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Jorge Martin (Ducati): Die Rückkehr zum Unglücksort

Von Tim Althof
Jorge Martin

Jorge Martin

Ducati-Pilot Jorge Martin kehrt am kommenden Wochenende nach Portimão zurück, der Ort, an dem er zum Beginn der MotoGP-Saison einen schweren Sturz hinnehmen musste, der ihn lange Zeit außer Gefecht setzte.

Die TV-Bilder vom 17. April 2021 sind noch vor Augen. Damals stürzte MotoGP-Rookie Jorge Martin in Portimão in Kurve 7 schwer, das FP3 musste mit der roten Flagge abgebrochen werden und der Spanier erlitt fürchterliche Schmerzen. Martin musste an der rechten Hand zwei gebrochene Mittelhandknochen operieren lassen und dazu den gebrochenen Knöchel im rechten Fuß. Insgesamt benötigte es drei OP’s um die acht Brüche zu richten und der Ducati-Pilot fiel bis zum Rennen in Barcelona Anfang Juni aus.

Martin gelang später in Spielberg sein erster Sieg in der MotoGP-Klasse, eine Woche später wurde er Dritter auf dem Red Bull Ring. Vor dem vorletzten Rennen, der Rückkehr nach Portimão an diesem Wochenende, belegt der 23-Jährige den 14. WM-Rang. Am Donnerstag sprach er über seine körperliche Verfassung, die aktuell von Problemen am Bein behindert wird.

«Es ist dasselbe Problem, wie wir es normalerweise am Arm haben, doch in diesem Fall ist es am Bein, praktisch ein ‚leg pump‘», erklärte Martin im Interview. «Ich habe in den letzten Wochen eine Therapie durchlaufen, die auch Jack Miller sehr geholfen hat und ich hoffe, dass wir das Problem damit deutlich verringern konnten. Nach dem Jerez-Test werde ich mich operieren lassen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.»

«Wir haben gemeinsam mit Ducati versucht, einige Kleinigkeiten am Motorrad zu verändern, auch das sollte mir helfen. Wir haben am Tank eine Beschichtung aus Gummi angebracht, damit ich beim Bremsen etwas relaxter bin und dadurch Kraft sparen kann.»

Zuletzt war zu hören, dass der Pramac-Fahrer sich vor der Rückkehr zur Unglücksstelle in Portugal fürchtet. Wie sieht es so kurz vor dem Wochenende aus? «Momentan habe ich keine Angst, denn ich fühle mich bereit, zurück auf die Strecke zu gehen und zu fahren, aber als sich herausstellte, dass wir noch einmal in Portimão fahren werden, war ich ein bisschen beängstigt. Der Sturz veränderte mein Leben und gleich danach wusste ich nicht, ob ich jemals wieder auf meinem Bike sitzen kann», betonte der MotoGP-Rookie.

«Vor ein paar Monaten habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich es anstelle, nicht auf dieser Strecke fahren zu müssen. Ein positiver Covid-Test kam mir in den Sinn», scherzte er. «Doch bereits einen Tag danach habe ich mir gesagt, ich muss mich der Angst und den Problemen stellen und ich muss das Wochenende nutzen, um die Strecke besser kennenzulernen, weil wir ja auch in Zukunft hier fahren werden.»

«Das Motorrad funktioniert hervorragend und ich glaube, wir können an diesem Wochenende gute Arbeit leisten, deshalb empfinde ich auch keine Angst mehr.»

In der Wertung der besten Neulinge 2021 liegt Martin nur fünf Punkte hinter Markenkollege Enea Bastianini, doch der Italiener wird immer schneller und erzielte zuletzt zwei Podestränge. Wie schätzt Martin seine Chancen ein?«Der Kampf um den ,Rookie des Jahres‘ ist im Hinterkopf und es ist noch recht eng zwischen Enea und mir. Leider war ich beim letzten Rennen auf dieser Strecke nicht dabei, deswegen wird es schwierig darum zu kämpfen, aber ich denke in Valencia haben wir gute Chancen und der Kampf wird noch sehr spannend», versicherte der Spanier.

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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