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Pol Espargaró (Honda/1.): «Bestzeit war schockierend»

Von Günther Wiesinger
Jubel bei Honda: Pol Espargaró fuhr im Q2 die Bestzeit

Jubel bei Honda: Pol Espargaró fuhr im Q2 die Bestzeit

Endlich wieder ein Lichtblick für Repsol-Honda: Pol Espargaró sorgte für die erste Pole-Position seit Nakagami beim Teruel-GP 2020.

Pol Espargaró war in den letzten Wochen und Monaten die Verzweiflung oft anzusehen und anzuhören. Nicht selten bezahlte er seinen Kampfgeist auf der kapriziösen Honda RC213V mit heftigen Stürzen, und manchmal wird er sich sogar gefragt haben, ob er bei Repsol-Honda dasselbe Schicksal erleiden wird wie Jorge Lorenzo und Alex Márquez, die 2019 und 2020 hinter den Erwartungen blieben und nach jeweils einem Jahr das Feld räumten.

Doch der WM-Fünfte von 2020, der im Vorjahr auf der KTM auch zwei Pole-Positions erzielte und dazu fünf dritte Plätze in den 14 Rennen, ließ den Kopf nie hängen und ließ in England bereits mit zwei vierten Plätzen im FP1 und FP2 aufhorchen. «Das war ein guter Tag», meinte er danach. «Aber ich habe ich in Le Mans stärker gefühlt als hier.»

Doch im Qualifying 2 presste Pol Espargaró mit 1:58,889 min die Bestzeit heraus, und er hatte etwas Glück, weil die Bestzeit von Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin nach einer Abkürzung in Turn 8 gestrichen wurde.

Pol Espargaró war froh, in Silverstone die Ernte für seine harte Arbeit einfahren zu können, auch wenn das härteste Stück Arbeit im Rennen noch vor ihm steht.

«Diese Bestzeit war ein bisschen schockierend für mich nach den zwei schwierigen Rennen in Österreich», seufzte Pol Espargaró, der beim Steiermark-GP und beim Österreich-GP zweimal auf dem undankbaren 16. Platz landete, einmal mit 31,150 sec Rückstand auf den Sieger Jorge Martin, dann 43,384 sec hinter seinem letztjährigen KTM-Teamgefährten Brad Binder!

In der Weltmeisterschaft hält sich Pol vor dem Silverstone-GP nur an 15. Stelle. Er hat in elf Rennen nur 41 karge Punkte eingesammelt.

Er hat sich in den letzten Monaten sicher manchmal die Frage gestellt, ob es sinnvoll war, die Herausforderung Honda und Marc Márquez anzunehmen.

Jetzt ist er erstmals auffällig stark aus dem Schatten des sechsfachen Weltmeisters getreten.

«Es ist schwer zu glauben, dass wir hier nach den zwei mühseligen Grand Prix in der Steiermark so stark zurückgekommen sind», wunderte sich der 30-jährige Spanier. «Es ist immer schwierig, so schlechte Phasen wegzustecken. Man kann dadurch traurig werden und tatendurstig und hungrig nach Erfolg werden. Wir haben uns für die zweite Option entschieden.»

«Ich habe unermüdlich geschuftet in den letzten Monaten. Ich habe mich bemüht, jeden Tag auf der Honda ein Stück besser zu werden. Hier in England ist mir alles ein bisschen leichter gefallen», räumte Pol ein. «Der Extra-Grip des neuen Belags von 2019 und die kühlen Temperaturen haben uns in die Hände gespielt. Sie haben mir genau das vermittelt, was wir brauchen. So konnte ich meinen Fahrstil perfekt ausspielen und ein bisschen die Probleme vergessen, die wir üblicherweise in der Box mit dem Bike haben. Dieser Circuit hat in der Vergangenheit immer gut zur Honda gepasst. Das hat uns ermuntert.»

«Lasst uns diesen Tag genießen», seufzte der Honda-Werkspilot. «Morgen ist ein neuer Tag. Aber heute hat sich diese Pole wie ein Sieg angefühlt.»

Was rechnet sich Espargaró für das Rennen aus? «Ehrlich gesagt, ich will mich noch gar nicht damit beschäftigen. Ich habe in diesem Jahr so oft so stark gelitten, ich habe schon ziemlich oft Mühge gehabt in dieser Saison. Deshalb denke ich jetzt nicht an die Vergangenheit und Zukunft, nur an die Gegenwart. Was wir heute geschafft haben, darüber freuen wir uns. Das Team hat sich diesen Erfolg verdient. Mit dem Rennen beschäftige ich mich später...»

MotoGP-Ergebnis, Silverstone, Q2 (28. August):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:58,889 min
2. Bagnaia, Ducati, 1:58,911 min, + 0,022 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:58,925, + 0,036
4. Martin, Ducati, 1:59,074, + 0,185
5. Marc Márquez, Honda, 1:59,086, + 0,197
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59,273, + 0,384
7. Miller, Ducati, 1:59,368, + 0,479
8. Rossi, Yamaha, 1:59,531, + 0,642
9. Zarco, Ducati, 1:59,579, + 0,690
10. Rins, Suzuki, 1:59,639, + 0,750
11. Mir, Suzuki, 1:59,763, + 0,874
12. Binder, KTM, 1:59,977, + 1,088

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:59,553
14. Marini, Ducati, 1:59,764
15. Nakagami, Honda, 1:59,881
16. Petrucci, KTM, 1:59,997
17. Alex Márquez, Honda, 2:00,117
18. Lecuona, KTM, 2:00,131
19. Crutchlow, Yamaha, 2:00,217
20. Oliveira, KTM, 2:00,391
21. Dixon, Yamaha, 2:00,869

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