Jerez, FP3: Bradl auf Platz 3, Sturz von Marc Márquez

Von Nora Lantschner
LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami fuhr im FP3 von Jerez Bestzeit. Der sechsfache MotoGP-Weltmeister Marc Márquez sorgte für einen Schreckmoment, Stefan Bradl glänzte als Dritter.

Die Aufgabenstellung für das FP3 des «Gran Premio Red Bull de España» war bekannt: Nur die ersten zehn der Gesamtwertung aus FP1, FP2 und FP3 würden direkt ins Qualifying 2 (Beginn: 14.35 Uhr MESZ) aufsteigen. Alle Fahrer, die sich auf den Rängen 11 bis 23 klassieren, müssen ins Qualifying 1, das ebenfalls 15 Minuten dauert und um 14.10 Uhr MESZ startet.

Die ersten zwei aus dem Q1 dürfen dann noch zusätzlich ins Q2 aufrücken, in dem schließlich die besten zwölf Startplätze vergeben werden. Die Reihenfolge aus dem Q1 vom 13. bis zum letzten Platz ergibt dann die Startreihenfolge hinter den ersten zwölf Plätzen.

Es dauerte gerade einmal fünf Minuten, bis Maverick Viñales schon die erste 1:37er-Zeit des Samstags fuhr. Marc Márquez verbesserte schon im vierten Umlauf seine persönliche Bestzeit des Vortages und schob sich mit einer 1:37,695 min in die Top-5 der kombinierten Zeitenliste.

Zur Erinnerung: Die Freitagsbestzeit von Pecco Bagnaia war eine 1:37,209 min. Der All-Time-Lap-Rekord auf dem 4,423 km langen «Circuito de Jerez-Ángel Nieto» liegt bei 1:36,584 min, aufgestellt von Maverick Viñales im Juli 2020.

Nach zehn Minuten stand Aprilia-Speerspitze Aleix Espargaró in 1:37,492 min an der Spitze des FP3-Klassements. Damit war auch er schon schneller als am Freitag, seinen dritten Platz in der kombinierten Zeitenliste hatte er allerdings noch nicht verbessert.

Titelverteidiger Joan Mir schob sich Runde für Runde bis auf Platz 3 nach vorne (P5 kombiniert). Valentino Rossi war als 17. noch immer auf den hinteren Plätzen des Feldes zu finden.

Nach knapp 20 Minuten flog dann Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder vor Kurve 5 heftig ab, er rappelte sich glücklicherweise aber gleich wieder auf.

Ein Großteil der Fahrer war zur Halbzeit der FP3-Session auf weichem Vorderreifen und Medium-Hinterreifen unterwegs. Bei Takaaki Nakagami schien unterdessen eine Entscheidung gefallen: Beide RC213V in den LCR-Idemitsu-Farben waren nun mit dem alten 2020er-Chassis bestückt.

Petronas-Yamaha-Pilot Franco Morbidelli löste Aleix Espargaró mit einer 1:37,220 min an der Spitze ab, als noch 20 Minuten auf der Uhr standen. Kombiniert lag aber immer noch Bagnaia vorne – um gerade einmal 0,011 sec.

Aprilia-Ass Espargaró brachte die Soft-Soft-Kombination zunächst noch keine Verbesserung ein – im Gegensatz zu Fabio Quartararo: Der WM-Leader blieb in 1:37,010 min auch als Erster unter der Freitagsbestzeit von Bagnaia.

Zwölf Minuten vor Schluss verbesserte sich Marc Márquez 0,344 sec hinter Quartararo auf Rang 4 der kombinierten Zeitenliste. HRC-Testfahrer Stefan Bradl steigerte sich ebenfalls: Die 1:37,656 min des Deutschen bedeutete vorläufig Rang 9. Ducati-Werksfahrer Jack Miller machte dann einen Sprung auf Platz 4.

Viñales fuhr sechs Minuten vor Ende die exakt selbe Zeit wie der zweitplatzierte Morbidelli. Sie trennten nur 0,073 sec von Quartararo. Joan Mir sprengte das Yamaha-Trio als Zweiter aber (+ 0,026 sec).

In den finalen vier Minuten gab es jede Menge absolute Sektorbestzeiten und Verbesserungen: Bradl reihte sich sogar auf P2 ein! Morbidelli zeigte dann die erste 1:36er-Zeit des Wochenendes, die wegen Überfahrens der «track limits» aber wieder gestrichen wurde.

Die 1:36,985 min von Nakagami blieb dagegen in der Wertung. Aleix Espargaró verbesserte sich auf P5 (+ 0,064 sec).

Zwei Minuten vor Schluss stürzte Marc Márquez in Kurve 7 und flog in die Airfences: Der achtfache Weltmeister wirkte zunächst angeschlagen und sorgte für besorgte Gesichter in der Repsol-Honda-Box. Der 28-Jährige schien aber einigermaßen okay zu sein, als er zum Team-Truck zurückkehrte. Dort schaute Dr. Charte nach ihm, ehe es zur Kontrolle ins Medical Centre ging. Dorthin fuhr Marc selbst.

Von Dr. Charte gab es wenig später Entwarnung. Gegenüber den italiensichen Kollegen von Sky Sport erklärte er: «Der Oberarm ist in perfektem Zustand, es gibt kein Problem.»

An der Spitze der Zeitenliste gab es keine Veränderungen mehr, Bagnaia nutzte im Finish aber die letzte Chance, um sich noch in die Top-10 zu schieben.

Bemerkenswert: 21 Fahrer lagen innerhalb von einer Sekunde, die Top-7 gar nur in einer Zehntel.

MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP3, Jerez:

1. Nakagami, Honda, 1:36,985 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,025 sec
3. Bradl, Honda, + 0,041
4. Mir, Suzuki, + 0,051
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,064
6. Viñales, Yamaha, + 0,098
7. Bagnaia, Ducati, + 0,151
8. Zarco, Ducati, + 0,172
9. Rins, Suzuki, + 0,193
10. Miller, Ducati, + 0,203
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,235*
12. Marc Márquez, Honda, + 0,369
13. Binder, KTM, + 0,375
14. Alex Márquez, Honda, + 0,657
15. Rossi, Yamaha, + 0,719
16. Oliveira, KTM, + 0,725
17. Pol Espargaró, Honda, + 0,768
18. Marini, Ducati, + 0,786
19. Savadori, Aprilia, + 0,829
20. Bastianini, Ducati, + 0,928
21. Petrucci, KTM, + 0,949
22. Rabat, Ducati, + 1,428
23. Lecuona, KTM, + 1,516

*beste Rundenzeit wegen Überschreiten der «track limits» nachträglich gestrichen

Moto3, kombinierte Zeitenliste nach FP3, Jerez:

1. Migno, Honda, 1:44,988 min
2. Öncü, KTM, + 0,578 sec
3. McPhee, Honda, + 0,610
4. Rodrigo, Honda, + 0,663
5. Binder, Honda, + 0,674
6. Salac, Honda, + 0,807
7. Masia, KTM, + 0,809
8. Antonelli, KTM, + 0,919
9. Artigas, Honda, + 0,961
10. Suzuki, Honda, + 1,044
11. Fenati, Husqvarna, + 1,072
12. Dupasquier, KTM, + 1,084
13. Sasaki, KTM, + 1,090
14. Kunii, Honda, + 1,103

Ferner:
17. Acosta, KTM, + 1,307
26. Kofler, KTM, + 2,156

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