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Erstmals seit 1972: Sechs Hersteller in den Top-6

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo, Alex Rins und Aleix Espargaró über ein historisches Top-6-Ergebnis in Silverstone und die «unglaubliche, verrückte» Leistungsdichte in der heutigen MotoGP-WM.

Fabio Quartararo (Yamaha), Alex Rins (Suzuki), Aleix Espargaró (Aprilia), Jack Miller (Ducati), Pol Espargaró (Honda) und Brad Binder (KTM) sorgten am vergangenen Sonntag in Silverstone dafür, dass in der «premier class» erstmals seit 1972 wieder sechs unterschiedliche Hersteller auf den ersten sechs Plätzen landeten.

Vor 49 Jahren – genauer gesagt am 18. Juni 1972 – hatten es beim Jugoslawien-GP in Opatija noch Alberto Pagani (MV Agusta), Chas Mortimer (Yamaha), Paul Eickelberg (König), Guido Mandracci (Suzuki), Bo Granath (Husqvarna) und Charlie Dobson (Kawasaki) vorgemacht.

«Wow, das wusste ich nicht – und ich glaube, das ist eine schöne Sache», staunte Sieger und WM-Leader Quartararo, als er von dem historischen Ergebnis erfuhr. «Ich erinnere mich noch, als ich mir die die Rennen anschaute – was nicht so lange her ist, fünf oder sechs Jahre vielleicht – da waren es hauptsächlich Honda und Yamaha. Jetzt dagegen ist es sehr schön, viele Hersteller vorne zu sehen. Ich habe immer noch ein Bild, noch von 2020, wo in Brünn im FP3 alle sechs Bikes in 0,3 Sekunden lagen. Das ist schön und ich glaube, für die Zukunft ist es wirklich interessant. Es macht Spaß», bekräftigte der 21-jährige Yamaha-Werksfahrer.

«Ich erinnere mich, dass wir im Vorjahr in Portimão ein Foto mit all den verschiedenen Siegern auf vielen unterschiedlichen Motorrädern gemacht haben», warf Alex Rins ein. Der Suzuki-Werksfahrer war einer von neun unterschiedlichen Siegern, die wir in der verkürzten MotoGP-Saison 2020 erlebten. «Alles ist so eng beisammen, es ist so umkämpft. Wir müssen dabei sein und diese kleinen Unterschiede machen. Die Rivalität, die wir auf der Strecke zeigen können, ist sicherlich unglaublich», ergänzte der 25-jährige Spanier.

Mit dem ersten Podestplatz der MotoGP-Ära schloss nun auch Aprilia als letzter der sechs im Moment vertretenen Hersteller auf. Aleix Espargaró schwärmte von der Leistungsdichte in der Königsklasse: «Für mich ist es unglaublich, es ist fantastisch und verrückt. Das Level der Fahrer in der heutigen MotoGP ist das höchste, das ich je gesehen habe», unterstrich der mit 32 Jahren zweitälteste MotoGP-Pilot in der Startaufstellung.

«Es ist unglaublich, wie viele schnelle Fahrer im Grid sind. Es ist aber nicht nur eine Fahrer-Weltmeisterschaft, es ist auch eine WM der Konstrukteure», fuhr der Aprilia-Held fort. «Ich weiß, wie wichtig es für die Hersteller ist, wenn ein neues Device kommt, wenn sie etwas Neues entwickeln müssen… Es ist fantastisch, einfach großartig. Wie Fabio schon gesagt hat: Wenn du in der Vergangenheit gewinnen wolltest, dann konntest du das nur mit Yamaha oder Honda tun. Jetzt sind zwar noch immer nicht alle Motorräder gleichauf, aber alle sind konkurrenzfähig. Du kannst mit sechs Herstellern einen guten Job machen – und das ist unglaublich, ganz ehrlich, es ist verrückt.»

Ergebnisse MotoGP Silverstone/GB:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 20 Runden in 40:20,579 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,663 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +4,105
4. Jack Miller, Ducati, +4,254
5. Pol Espargaró, Honda, +8,462
6. Brad Binder, KTM, +12,189
7. Iker Lecuona, KTM, +13,560
8. Alex Márquez, Honda, +14,044
9. Joan Mir, Suzuki, +16,226
10. Danilo Petrucci, KTM, +16,287
11. Johann Zarco, Ducati, +16,339
12. Enea Bastianini, Ducati, +17,696
13. Takaaki Nakagami, Honda, +18,285
14. Pecco Bagnaia, Ducati, +20,913
15. Luca Marini, Ducati, +21,018
16. Miguel Oliveira, KTM, +22,022
17. Cal Crutchlow, Yamaha, +23,232
18. Valentino Rossi, Yamaha, +29,758
19. Jake Dixon, Yamaha, +50,845
– Jorge Martin, Ducati, 19 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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