Jack Miller: Zwischen Titelkampf und Familienhochzeit

Von Maximilian Wendl
Jack Miller bleibt in Europa, um kein Risiko einzugehen

Jack Miller bleibt in Europa, um kein Risiko einzugehen

Die Schwester heiratet, aber Jack Miller schlägt die Einladung aus. Er kann sich eine Quarantäne, die mit der Reise nach Australien verbunden wäre, nicht leisten. Stattdessen gilt der Fokus dem angestrebten Titel.

Dem Traum vom WM-Titel ordent Jack Miller alles unter. Seine Schwester wird während der Sommerpause der Motorrad-WM heiraten, doch der Australier wird bei der Familienfeier nicht dabei sein. «Ich habe dieses Jahr eine große Chance und es liegt in meinen Händen und deswegen finde ich es nicht ratsam, an das andere Ende der Welt zu fliegen. Ich müsste in der fünfwöchigen Pause zwei Wochen lang in Quarantäne. Ich wäre so gerne dabei, aber es geht nicht», sagt Miller.

Der Ducati-Pilot ist erwachsen geworden. Er hat nach dem enttäuschenden Saisonauftakt nicht die Nerven verloren, sondern auf seine zwei neunten Plätze in Doha und dem Aus in Portimao mit zwei Siegen geantwortet. «Ich werde jedes Jahr stärker, sowohl als Fahrer als auch als Mensch. Im Satelliten-Team bei Pramac habe ich mich noch freier gefühlt. Jetzt kommt der Druck von allen Seiten, aber ich habe mir vorgenommen, mich nur auf mich zu konzentrieren. Wenn ich mich auf mich konzentriere und das tue was ich liebe, dann kann ich am Ende zufrieden sein. In diesem Beruf muss man egoistisch sein. So ist das Geschäft.»

Miller hat sich in der WM zurückgekämpft und belegt den dritten Rang. Mit dem Alter kam auch die Reife. Er versucht nicht auf Biegen und Brechen eine Platzierung einzufahren, sondern fokussiert sich lieber darauf, sichere Punkte einzufahren. «Wenn ich in der Lage bin, zu kämpfen, dann kämpfe ich. Aber wenn das nicht geht, dann sollte man nicht zu viel riskieren. Ich möchte überall konstant sein.» Mit dieser Herangehensweise war schon Weltmeister Joan Mir im Vorjahr erfolgreich.

Zum internen Ducati-Duell mit Johann Zarco und Francesco Bagnaia sagt Miller: «Wir pushen uns gegenseitig zu Bestleistungen. Alle haben ihre Stärken. Ich würde gerne durch die schnellen Kurven fliegen wie Pecco. Sie gehören nicht zu meinen Stärken, aber dafür habe ich andere Qualitäten.»

Und abschließend geht der Dank des Neuzugangs noch an seine Vorgänger um Andrea Dovizioso und Testfahrer Michele Pirro: «Ohne ihren Einsatz wären wir nicht hier. Wir verdanken ihnen alles, was uns heute zur Verfügung steht.» Und mit diesem Paket möchte Miller nach dem ersten Titel eines Australiers seit Casey Stoner 2007 greifen. Er verdeutlicht: «So eine Chance bietet sich einem Rennfahrer nicht oft in seiner Karriere. Ich bin bereit, alles zu opfern, um dieses Jahr ganz vorne zu sein.»

Stand Fahrer-WM nach 7 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 115 Punkte. 2. Zarco 101. 3. Miller 90. 4. Bagnaia 88. 5. Mir 78. 6. Viñales 75. 7. Oliveira 54. 8. Aleix Espargaró 44. 9. Binder 43. 10. Morbidelli 40. 11. Nakagami 31. 12. Pol Espargaró 29. 13. Bastianini 26. 14. Alex Márquez 25. 15. Rins 23. 16. Petrucci 23. 17. 17. Martin 19. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Marini 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 143 Punkte. 2. Ducati 143. 3. KTM 83. 4. Suzuki 82. 5. Honda 52. 6. Aprilia 45.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 190 Punkte. 2. Ducati Lenovo 178. 3. Pramac Racing 124. 4. Suzuki Ecstar 101. 5. Red Bull KTM Factory Racing 97. 6. LCR-Honda 56. 7. Petronas Yamaha SRT 55. 8. Repsol Honda 52. 9. Aprilia Racing Team Gresini 48. 10. Esponsorama Racing Ducati 39. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.

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