Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Poncharal zu Lecuona, Petrucci, Gardner und Fernandez

Von Nora Lantschner
Die MotoGP-Saison 2021 verlief für Tech3 KTM Factory Racing mit Iker Lecuona und Danilo Petrucci enttäuschend, umso mehr freut sich Hervé Poncharal auf die Neuzugänge für 2022: Remy Gardner und Raul Fernandez.

2020 bescherte Miguel Oliveira Tech3 beim Steiermark-GP in Spielberg den ersten MotoGP-Sieg in der Teamgeschichte, dazu legte der Portugiese beim Saisonfinale auf heimischem Boden in Portimão einen weiteren Triumph nach. Anschließend stieg Oliveira ins Red Bull KTM Factory Racing Team auf.

«Zum Glück bin ich schon seit ein paar Jahren dabei und ich weiß, dass das, was heute passiert, nicht immer das sein wird, was auch morgen passieren wird», meinte Hervé Poncharal rückblickend. «Klar, 2020 endete wie ein Traum: Pole-Position, Rundenrekord, ein Start-Ziel-Sieg. Ich wusste aber, dass es nicht exakt gleich sein würde, als wir in Katar 2021 wieder in der Startaufstellung standen. Wir veränderten ein paar Dinge, einige wichtige Dinge wie unseren Fahrer.»

Bevor es in dieser Woche zurück nach Portugal geht, zum zweiten Mal in der laufenden Saison und zum vorletzten Grand Prix des Jahres, liegen die aktuellen Tech3-KTM-Fahrer, Iker Lecuona und Danilo Petrucci, nur auf den WM-Rängen 18 und 19.

«Ich würde sagen, es war eine harte Saison», fasste Poncharal zusammen. Gleichzeitig betonte der Tech3-Teambesitzer aber auch: «Man muss auf die Ergebnisse schauen, aber auch auf die hineingesteckte Arbeit: Wir arbeiten sehr hart, viel zusammen mit KTM, wir hatten Auf und Abs – alle von uns, KTM Factory Racing und wir bei Tech3. Ich möchte betonen, dass wir unser Verhältnis zu Danilo und Iker genießen. Die Ergebnisse entsprachen nicht ihren und unseren Erwartungen, aber die Erwartungen waren hoch.»

«Wir sehen, wie konkurrenzfähig das MotoGP-Grid ist, das ist unglaublich. Manchmal liegst du wenige Zehntel zurück und bist nicht in den Top-10, also schaffst du es nicht direkt ins Q2 usw.», fuhr der Franzose fort. «Es war bisher ein schwieriges Jahr, aber es gibt immer noch Dinge, die wir genießen können, und ich bin wirklich froh, dass es für beide Fahrer irgendwo weitergeht: Danilo schlägt bei der Rallye Dakar im nächsten Jahr auf einer offiziellen KTM ein neues Kapitel seiner Karriere auf, was sein Traum war, und ich möchte Stefan Pierer dafür danken, dass er ihm diese Chance gibt. Bei Iker wissen wir, dass er in der nächsten Saison einen interessanten Platz haben wird, dass seine Karriere sich entwickeln wird und er daran wachsen kann. Er ist erst 21 Jahre alt und ein echtes Talent», ergänzte Poncharal mit Blick auf den zukünftigen Superbike-Werksfahrer für HRC.

Apropos Talent: Im Tech3 KTM Factory Racing Team rücken im nächsten Jahr die zwei Dominatoren der Moto2-WM 2021 nach, Remy Gardner und Raul Fernandez. Die Vorfreude darüber ist groß: «Wir können fühlen und sehen, womit wir im nächsten Jahr beschenkt werden», schwärmte Poncharal. «Ich kenne Remy, wir arbeiteten in unserem Moto2-Team zwei Jahre lang zusammen. Raul verfolge ich wie alle, seit er in die WM kam, und ich glaube, wir haben zwei unglaubliche Talente und zwei wirklich nette Jungs. Ich möchte aber nicht in Ajos Schuhen stecken, ich war schon einmal an dem Punkt, als wir nach Phillip Island kamen und nur ein paar Punkte zwischen Nakano und Jacques lagen. Ich glaube, sowohl Remy als auch Raul verdienen den diesjährigen Moto2-Titel. Wir wissen aber, dass wir den Weltmeister und den Vize im nächsten Jahr in unserem MotoGP-Team haben werden!»

Die beiden Neuzugänge gaben ihr Debüt auf der RC16 schon im September am zweiten Tag des Misano-Tests. Laut Poncharal hinterließen sie auf Anhieb einen sehr guten Eindruck: «Wir hatten schon die Gelegenheit, die zwei in Misano auf dem MotoGP-Bike zu sehen, und schon nach ein paar Runden fuhren sie eine interessante Pace, ihre Kommentare war großartig. Wir freuen uns und warten ungeduldig auf den Jerez-Test und auf eine aufregende Saison 2022. Ich glaube, wir werden es den anderen rundherum schwer machen.»

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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