Wie steht Marc Márquez zu den Vorwürfen von Fabrizio?

Von Nora Lantschner
Marc Márquez in der Pressekonferenz am Donnerstag

Marc Márquez in der Pressekonferenz am Donnerstag

Nach dem tragischen Tod von Dean Berta Viñales in Jerez erklärte Supersport-WM-Pilot Michel Fabrizio in einem harten Statement seinen endgültigen Rücktritt. Darin kam auch MotoGP-Star Marc Márquez vor.

Am vergangenen Samstag verstarb der erst 15-jährige Dean Berta Viñales in Jerez an den Folgen eines fürchterlichen Rennunfalls in der elften Runde des ersten Supersport-300-WM-Laufs. Nach Moto3-Talent Jason Dupasquier (19) in Mugello und dem erst 14-jährigen Hugo Millán im ETC-Rennen von Aragón war Dean der dritte tote Nachwuchsfahrer auf der Rennstrecke innerhalb der vergangenen vier Monate.

Das sind zu viele, fand auch Michel Fabrizio, der sich daraufhin mit sofortiger Wirkung endgültig aus dem Rennsport zurückzog. In seinem langen Statement kritisierte der ehemalige GP-Pilot und Dritte der Superbike-WM 2009 vor allem den Motorrad-Weltverband hart: «Ich habe eine Gleichgültigkeit seitens der FIM gesehen, die 42 Kinder im Yamaha-Cup und noch einmal 42 in der 300er-WM abnickt. Das sind zu viele, zu viele mit wenig oder gar sehr wenig Erfahrung, und das passiert nicht nur in der WM, sondern auch in den nationalen Serien, wo alle genommen werden, bis zum letzten verfügbaren Platz, um Kasse zu machen.»

Der 37-jährige Italiener verwies dann aber auch noch auf die Fahrweise des achtfachen Motorrad-Weltmeisters Marc Márquez: «Valentino Rossi wurde kritisiert, als er sich vor Jahren, als Márquez in die MotoGP kam, über die ‚unfairen‘ Manöver von Márquez beklagte. Man muss ihm recht geben. Marc wurde zur Referenz: Die jungen eifern seinen Taten nach, mit Überholmanövern, die zu sehr am Limit sind, wobei sie sich an den Gegner anlehnen und auf jedem Zentimeter riskieren», so Fabrizio.

Diese Aussagen sorgten für Aufsehen und blieben auch Márquez nicht verborgen. Was hält der 28-jährige Spanier davon?

«Zunächst möchte ich vor allem Maverick und der gesamten Familie Viñales meinen Support zeigen. Ich kenne sie und es ist hart. Es ist für die Motorrad-Szene eine schwierige und traurige Saison», schickte der sechsfache MotoGP-Champion voraus, als er in der Pressekonferenz in Austin auf das Thema angesprochen wurde.

«Als ich das las, als ich von diesen Aussagen von dieser Person hörte, verstand ich nicht, wie ein Fahrer solche Worte sagen kann – in dieser schwierigen und traurigen Saison. Das halte ich fest, ich will jedoch keine weitere Zeit mit diesen Aussagen vergeuden», stellte Márquez klar. «Ich las es und sagte mir nur: ‚Okay.‘»

«Das Beste ist, die Vorkommnisse für die Zukunft gut zu analysieren, um sich zu verbessern», wandte sich der Repsol-Honda-Star stattdessen der Sicherheitsfrage im Sport zu. «Das Risiko wird in der Motorradwelt natürlich immer bestehen, aber wir müssen verstehen, wie wir dieses Risiko verringern.»

WM-Leader Fabio Quartararo ergänzte: «Manchmal wollen Leute einfach nur reden. Ich glaube, es ist reine Zeitverschwendung, diese Dinge zu lesen. Natürlich schauen alle auf Marc, weil er in den vergangenen zehn Jahren der Beste war. Es ist normal, dass alle wie er sein wollen. Ich weiß nicht wirklich, was gesagt wurde. Aber wie auch immer, es ist Zeitverschwendung.»

«Ich glaube, in diesen Momenten sollte man den Respekt haben und nichts sagen», pflichtete Pecco Bagnaia bei. «Es hat schon gereicht zu sehen, was passiert ist.»

Stand Fahrer-WM nach 14 von 18 Rennen:

1. Quartararo 234 Punkte. 2. Bagnaia 186. 3. Mir 167. 4. Zarco 141. 5. Miller 140. 6. Binder 124. 7. Aleix Espargaró 104. 8. Viñales 98. 9. Marc Márquez 92. 10. Oliveira 87. 11. Martin 71. 12. Nakagami 70. 13. Rins 68. 14. Pol Espargaró 64. 15. Bastianini 61. 16. Alex Márquez 50. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 275 Punkte 2. Yamaha 262. 3. Suzuki 184. 4. KTM 178. 5. Honda 148. 6. Aprilia 105.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 329 Punkte. 2. Ducati Lenovo 326. 3. Suzuki Ecstar 235. 4. Pramac Racing 216. 5. Red Bull KTM Factory Racing 211. 6. Repsol Honda 163. 7. LCR Honda 120. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 89. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 68.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 16:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 16:45, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Fr.. 19.04., 17:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 17:40, Motorvision TV
    Classic Races
  • Fr.. 19.04., 18:05, Motorvision TV
    Classic Ride
  • Fr.. 19.04., 18:35, Motorvision TV
    Motorsport: Tour Auto
  • Fr.. 19.04., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Fr.. 19.04., 19:30, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 20:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
» zum TV-Programm
5