Pol Espargaró auf Ursachenforschung: «Unser Fehler»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró und seine Honda-Crew hatten Probleme mit dem Hinterreifen

Pol Espargaró und seine Honda-Crew hatten Probleme mit dem Hinterreifen

«An diesem Wochenende werden wir bereit sein», versicherte Pol Espargaró mit Blick auf den Österreich-GP, nachdem er seinen ersten Auftritt als Honda-Werksfahrer in Spielberg als «beschämend» bezeichnet hatte.

Pol Espargaró fand nach dem 16. Rang im Steiermark-GP deutliche Worte für sein Rennen. «Es war beschämend» und «keine Situation, die sich ergeben sollte, wenn man diese Farben trägt», erklärte der Repsol-Honda-Werksfahrer unter anderem.

Waren der WM-14. und seine Crew in den Tagen zwischen den zwei Grand Prix in Spielberg bei der Ursachenforschung erfolgreich? «Wir habe es gecheckt und über das nachgedacht, was vor sich ging», bestätigte Pol Espargaró. «Es ist sehr simpel: Für das zweite Rennen hatten wir keinen Medium- Hinterreifen mehr in Reserve. Alle anderen dagegen wechselten vorne und hinten. Wir konnten nur mehr einen neuen Vorderreifen aufziehen. Man muss bedenken, dass alle MotoGP-Piloten normalerweise den neuen Hinterreifen erst in der Startaufstellung wechseln, nicht schon in der Box, damit man die Out-Lap umgeht und der Reifen sich nicht erhitzt und dann wieder abkühlt.»

Beim 30-jährigen Spanier lief es am vergangenen Sonntag dagegen folgendermaßen: «Wir hätten die Out-Lap mit dem Regenreifen fahren müssen, daher bin ich schon mit dem neuen Reifen aus der Box. Wir haben ihn also nicht erst im Grid montiert. Was bedeutet das? Nach der Out-Lap war der Reifen warm, dann kühlte er ab, dann wurde er im Grid erhitzt, dann kam die Warm-up-Lap, dann bleibt man wieder stehen, dann wird der Reifen in drei Runden super heiß und dann kühlt er wieder ab auf dem Weg an die Box. Dort kamen wieder die Reifenwärmer drauf, danach fuhr ich ins Grid, der Reifen wurde wieder kühler – und dann ging das Rennen wieder los. Wenn alle MotoGP-Teams und Fahrer den Hinterreifen erst in der Startaufstellung aufziehen, um diese Temperaturschwankungen zu vermeiden, dann stellt euch vor, wie es ist, wenn der Reifen sieben oder acht Mal erhitzt wird.»

Pol sagte gleichzeitig aber auch offen: «Sicherlich war das Rennen schlecht, aber wir müssen auch die Bedeutung der Reifen in dieser Kategorie beachten. Wir waren sicherlich nicht in der besten Verfassung und wir hatten sicherlich nicht das beste Paket. Viele Jungs sagten nach dem Rennen zudem, dass sie mit dem Hinterradgrip Mühe hatten. Wenn man das alles zusammennimmt, wird es noch schwierige. Es war aber unser Fehler, nicht von Michelin, dass wir im Gegensatz zu den anderen keinen Reifen mehr übrig hatten. Aber an diesem Wochenende werden wir bereit sein.»

Marc Márquez setzte im Rennen am vergangenen Sonntag ein neues Chassis ein. Wird das Update am zweiten Spielberg-Wochenende auch seinem Teamkollegen zur Verfügung stehen? «Nein», entgegnete dieser. «Das ist etwas, an dem Honda arbeitet, sie hatten aber nicht Zeit, viele davon zu fertigen. Da Marc der Kerl mit mehr Erfahrung im Team ist, entschied Honda, dass er es testen würde. Er verwendete es das ganze vergangenen Wochenende über.»

Die beiden Spanier tauschten schon erste Informationen dazu aus. «Es scheint wohl nicht sehr viel besser zu sein, ich habe aber noch nicht so viele Infos», meinte Espargaró. «Denn ich war auf meinen Job und mein Paket konzentriert. Marc hat zudem seinen eigenen Fahrstil, es lässt sich also nur schwer vergleichen.»

Zur Nachricht des Donnerstags wurde der jüngere Espargaró in Spielberg natürlich auch noch befragt: Maverick Viñales wurde von Yamaha auf die Strafbank gesetzt. «Ich höre verschiedene Geschichten dazu, aber ich kann nicht viel sagen, weil ich es auch erst erfahren habe», gab sich der Honda-Werksfahrer zurückhaltend. «Ich muss auch mit ihm reden, ich habe ein gutes Verhältnis zu Maverick.»

MotoGP-Ergebnis, Spielberg (8. August):

1. Martin, Ducati, 27 Runden
2. Mir, Suzuki, + 1,548 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 9,632
4. Binder, KTM, + 12,771
5. Nakagami, Honda, + 12,923
6. Zarco, Ducati, + 13,031
7. Rins, Suzuki, + 14,839
8. Marc Márquez, Honda, + 17,953
9. Alex Márquez, Honda, + 19,059
10. Pedrosa, KTM, + 19,389
11. Bagnaia*, Ducati, + 21,667
12. Bastianini, Ducati, + 25,267
13. Rossi, Yamaha, + 26,282
14. Marini, Ducati, + 27,492
15. Lecuona, KTM, + 31,076
16. Pol Espargaró, Honda, + 31,150
17. Crutchlow, Yamaha, + 40,408
18. Petrucci, KTM, + 48,114

*Drei-Sekunden-Strafe

Stand Fahrer-WM nach 10 Rennen:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Zarco 132. 3. Mir 121. 4. Bagnaia 114. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Binder 73. 9. Aleix Espargaró 61. 10. Marc Márquez 58. 11. Nakagami 52. 12. Martin 48. 13. Rins 42. 14. Pol Espargaró 41. 15. Morbidelli 40. 16. Alex Márquez 34. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 26. 19. Rossi 20. Marini 16. 21. Lecuona 16. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 200 Punkte. 2. Ducati 192. 3. KTM 127. 4. Suzuki 125. 5. Honda 97. 6. Aprilia 62.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 267 Punkte. 2. Ducati Lenovo 214. 3. Pramac Racing 184. 4. Suzuki Ecstar 163. 5. Red Bull KTM Factory Racing 158. 6. Repsol Honda 106. 7. LCR Honda 86. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 60. 10. Esponsorama Racing Ducati 47. 11. Tech3 KTM Factory Racing 40.

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