Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Johann Zarco (5.): Was Q1 mit Videospielen zu tun hat

Von Nora Lantschner
Johann Zarco

Johann Zarco

Nach dem Umweg über Q1 fuhr Johann Zarco beim Algarve-GP in Portimão noch in die zweite MotoGP-Startreihe. Der Pramac-Ducati-Pilot zog danach einen ungewöhnlichen Videospiel-Vergleich.

«Ich bin ziemlich glücklich, das war ein großartiger Nachmittag», betonte Johann Zarco nach dem fünften Rang im Qualifying 2. Zunächst musste sich der Franzose aber noch durch das Q1 kämpfen, wo er schließlich mit Bestzeit das Q2-Ticket löste, das er im FP3 als 14. doch recht klar verpasst hatte.

«Am Vormittag war ich enttäuscht», räumte Zarco ein. «Der Wind und die kühlen Temperaturen ließen mich ein bisschen zu sehr zögern. Sobald du nicht überall pushen willst, verlierst du einfach Zeit. Die anderen konnten pushen oder nahmen mehr Risiko und kamen so auf die Zeit. Am Nachmittag gelang mir aber im FP4 wirklich ein guter Fortschritt. Eine Kleinigkeit sorgte dafür, dass ich gleich wieder ein viel besseres Gefühl hatte. Ich fand wieder ein gutes Vertrauen, um so zu fahren, wie ich es will. Das Q1 war eine gute Bestätigung. Im Q2 hatte ich dann nur noch einen frischen Reifen übrig, aber es war gut genug, weil ich nach einer tiefen 1:39er-Zeit auch eine 1:38,9 min fahren konnte. Das war gut für den Kopf, um auch wirklich die Pace zu verstehen und morgen stark zu sein.»

Kann es manchmal sogar ein Vorteil sein, das Q1 direkt vor der entscheidenden Qualifying-Session zu bestreiten? «Q1 kostet viel Energie, sodass man im Q2 fast keine mehr übrig hat, um richtig zu pushen», gab der 31-jährige Franzose zu bedenken. «Es ist wie in einem Videospiel: Wenn man seine zwei Leben für die zwei Reifen im Q1 gibt, dann hat man dann kein Leben mehr für das Q2 übrig. Heute war es aber nicht so, auch mit einem gebrauchten Reifen hatte ich zu Beginn des Q2 das Feeling, die 1:39,3 min war nicht schlecht. Weil mir am Vormittag etwas fehlte, war es gut für mich und mein Selbstvertrauen, diese Runden zu wiederholen.»

Vier Ducati starten am Sonntag aus den ersten zwei Startreihen, angeführt von Pole-Setter Pecco Bagnaia. Welchen Rennverlauf erwartet der zweifache Moto2-Weltmeister? «Wir werden sicherlich versuchen, Pecco zu folgen – Jack [Miller], Martin und auch Joan Mir sind dabei, auch Fabio [Quartararo] kann ziemlich konstant sein. Er fährt von P7 los, aber er wird versuchen, Pecco nicht entkommen zu lassen. Von Pecco wissen wir aber, dass er gerne vom Start weg schnell ist und versucht davonzufahren. Wenn er einmal auf der Pace ist, wird es schwierig, ihn wieder einzuholen. Er hat jetzt auch nicht mehr den Druck des Titelkampfs, ist dafür aber auf eine Art Revanche aus, nach dem Crash von Misano. Er ist schon das ganze Wochenende über ziemlich stark, er wird versuchen wegzufahren, aber ich glaube, wir sind alles Rennfahrer und Kämpfer», schob Zarco nach.

MotoGP Portimão, Q2 (6. November):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,725 min
2. Miller, Ducati, 1:38,829 min, + 0,104 sec
3. Mir, Suzuki, 1:38,893, + 0,168
4. Martin, Ducati, 1:38,916, + 0,191
5. Zarco, Ducati, 1:38,918, + 0,193
6. Pol Espargaró, Honda, 1:39,058, + 0,333
7. Quartararo, Yamaha, 1:39,131, + 0,406
8. Alex Márquez, Honda, 1:39,191, + 0,466
9. Morbidelli, Yamaha, 1:39,321, + 0,596
10. Lecuona, KTM, 1:39,387, + 0,662
11. Rins, Suzuki, 1:39,649, + 0,924
12. Marini, Ducati, 1:39,828, + 1,103

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:39,283
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,389
15. Petrucci, KTM, 1:39,595
16. Rossi, Yamaha, 1:39,604
17. Oliveira, KTM, 1:39,624
18. Viñales, Aprilia, 1:39,738
19. Binder, KTM, 1:39,859
20. Bradl, Honda, 1:39,907
21. Dovizioso, Yamaha, 1:39,918
22. Nakagami, Honda, 1:40,009

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