Marc Márquez: «Schwerste Saison meiner Karriere»

Von Maximilian Wendl
Marc Marquez arbeitet nach seinen Operationen auch an seinem Fahrstil

Marc Marquez arbeitet nach seinen Operationen auch an seinem Fahrstil

In physischer und mentaler Hinsicht hat Marc Márquez in dieser Saison sehr zu kämpfen. Den Speed hat er aber zweifellos nicht eingebüßt. Trotzdem muss er seiner Oberarmverletzung noch Tribut zollen.

Ganz der Alte ist Marc Márquez noch nicht. Am Sachsenring, aber auch in Österreich und im MotorLand Aragón zeigte der Spanier, dass er nichts verlernt hat. Trotzdem sagte er nach seinem zweiten Platz in Spanien: «Sowohl physisch als auch mental ist diese Saison die schwerste meiner Karriere. Ich bin nach meiner Verletzung in Portimao zurückgekommen und dachte, ich könnte mich schneller steigern.»

18 Unfälle an GP-Wochenenden sind eine Hausnummer. Wegen seiner Operationen am Oberarm ist Márquez immer noch dabei, seinen Fahrstil verändern. Er erklärt: «Mit dem Ellenbogen kann ich einen Crash nicht mehr abfangen wie früher, als ich über den Vorderreifen immer Druck ausüben konnte. Das hat in den Jahren 2016 bis 2019 noch geklappt, aber jetzt geht das nicht mehr. Wenn ich die Front verliere, ist es vorbei oder ich muss, wie in Aragón, bei meinen Attacken die Bremse wieder lösen und kann die Linie nicht halten.»

Beim 13. WM-Lauf dachte Márquez nur kurz darüber nach, den zweiten Platz hinter Francesco Bagnaia ins Ziel zu bringen. «Auf dem Motorrad habe ich dann aber alles vergessen und wollte noch einmal attackieren. Ich bin Marc, das musste ich tun. Ich hatte aber keine Chance. Francesco ist fehlerfrei gefahren, aber das Team war mit meiner Attacke zufrieden, obwohl es nicht zum Sieg gereicht hat.»

Im Vergleich zu den Jahren, in denen er seine Titel einheimste, kämpft Márquez in erster Linie mit den körperlichen Einschränkungen. Nach den Zieleinläufen ist zweifellos zu erkennen, wie sehr der Arm noch Schwierigkeiten bereitet. «Ich kann nicht so fahren, wie ich das möchte. Natürlich kämpfe ich auch mit Zweifeln. Wir arbeiten daran, aber ich muss einen anderen Weg finden, um an das Limit gehen zu können. Im Moment bin ich nur ein normaler Faher, der versucht, die Linie zu halten. Ich habe aber nicht das gewisse Etwas, um zu dominieren und wenn man zwei Mal an einem Wochenende vor dem Rennen stürzt, dann hilft das natürlich auch nicht», gibt er zu.

Sein Arbeitgeber Honda arbeitet ebenfalls hart, das ist unbestritten. Immer wieder bringt der japanische Hersteller neue Teile oder Chassis an die Strecken.

Und Márquez hat mit seiner Jagd auf Bagnaia gezeigt, dass sich seine Einstellung nicht verändert hat. Auch Honda-Team Manager Alberto Puig hatte festgestellt, dass Márquez' DNA unverändert sei.

Der Fokus liegt darauf, die Saison bestmöglich zu Ende zu bringen. «Gleichzeitig wollen wir aber auch die Vorbereitungen für 2022 treffen, um uns zu steigen», sagt Márquez, der im kommenden Jahr wieder ganz der Alte sein möchte.

Ergebnisse MotoGP Aragón/E:

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:44,422 min
2. Marc Márquez, Honda, +0,673 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +3,911
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,269
5. Jack Miller, Ducati, +11,928
6. Enea Bastianini, Ducati, +13,757
7. Brad Binder, KTM, +14,064
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +16,575
9. Jorge Martin, Ducati, +16,615
10. Takaaki Nakagami, Honda, +16,904
11. Iker Lecuona, KTM, +17,124
12. Alex Rins, Suzuki, +17,710
13. Pol Espargaró, Honda, +19,680
14. Miguel Oliveira, KTM, +22,703
15. Danilo Petrucci, KTM, +25,723
16. Cal Crutchlow, Yamaha, +26,413
17. Johann Zarco, Ducati, +26,620
18. Maverick Vinales, Aprilia, +27,128
19. Valentino Rossi, Yamaha, +32,517
20. Luca Marini, Ducati, +39,073
– Jake Dixon, Yamaha, 22 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 13 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 214 Punkte. 2. Bagnaia 161. 3. Mir 157. 4. Zarco 137. 5. Miller 129. 6. Binder 117. 7. Aleix Espargaró 96. 8. Viñales 95. 9. Oliveira 87. 10. Marc Márquez 79. 11. Martin 71. 12. Rins 68. 13. Nakagami 64. 14. Pol Espargaró 55. 15. Alex Márquez 49. 16. Bastianini 45. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 250 Punkte 2. Yamaha 242. 3. Suzuki 174. 4. KTM 171. 5. Honda 135. 6. Aprilia 97.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 309 Punkte. 2. Ducati Lenovo 290. 3. Suzuki Ecstar 225. 4. Pramac Racing 212. 5. Red Bull KTM Factory Racing 204. 6. Repsol Honda 141. 7. LCR Honda 113. 8. Aprilia Racing Team Gresini 100. 9. Tech3 KTM Factory Racing 75. 10. Esponsorama Racing Ducati 73. 11. Petronas Yamaha SRT 68.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 23:35, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Fr.. 19.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 20.04., 00:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Sa.. 20.04., 00:15, Motorvision TV
    Rallye: Andalusien-Rallye
  • Sa.. 20.04., 00:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 20.04., 00:45, Motorvision TV
    Dubai International Baja Rally
  • Sa.. 20.04., 01:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Sa.. 20.04., 03:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Sa.. 20.04., 03:00, Motorvision TV
    4x4 - Das Allrad-Magazin
  • Sa.. 20.04., 03:30, DF1
    The Speedgang
» zum TV-Programm
8