Maio Meregalli: Was er zu Quartararo und Viñales sagt

Von Günther Wiesinger
Yamaha-Teamdirektor Massimo «Maio» Meregalli betreut mit Fabio Quartararo und Maverick Viñales die zwei einzigen MotoGP-Sieger von 2021. Er schildert interessante Hintergründe.

Der Italiener Massimo «Maio» Meregalli, Team Director beim Monster Energy Yamaha Factory Team, hat mit seinen Piloten Viñales und Quartararo die ersten drei MotoGP-Rennen in diesem Jahr gewonnen, Yamaha führt die Fahrer-WM an. Am ersten Trainingstag auf dem «Circuito de Jerez – Ángel Nieto» landeten Quartararo und Viñales auf den aussichtsreichen Plätzen 2 und 5.

Doch auch Yamaha beschäftigt die Frage, warum der unbeständige Katar-1-Sieger Viñales beim Portugal-GP nach der Strafversetzung auf Startplatz 12 im Rennen über Rang 11 nicht hinauskam und teilweise 2 sec langsamer fuhr als sein Teamkollege Quartararo, obwohl sein Speed im Quali für erste Reihe gereicht hatte. Aber wegen Überschreiten des «track limits» wurde er auf dem Grid zurückversetzt, seine beste Zeit wurde gestrichen.

Während sich Quartararo nach den Rückschlägen von 2020 (er führte die WM nach zwei Siegen bei den ersten zwei Rennen an und wurde dann nur WM-Achter) jetzt dem Positiv-Denken verschrieben hat, versinkt Viñales immer wieder in depressive Phasen, wenn es nicht optimal läuft.

Quartararo hingegen sah in Portugal so aus, als hätte er das Geschehen perfekt unter Kontrolle. «Als Fabio in Portimão ins Rennen gegangen ist, war er nicht ganz überzeugt, dass er gewinnen kann», sagt Meregalli. «Aber er hat bald gesehen, dass er immer schneller wird. Beim Kampf gegen Rins hat er verstanden, dass er gewinnen kann. Fabio hat nachher erzählt, dass er sogar noch Reserven gehabt hätte für den Fall, dass ihn im Finish noch jemand angegriffen hätte. Fabio hat die Reifen gut gemanagt und auch den Abstand zu den Verfolgern.»

Meregalli hat auch eine Erklärung, warum Viñales in Portugal im Rennen auf unerklärliche Weise im Mittelfeld abstürzte. «Ich denke, dafür gibt es mehr als einen Grund. Wir mussten den Penalty wegen der ‚track limits‘ akzeptieren, wir hielten ihn aber für unbegründet. Wir haben kein Verständnis für diese Entscheidung der Stewards gehabt. Diese Strafe hat die Chancen von Maverick am Sonntag beeinträchtigt, denn statt aus der ersten musste er aus der vierten Reihe losfahren. Und besonders für uns ist es sehr wichtig, im ersten Teil des Rennen vorne zu sein. Maverick hatte dann einen schwierigen Start, außerdem hatte er ein Problem mit dem Motorrad. Die Ursache haben wir aber bisher nicht herausgefunden.»

Beim «Gran Premio Red Bull de España» könnte Yamaha vierten Sieg in Serie heimfahren. Die ersten drei WM-Läufe der Saison wurden zuletzt von Yamaha 2010 gewonnen.

«Insgesamt haben wir in Jerez einen positiven ersten Tag erlebt. Die Asphalttemperaturen waren deutlich niedriger als im Juli 2020. Die Settings mussten sich also an die geänderten Verhältnisse anpassen. Auch die Fahrer mussten sich umgewöhnen. Mit dem Speed am Freitag waren wir happy, aber wir haben einige Punkte, die wir verbessern müssen. Fabio litt unter einem unerwarteten Drop der Reifen-Performance. Also werden wir das Set-up ändern und beobachten, ob sich die Gripverhältnisse verbessern. Bei Maverick haben wir beim Set-up Fortschritte gegenüber Portimão gemacht. Aber wir müssen bei seinem Bike die Balance verbessern, damit er in den Kurven schneller fahren kann. Heute werden wir im FP4 am Renn-Set-up arbeiten. Denn im FP3 werden alle Fahrer eine ’mini time-attack session‘ absolvieren, weil sie wie üblich direkt ins Q2 kommen wollen.»

MotoGP, Jerez, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Bagnaia, Ducati, 1:37,209 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,178 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,437
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,495
5. Viñales, Yamaha, + 0,517
6. Nakagami, Honda, + 0,566
7. Oliveira, KTM, + 0,607
8. Rins, Suzuki, + 0,638
9. Zarco, Ducati, + 0,679
10. Binder, KTM, + 0,687
11. Bradl, Honda, + 0,730
12. Miller, Ducati, + 0,756
13. Mir, Suzuki, + 0,831
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,906
15. Marini, Ducati, + 1,065
16. Marc Márquez, Honda, + 1,082
17. Petrucci, KTM, + 1,253
18. Bastianini, Ducati, + 1,307
19. Savadori, Aprilia, + 1,385
20. Alex Márquez, Honda, + 1,409
21. Rossi, Yamaha, + 1,489
22. Lecuona, KTM, + 1,504
23. Rabat, Ducati, + 1,814

MotoGP, Jerez, FP2:

1. Bagnaia, Ducati, 1:37,209 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,178 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,437
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,495
5. Viñales, Yamaha, + 0,517
6. Nakagami, Honda, + 0,566
7. Oliveira, KTM, + 0,607
8. Rins, Suzuki, + 0,638
9. Zarco, Ducati, + 0,679
10. Binder, KTM, + 0,687
11. Bradl, Honda, + 0,730
12. Miller, Ducati, + 0,756
13. Mir, Suzuki, + 0,831
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,906
15. Marini, Ducati, + 1,065
16. Marc Márquez, Honda, + 1,086
17. Petrucci, KTM, + 1,253
18. Bastianini, Ducati, + 1,307
19. Savadori, Aprilia, + 1,385
20. Alex Márquez, Honda, + 1,409
21. Rossi, Yamaha, + 1,489
22. Lecuona, KTM, + 1,504
23. Rabat, Ducati, + 1,814

Ergebnis MotoGP F1, Jerez, 30. April

1. Binder, KTM, 1:38,013 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,204, + 0,191 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 0,278
4. Bagnaia, Ducati, + 0,288
5. Quartararo, Yamaha, + 0,331
6. Zarco, Ducati, + 0,384
7. Oliveira, KTM, + 0,385
8. Pol Espargaró, Honda, + 0,420
9. Viñales, Yamaha, + 0,421
10. Mir, Suzuki, + 0,471
11. Nakagami, Honda, + 0,471
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,479
13. Savadori, Aprilia, + 0,617
14. Rins, Suzuki, + 0,693
15. Bradl, Honda + 0,751
16. Alex Márquez, Honda, + 0,806
17. Miller, Ducati, + 0,858
18. Petrucci, KTM, + 1,041
19. Bastianini, Ducati, + 1,097
20. Rossi, Yamaha, + 1,286
21. Rabat, Ducati, + 1,489
22. Marini, Ducati, + 1,518
23. Lecuona, KTM, + 1,812


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