Valentino Rossi zu Bagnaia: Hypnose fehlgeschlagen

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi und Pecco Bagnaia

Valentino Rossi und Pecco Bagnaia

Nach Bagnaias MotoGP-Debütsieg in Aragón scherzte Valentino Rossi, er habe seinen VR46-Schützling bezüglich der Reifenwahl hypnotisiert. Beim zweiten Misano-GP am gestrigen Sonntag lief aber offensichtlich etwas schief.

Der Emilia Romagna-GP stellte die MotoGP-Asse nach zwei verregneten Trainingstagen und bei kühlen Temperaturen vor allem bei der Reifenfrage vor eine Herausforderung: Ein Großteil fuhr mit Soft-Hinterreifen los, nur Bagnaia, Miller, Quartararo und Zarco mit Medium. Vorne setzten einzig die Ducati-Werksfahrer für das 27-Runden-Rennen auf die harte Mischung, der Rest des Feldes auf Medium.

«Der harte Hinterreifen war für mich zu gefährlich», meinte Valentino Rossi dazu. «Ich versuchte es auch Pecco zu sagen, aber er entschied sich dafür. Leider fielen die Temperaturen im letzten Abschnitt des Rennens, der Sonnenschein wurde weniger. Und beim harten Vorderreifen ist es einfach so: Wenn die Temperatur sinkt, gibt der Reifen nach und du stürzt, wobei du gar nichts dagegen tun kannst. Es ist sehr schade, weil Pecco an diesem Wochenende der Schnellste war.»

«Ich versuchte ihn wie in Aragón zu hypnotisieren und ihm ‚Medium, Medium, Medium‘ einzureden», erzählte der Mentor schmunzelnd. «Dieses Mal funktionierte es aber nicht, er nahm die harte Mischung.»

Der Rest ist bekannt: Der WM-Zweite stürzte – wie sein Teamkollege Jack Miller auf derselben Reifenkombination – in der Linkskurve 15, die auf sechs Rechtskurven folgt.

Bagnaia verteidigte die Entscheidung auch nach dem unglücklichen Ende. «Der einzige Punkt war, dass man mit der harten Mischung in jeder Runde wie verrückt pushen muss, damit der Reifen auf Temperatur bleibt», schilderte der 24-Jährige. «In der Runde bremste ich in Kurve 8 vielleicht ein bisschen früher – aber was soll’s.»

«Ich bin ein bisschen wütend auf ihn, weil ich glaube, dass er mit dem Medium-Vorderreifen hätte gewinnen können. Denn er war der Schnellste», bedauerte Rossi. «In der Weltmeisterschaft wäre es ohnehin schwierig gewesen, aber er hatte eine große Chance, die Entscheidung zumindest bis Portugal zu vertagen. Aber so ist es und ich glaube, dass Pecco, Franco und auch Luca im nächsten Jahr sehr stark sein werden», verwies der neunfache Weltmeister auf seine VR46-Schützlinge Bagnaia, Morbidelli und Marini.

MotoGP-Ergebnis, Misano (24. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 27 Runden in 41:52,830 min
2. Pol Espargaró, Honda, + 4,859 sec
3. Bastianini, Ducati, + 12,013
4. Quartararo, Yamaha, + 12,775
5. Zarco, Ducati, + 16,458
6. Rins, Suzuki, + 17,669
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 18,468
8. Viñales, Aprilia, + 18,607
9. Marini, Ducati, + 25,417
10. Rossi, Yamaha, + 27,735
11. Binder, KTM, + 27,879
12. Pirro, Ducati, + 28,137
13. Dovizioso, Yamaha, + 41,413
14. Morbidelli, Yamaha, + 42,830
15. Nakagami, Honda, + 1:22,462

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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