Stefan Pierer (KTM): 3. MotoGP-Team wäre eine Lösung

Von Günther Wiesinger
Brad Binder beim Sturz im Portimão-Quali am Samstag

Brad Binder beim Sturz im Portimão-Quali am Samstag

KTM-Firmenchef Stefan Pierer denkt über die Möglichkeit eines dritten MotoGP-Teams nach. Denn bei KTM drängen nach Remy Gardner und Raúl Fernández weitere Talente nach oben. Zum Beispiel Moto3-Weltmeister Pedro Acosta.

Bei KTM Factory Racing wird das MotoGP-Aufgebot 2022 mit Miguel Oliveira und Brad Binder im Red Bull Factory Team und mit dem beiden Moto2-Stars Remy Gardner und Raúl Fernandez so prominent und vielversprechend besetzt haben wie nie zuvor.

Außerdem wird das Tech3-Team von Hervé Poncharal personell weiter aufgerüstet. Esteban Garcia, der von Maverick Viñales im Frühjahr entlassene ehemalige Yamaha-Crew-Chief, ist zu KTM zurückgekehrt und agiert jetzt als Technical Coordinator zwischen dem Werk in Munderfing und den Tech3-Technikern. Damit soll sichergestellt werden, dass die Tech3-Fahrer technisch auf demselben Niveau liegen wie die beiden Red-Bull-Stars.

Denn es ist kein Geheimnis, dass Raúl Fernández nach seinen sensationellen Moto2-Erfolgen darauf gepocht hat, 2022 im Red Bull Werksteam fahren zu dürfen.

Da die Pierer Mobility AG in den kleinen Klassen auch weiterhin Ausnahmekönner wie Pedro Acosta, Jaime Masia, Sergio Garcia,  Deniz Öncü und Ayumu Sasaki unter Vertrag oder unter ihren Fittichen hat, die in absehbarer Zeit in die MotoGP-Klasse drängen werden, könnte mit den vier MotoGP-Plätzen bei KTM knapp werden. «Acosta wird voraussichtlich jetzt zwei Jahre in der Moto2 fahren», sagte Stefan Pierer, der Vorstandsvorsitzende der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS. «Er ist ja noch jung. Und ich glaube, es gibt schlimmere Probleme als zu viele Talente unter Vertrag zu haben… Doch wenn unser ganzes Junior-Programm zu wirken beginnt, kann es passieren, dass wir nach der Moto2 oben am Weg in die MotoGP einen Stau zustande bringen. Das ist richtig.»

Stefan Pierer kann sich deshalb vorstellen, in so einem Fall mit einem anderen Hersteller einen Deal zu vereinbaren. «Man kann sich eventuell gegenseitig helfen. Wenn wir als Werk zu viele Fahrer haben und ein Mitbewerber Interesse an einem unserer Fahrer zeigt, könnten wir ihn für einen gewissen Betrag hergeben. Im Fußball ist das auch üblich.»

Der KTM-Firmenchef kann sich sogar ein drittes MotoGP-Team vorstellen, zumal Ducati 2022 und 2023 sogar vier Teams ausrüsten wird. «Jetzt haben wir mal das neue Moto2-GASGAS-Team mit Aspar Martinez geplant. Wir könnten mit dieser Marke sogar eines Tages in die MotoGP aufsteigen. Das wäre eine Lösung. Aber wer weiß, was in zwei Jahren ist... Trotzdem: Sag‘ niemals nie. »

In Österreich ist man inzwischen von der Idee abgekommen, in der Moto3-Klasse für Husqvarna oder GASGAS eigene Motorräder zu konstruieren. «Wir werden da immer die Plattform der KTM GP250 nutzen. Wir haben in der Autoindustrie gelernt, wie das geht», betont Stefan Pierer.


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