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Jorge Martin (Ducati/1.): «Gehöre zu den Stärksten»

Von Günther Wiesinger
Jorge Martin jubelt: Und morgen ist der Grand Prix von Österreich ausverkauft!

Jorge Martin jubelt: Und morgen ist der Grand Prix von Österreich ausverkauft!

Jorge Martin etabliert sich als neuer Überflieger in der MotoGP-Klasse. Dritte Pole-Position beim vierten Grand Prix in der «premier class.»

Der 23-jährige Jorge Martin stürzte zwar am Samstag im FP2 auf dem Red Bull Ring im Turn 10, er zeigte sich aber im Qualifying 2 wieder von seiner besten Seite und sicherte sich in seinem erst siebten MotoGP-Qualifying die dritte Pole-Position nach Katar-2 und Spielberg-1 – und das als Rookie im Pramac-Ducati-Team. Der begnadete Moto3-Weltmeister von 2018 hat übrigens 23 Prozent aller seiner Grand Prix vom besten Startplatz begonnen!

Aber WM-Leader und Monster-Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo wird auch morgen in der Steiermark ein harter Gegner sein: Er steht beim elften Saisonrennen zum zehnten Mal in diesem Jahr in der ersten Startreihe. Er liegt in der WM-Tabelle 40 Punkte vor Johann Zarco.

Jorge Martin hat in diesem Jahr nach seinem Trainingscrash in Portimão (acht Knochenbrüche, drei Operationen) vier Grand Prix verpasst. Trotzdem führt der WM-Zwölfte im «Rookie of the Year-Award» mit 48 Punkten klar vor Bastianini (31) und Marini (16).

Durch den Crash im FP3 musste Jorge Martin ins Q1, vorher rutschte er im vierten freien Training noch einmal aus, aber diese Zwischenfälle konnten sein Mütchen nicht kühlen.

«Dieser heutige Samstag war wirklich ein mühsamer Tag für mich», seufzte Jorge Martin. «Sobald der Tag losging, hatte ich ein echt schlechtes Gefühl mit dem Bike. Ich weiß nicht warum, denn wir haben dasselbe Setting wie letzte Woche verwendet. Ich konnte nicht bremsen, das Bike hat sich geschüttelt, beim Beschleunigen habe ich keinen Grip gespürt. Ich habe dann im FP3 ein bisschen zu viel riskiert, dadurch kam es zum Crash in der Zielkurve.»

«Es fehlte dann vor dem FP4 etwas an Selbstvertrauen», räumte der Ducati-Werkspilot ein. «Aber wir haben dann an der Front und auch hinten einiges am Set-up verändert. Ich habe nachher mit gebrauchten Reifen wieder eine sehr gute Pace erzielt, dadurch ist mein Vertrauen für das Qualifying wieder gewachsen.»

«Ich sehe bei einem Blick auf die Ergebnisse genau, dass einige Fahrer morgen im Rennen sehr konkurrenzfähig sein werden», ist sich Martin bewusst. «Wir haben gute Arbeit geleistet, das Team hat nach den zwei Crashes erstaunlich geschuftet und beide Bikes für das Quali perfekt vorbereitet. Im Q1 war ich ein bisschen nervös, weil immer die Gefahr besteht, dass du nicht unter die Top-2 kommst und den Aufstieg ins Q2 verpasst. Aber ich bin tadellos gefahren, mir ist trotz der Hitze eine 1:23,1-min-Runde gelungen. Die Verhältnisse waren sehr unterschiedlich zum FP3 in der Früh. Doch ich habe mich komfortabel gefühlt und bekam dann netterweise von meinem Teamkollegen im Q2 einen Windschatten, wodurch ich meine Zeit verbessern konnte. Ich habe sogar den Rundenrekord unterboten.»

«Ich lebe meinen Traum», frohlockte der Polesitter. «Ich hoffe, dass ich am Sonntag hier um das Podest fighten kann. Aber ich denke nicht ans Gewinnen. Ich bin unter Druck, weil alle davon reden, dass ich hier zwei Rennen in acht Tagen gewinnen kann. Aber ich bin ein Rookie. Wenn ich morgen unter die Top-5 komme, wird es fantastisch sein. Denn ich muss noch lernen. In den 28 Runden verstehen die erfahrenen Kollegen vielleicht besser, wie sie die Reifen managen müssen und so weiter. Wir werden sehen… Ich habe heute nicht mit der Pole-Position gerechnet, trotzdem haben wir sie uns geschnappt. Ich möchte trotzdem für morgen nicht übertrieben optimistisch sein. Aber ich werde im Rennen sicher zu den Stärksten gehören. Aber es kommen vier oder fünf Fahrer für den Sieg in Frage. Wir werden ein unterhaltsames Gefecht erleben.»

MotoGP-Ergebnis, Spielberg, Q2 (14. August):

1. Martin, Ducati, 1:22,643 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:22,677 min, + 0,034 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:23,063, + 0,420
4. Zarco, Ducati, 1:23,120, + 0,477
5. Marc Márquez, Honda, 1:23,227, + 0,584
6. Miller, Ducati, 1:23,320, + 0,677
7. Mir, Suzuki, 1:23,378, + 0,735
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:23,423, + 0,780
9. Oliveira, KTM, 1:23,499, + 0,856
10. Binder, KTM, 1:23,568, + 0,925
11. Pol Espargaró, Honda, 1:23,738, + 1,095
12. Nakagami, Honda, 1:23,990, + 1,347

Die weitere Startaufstellung:
13. Rins, Suzuki, 1:23,470
14. Alex Márquez, Honda, 1:23,535
15. Bastianini, Ducati, 1:23,790
16. Lecuona, KTM, 1:23,825
17. Marini, Ducati, 1:23,834
18. Rossi, Yamaha, 1:23,939
19. Petrucci, KTM, 1:24,405
20. Crutchlow, Yamaha, 1:24,509

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