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Pecco Bagnaia (Ducati/11.): «Grip radikal verändert»

Von Nora Lantschner
Vor dem Abbruch lag Francesco Bagnaia noch in Führung

Vor dem Abbruch lag Francesco Bagnaia noch in Führung

Pecco Bagnaia legte beim Steiermark-GP einen Traumstart hin und führte das MotoGP-Rennen an, nach der roten Flagge und dem Neustart wurde er aber durchgereicht. Oben drauf gab es noch eine Drei-Sekunden-Strafe.

Was lief nach dem Re-Start schief? «Ich weiß es nicht», erwiderte ein sichtlich enttäuschter Francesco Bagnaia. «Beim ersten Start funktionierte alles perfekt, ich hatte ein unglaublich gutes Gefühl, wie schon das gesamte Wochenende über. Nur der Vorderreifen erhitzte sich ein bisschen zu sehr. Daher haben wir den auch getauscht. Auf jeden Fall funktionierte alles gut, ich konnte schnell sein und alles kontrollieren.»

Bis zur dritten Runde, als Dani Pedrosa stürzte, Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori mit dessen KTM kollidierte und beide Maschinen Feuer fingen. «Dann kam die rote Flagge und wir sind neu gestartet. Wir haben also beide Reifen gewechselt: Vorne die harte Mischung, die nur ein Vorteil war, hinten immer dieselbe Mischung. Aber leider habe ich sehr schnell gemerkt, dass der Hinterreifen nicht so funktionierte, wie der erste», schilderte Bagnaia.

«Ich will nicht dem Reifen die Schuld geben, weil es sonst den Anschein macht, als würde ich Ausreden suchen – aber es war ziemlich klar, dass im zweiten Rennen etwas nicht funktionierte», betonte der 24-jährige Italiener. «Aber was soll’s, so ist es gelaufen. Ich habe versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben.»

Auch wenn er dem zweiten Hinterreifen und damit Michelin nicht die Schuld zuschieben wollte, wurde in Peccos Presserunde natürlich nachgehakt. «Ich weiß nur, dass ich im ersten Rennen die Möglichkeit hatte, um den Sieg zu kämpfen, und im zweiten nicht. Das Einzige, was sich radikal verändert hat, war der Grip. Daher glaube ich, dass es etwas gab, was nicht funktionierte», bekräftigte er seinen Standpunkt.

Dass die Entscheidung, vorne vom Medium-Reifen auf die härteste Mischung zu wechseln, eine Ursache für die Probleme gewesen sein könnte, verneinte der Ducati-Werksfahrer entschieden: «Zum Glück hatte ich den harten Vorderreifen drauf, ich war damit stark auf der Bremse und habe es geschafft, noch in den Punkterängen anzukommen. Mit dem Grip, den ich heute hatte, wäre es wirklich einfach gewesen, hinter dem 15. Platz zu landen. Und mit dem Medium-Vorderreifen wäre ich vielleicht gar nicht erst ins Ziel gekommen.»

Die Ziellinie kreuzte Bagnaia als Neunter, wegen Überfahren der «track limits» bekam er im Anschluss aber noch drei Strafsekunden aufgebrummt. Das ergab Platz 11 und einen herben Rückschlag im Titelkampf: Fabio Quartararo liegt jetzt 58 Punkte vor dem Italiener, der in der Tabelle auf den vierten Rang abgerutscht ist.

«47 Punkte waren schon viel. Jetzt sind es mehr als 50, womit es noch schwieriger wird», weiß Pecco. «Wir müssen das Maximum herausholen und versuchen aufzuholen. Es wird auf jeden Fall schwierig, selbst wenn wir immer vor ihm ankommen würden… Aber trotzdem, wir müssen es versuchen.»

Während Jorge Martin schon im sechsten Versuch erfolgreich war, muss der Moto2-Weltmeister von 2018 also weiter auf den ersten MotoGP-Sieg warten. «Natürlich macht mich das nicht glücklich», sagte Pecco ganz offen. «Ich freue mich aber für Jorge und ich freue mich für Pramac, weil sie in den ersten zwei Jahren mein Team waren und einen guten Job machen. Jorge war das ganze Wochenende über sehr schnell. Wir waren so schnell wie er – aber am Ende gibt es immer etwas, das mir nicht hilft… Leider erweckt es so den Eindruck, dass ich nach Ausreden suche. Am Ende bin ich aber niemandem Rechenschaft schuldig, das sind einfach Tatsachen.»

MotoGP-Ergebnis, Spielberg (8. August):

1. Martin, Ducati, 27 Runden
2. Mir, Suzuki, + 1,548 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 9,632
4. Binder, KTM, + 12,771
5. Nakagami, Honda, + 12,923
6. Zarco, Ducati, + 13,031
7. Rins, Suzuki, + 14,839
8. Marc Márquez, Honda, + 17,953
9. Alex Márquez, Honda, + 19,059
10. Pedrosa, KTM, + 19,389
11. Bagnaia*, Ducati, + 21,667
12. Bastianini, Ducati, + 25,267
13. Rossi, Yamaha, + 26,282
14. Marini, Ducati, + 27,492
15. Lecuona, KTM, + 31,076
16. Pol Espargaró, Honda, + 31,150
17. Crutchlow, Yamaha, + 40,408
18. Petrucci, KTM, + 48,114

*Drei-Sekunden-Strafe

Stand Fahrer-WM nach 10 Rennen:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Zarco 132. 3. Mir 121. 4. Bagnaia 114. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Binder 73. 9. Aleix Espargaró 61. 10. Marc Márquez 58. 11. Nakagami 52. 12. Martin 48. 13. Rins 42. 14. Pol Espargaró 41. 15. Morbidelli 40. 16. Alex Márquez 34. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 26. 19. Rossi 20. Marini 16. 21. Lecuona 16. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 200 Punkte. 2. Ducati 192. 3. KTM 127. 4. Suzuki 125. 5. Honda 97. 6. Aprilia 62.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 267 Punkte. 2. Ducati Lenovo 214. 3. Pramac Racing 184. 4. Suzuki Ecstar 163. 5. Red Bull KTM Factory Racing 158. 6. Repsol Honda 106. 7. LCR Honda 86. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 60. 10. Esponsorama Racing Ducati 47. 11. Tech3 KTM Factory Racing 40.

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