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Mentale Probleme: Joan Mir (Suzuki) benötigte Auszeit

Von Tim Althof
Joan Mir gewann 2020 überraschend die MotoGP-Weltmeisterschaft mit Suzuki und auch in diesem Jahr liegt der Spanier in den Top-3, doch nach den letzten Rennen wurde es ihm zu viel und er legte eine kurze Pause ein.

Bedingt durch die beiden durchwachsenen MotoGP-Wochenenden in Austin und Misano brauchte Joan Mir vor dem Rennen in Portimão am kommenden Wochenende eine Woche Abstand zum Renngeschehen. Das der Suzuki-Werksfahrer am Freitag entsprechend frei auf der Berg-und-Tal-Bahn in Portugal unterwegs war, merkte man dem Weltmeister 2020 an, denn am Ende landete er auf einem starken vierten Platz, nur 0,2 Sekunden hinter Spitzenreiter Fabio Quartararo (Yamaha).

«Es war ein guter erster Tag, das Bike fühlt sich gut an und ich habe gute Rundenzeiten gefahren. Wir konzentrieren uns auf das Qualifying am Samstag, unser Ziel ist die zweite Startreihe und vielleicht ist ja sogar etwas mehr drin», sprach Mir am Freitag voller Motivation zu den Journalisten.

«Seit Aragon oder Misano 1 haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, doch leider haben wir in Austin und zuletzt in Misano bei schwierigen Bedingungen ein bisschen den Schwung verloren», gab der 24-Jährige zu. «Nun konnten wir unter normalen Bedingungen zeigen, wie unser Potenzial wirklich ist. Wie immer, bin ich ans Limit gegangen und heute hatte ich dann auch einen Schreckmoment, am Ende bin ich glücklich noch an einem Stück zu sein.»

Mir weiter: «Nach dem Misano-Test haben wir eine Weiterentwicklung des ,ride height device‘ erhalten, was unsere Schwachpunkte etwas verbesserte. Es ist also gut für uns, wenn ein Tag nach Plan läuft, um an der Feinabstimmung arbeiten zu können.»

Was hatte es mit der Auszeit auf sich? Kämpft der Spanier mit mentalen Problemen? «Nach dem letzten Rennen habe ich mir eine Woche Auszeit genommen, um die Batterien aufzuladen. Eine Woche klingt für andere normal, doch ich habe seit letztes Jahr Dezember keine Auszeit genommen und ich hatte keinen Tag ohne Training oder Motorräder», betonte er am Nachmittag. «Ich brauchte diese Auszeit, weil ich mental etwas kollabiert war nach den letzten Rennen.»

«Als ich im letzten Jahr gewann, beendeten wir die Saison in Portimão. Dienstags habe ich bereits wieder trainiert. Der Titel hat mir eine extra Motivation gegeben und ich mache mir selbst sehr viel Druck, so viel, dass ich den Druck von außen überhaupt nicht spüre», sagte der Suzuki-Star. «Im Dezember hatte ich dann Urlaub und seitdem habe ich ständig trainiert und ich war immer fokussiert auf meine Aufgaben.»

«Nach einer langen Saison benötigte ich eine Auszeit, um das Saisonfinale mit voller Energie zu bestreiten. Es ist wichtig hart zu trainieren, aber es ist mindestens genauso wichtig, Pausen einzulegen. In diesem mentalen Bereich muss ich mich noch verbessern.»

MotoGP Portimão, kombinierte Zeiten nach FP2 (5. November)

1. Quartararo, Yamaha, 1:39,390 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,132 sec
3. Miller, Ducati, + 0,221
4. Mir, Suzuki, + 0,290
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,402
6. Zarco, Ducati, + 0,499
7. Alex Márquez, Honda, + 0,652
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,679
9. Nakagami, Honda, + 0,732
10. Rins, Suzuki, + 0,786
11. Martin, Ducati, + 0,789
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,835
13. Petrucci, KTM, + 0,841
14. Viñales, Aprilia, + 0,894
15. Marini, Ducati, + 0,933
16. Bastianini, Ducati, + 1,077
17. Binder, KTM, + 1,108
18. Bradl, Honda, + 1,310
19. Oliveira, KTM, + 1,545
20. Lecuona, KTM, + 1,707
21. Rossi, Yamaha, + 1,784
22. Dovizioso, Yamaha, + 1,824

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