Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Alberto Puig selbstbewusst: «Das ist Honda»

Von Maximilian Wendl
Marc Marquez  und Pol Espargaró jubeln gemeinsam mit dem Repsol-Honda-Rennstall

Marc Marquez und Pol Espargaró jubeln gemeinsam mit dem Repsol-Honda-Rennstall

Repsol Honda fuhr in Misano zum ersten Mal seit dem Aragón-GP 2017 wieder einen Doppelsieg ein. Marc Márquez triumphierte vor Pol Espargaró. Teammanager Alberto Puig ist froh, dass die Durststrecke endlich vorbei ist.

Beim frühzeitigen WM-Erfolg von Fabio Quartararo ging der erste Doppelsieg von Repsol Honda seit Aragón 2017 beinahe unter. Dabei war es für den achtfachen Champion Marc Márquez der erste Sieg auf einem rechtsdrehenden Kurs seit 735 Tagen und Teamkollege Pol Espargaró stand in Misano zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber auf dem Treppchen. Auch das Werk Honda hatte seit dem Rennen in Australien im Jahr 2019 keinen Doppelsieg mehr zu bejubeln gehabt. Damals gewann Márquez vor Cal Crutchlow, der damals für LCR Honda fuhr.

Natürlich wurde der Erfolg auch dadurch begünstigt, dass Francesco Bagnaia mit seiner Ducati Desmosedici stürzte. Aber: Man muss eben auch auf seiner Maschine sitzen bleiben, um erfolgreich zu sein. Gerade Marc Márquez, der Bagnaia womöglich in den Fehler trieb, weiß das nur zu gut.

Für Teammanager Alberto Puig ging es im Vorfeld in erster Linie darum, in Misano einen Fortschritt im Vergleich zum ersten GP an der Adria-Küste zu erzielen. «Mit diesem Ergebnis abzureisen, ist großartig. Die Plätze 1 und 2 zu erreichen, ist nie einfach, selbst wenn man in seiner besten Verfassung ist und wir sind eigentlich nicht einmal in unserer besten Verfassung. Aber wir haben es trotzdem geschafft, dieses fantastische Ergebnis zu erzielen. Wir haben deutlich gezeigt, dass wir niemals aufgeben oder nachgeben werden. Dieses Ergebnis ist ein großartiges Gefühl, eine tolle Belohnung für alle, die an diesem Projekt beteiligt sind.»

Márquez selbst sagte, dass dieser Sieg deutlich wertvoller sei, als die Erfolge in Austin oder auch auf dem Sachsenring. Puig unterstützt seinen spanischen Landsmann, der sich mehrfach am Oberarm operieren lassen musste. «Für Marc ist es noch immer eine schwierige Zeit, schwieriger als für die anderen Piloten. Er erholt sich immer noch, er hat immer noch Probleme, er ist noch nicht wieder ganz er selbst - das weiß er und das wissen wir. Deshalb hat dieser Sieg in Misano einen noch größeren Wert für ihn. Niemand außer ihm weiß, was er da wirklich geleistet hat.»

Aber nicht nur Márquez glänzte. Auch Teamkollege Pol Espargaró gelang mit P2 eine Art Brustlöser. Es war sein erstes Podium für den neuen Arbeitgeber seit seinem Wechsel vor dieser Saison von KTM.

Puig lobte auch den Neuzugang: «Er hat eine sehr schwierige Saison hinter sich. Wir wissen, dass es nicht einfach war, aber das Positive ist, dass er nie aufgibt. Er versucht immer, eine Lösung zu finden und seine Crew teilt diese Einstellung, niemals aufzugeben. Der Tag war wie ein Geschenk, er hat es verdient. Mit seinem ersten Podium in diesen Farben hat er sein Potenzial bewiesen.»

Márquez und Espargaró wollen in Portimao nachlegen. In Portugal feierte Márquez in dieser Saison sein Comeback und fuhr prompt auf P7. «Wir sind ein Siegerteam und das ist auch unser Ansatz. Unser Ziel ist es, jedes Jahr um den Titel zu kämpfen. Die letzten beiden Jahre waren nicht einfach für uns, aber man wird in diesem Team niemanden finden, der zum nächsten Rennen fahren will, um Zweiter zu werden. Wir werden zum nächsten Rennen gehen und versuchen, wieder zu gewinnen, denn das ist Honda», formuliert Puig die Zielsetzung, die nun nicht mehr danach klingt, als wolle man ausschließlich eine Steigerung zum ersten Portimao-GP sehen.

MotoGP-Ergebnis, Misano (24. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 27 Runden in 41:52,830 min
2. Pol Espargaró, Honda, + 4,859 sec
3. Bastianini, Ducati, + 12,013
4. Quartararo, Yamaha, + 12,775
5. Zarco, Ducati, + 16,458
6. Rins, Suzuki, + 17,669
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 18,468
8. Viñales, Aprilia, + 18,607
9. Marini, Ducati, + 25,417
10. Rossi, Yamaha, + 27,735
11. Binder, KTM, + 27,879
12. Pirro, Ducati, + 28,137
13. Dovizioso, Yamaha, + 41,413
14. Morbidelli, Yamaha, + 42,830
15. Nakagami, Honda, + 1:22,462 min

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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