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Pol Espargaró (Honda): Fahrstil funktioniert nicht

Von Nora Lantschner
Der Gesichtsausdruck von Pol Espargaró spricht Bände

Der Gesichtsausdruck von Pol Espargaró spricht Bände

Während Marc Márquez im Trockenen einen Aufwärtstrend erkennen ließ, mühte sich Pol Espargaró in den zwei Spielberg-Rennen auf den hinteren Plätzen ab. Dem Repsol-Honda-Neuling fehlt der Grip.

Pol Espargaró kämpfte auch im Österreich-GP mit dem inzwischen bekannten Problem: «Ich habe keinen Hinterradgrip, ich habe auf der Geraden mit Spinning zu kämpfen, ich beschleunige nicht, ich kann nicht spät bremsen oder das Motorrad dort stoppen, wo ich es stoppen möchte. Ich bin langsam», wirkte er nach Platz 16 zum Abschluss des Spielberg-Doppels ratlos.

Während sein Repsol-Honda-Teamkollege Marc Márquez auf den Soft-Hinterreifen setzte und bis zum Motorradwechsel an der Spitze kämpfte, mühte sich Pol Espargaró mit dem Medium-Hinterreifen ab. «Denn damit hatten wir das Wochenende über gearbeitet», erklärte er auf Nachfrage. «Offensichtlich funktionierte es damit nicht, ich weiß aber auch nicht, ob es mit dem Soft besser gewesen wäre. Wir haben immer schlechten Grip.»

Das ist für den 30-jährigen Spanier, der seine erste Saison auf der RC213V absolviert, ein weitreichendes Problem: «Mein Fahrstil basiert auf dem Hinterradgrip, vor allem im Kurveneingang, indem ich die Hinterradbremse einsetze. Ich kann aber nichts von dem anwenden, was ich gewohnt bin. Das ist hart. Es ist schwierig, weil ich wieder neu lernen muss, wie ich alles zu tun habe. Es ist ein bisschen schmerzhaft, aber so ist es.»

Wie will der Honda-Werksfahrer dieses Problem angehen? «Ich habe keine Ahnung, wir probieren seit Katar unterschiedliche Abstimmungen am Motorrad aus. Manchmal sind wir besser dabei, manchmal schlechter. Es hängt auch von der Strecke ab. Wir sind aber definitiv nicht da, wo wir sein wollen», unterstrich der jüngere Espargaró. «Ich habe an jedem Wochenende große Mühe. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Natürlich arbeiten alle hart, aber die Ergebnisse kommen nicht und die Rennen gehen vorüber. Mein Frust wächst, weil ich nicht so fahren kann, wie ich es tun möchte. Ich weiß aber, dass Honda es versucht. Wir versuchen es alle – und wir werden nicht aufgeben. Aber wie gesagt, es schmerzt ein wenig.»

«Spielberg ist ein Ort, den ich mag, wo ich schnell bin. Ich stand dort im Vorjahr auf der Pole-Position, ich kämpfte in beiden Rennen um den Sieg. Ein Jahr später so weit hinten zu sein, ist schmerzhaft», bekräftigte Pol, der im Vorjahr noch auf der KTM RC16 saß.

Vor allem in den Rennen, sobald die MotoGP-Asse nach der Moto2-Klasse auf die Strecke gehen, hat Espargaró Mühe. «Im Rennen lässt der Grip mit dem Dunlop-Abrieb auf der Strecke nach, ich verliere viel Zeit und meine Performance ist schlecht.»

So erging es dem Honda-Werksfahrer auch am vergangenen Sonntag: «Ich weiß nicht genau, was im Rennen passiert ist. Das Gefühl war weg, ich war so langsam. In den Trainings-Sessions waren wir schnell, noch im Warm-up und im FP4 bin ich niedrige 1:24er-Zeiten gefahren. Und im Rennen bin ich super, super langsam, manchmal eine Sekunde langsamer, und ich weiß nicht warum. Ich kann das Bike nicht stoppen, die Hinterradbremse nicht nutzen oder so schnell einlenken, wie ich es möchte, die Front klappt mir ein… Es ist hart. Wenn man in dieser Situation ist, dann ist es schwierig, einen Ausweg zu finden. Wir versuchen es aber weiter und ich werde wie immer hart arbeiten, um die Situation zu verbessern.»

Ergebnisse MotoGP Red Bull Ring, 15. August 2021:

1. Brad Binder (ZA), KTM, 28 Runden in 40:43,928 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +12,991 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +14,570
4. Joan Mir (E), Suzuki, +15,623
5. Luca Marini (I), Ducati, +17,831
6. Iker Lecuona (E), KTM, +17,952
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +19,650
8. Valentino Rossi (I), Yamaha, +20,150
9. Alex Márquez (E), Honda, +20,692
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +21,270
11. Jack Miller (AUS), Ducati, +28,144
12. Danilo Petrucci (I), KTM, +28,193
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,603
14. Alex Rins (E), Suzuki, +33,642
15. Marc Márquez (E), Honda, +38,459
16. Pol Espargaró (E), Honda, +43,384
17. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, +55,950
– Miguel Oliveira (P), KTM, 6 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 10 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 22 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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