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Pecco Bagnaia (Ducati): «Unsere Ziele sind andere»

Von Nora Lantschner
Francesco Bagnaia (25)

Francesco Bagnaia (25)

Pecco Bagnaia versuchte nach den zwei misslungenen Rennen zum Start in die MotoGP-WM 2022 erst gar nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. Nur ein positiver Aspekt fiel ihm nach Mandalika ein.

Nach vier Siegen aus den letzten sechs Saisonrennen 2021 startete Francesco «Pecco» Bagnaia in diesem Jahr als einer der großen Titelanwärter in die MotoGP-WM. Nun steht beim Ducati-Werksfahrer nach dem 15. Platz im Indonesien-GP allerdings gerade einmal ein Punkt aus zwei Rennen zu Buche.

Wie reagiert der Moto2-Weltmeister von 2018 auf diesen ohne Zweifel schwierigen Saisonstart? «In diesem Moment muss man die Dinge analysieren und versuchen, immer die positiven Seiten zu sehen – was nicht einfach ist, das ist klar», räumte er ein. «In der Hinsicht bin ich ziemlich menschlich. Es ist sicherlich etwas, was mir für die ganze Woche Denkstoff aufgibt. Ich kenne mich und weiß aber auch, dass ich am nächsten GP-Wochenende, schon ab Mittwoch, nur darüber nachdenken werde, wie ich so schnell wie möglich sein kann, um da vorne dabei zu sein. Ich habe das Glück, zu Hause von den richtigen Leuten umgeben zu sein, die mir dabei helfen – mein Coach und meine Freundin sind sehr gut darin», betonte der VR46-Musterschüler, der mit seiner Freundin Domizia in Pesaro lebt.

Auch 2021 brauchte der spätere Vizeweltmeister eine Weile, bis der Bann gebrochen war. Zwar schaffte er es in den ersten vier Rennen dreimal in die Top-3, anschließend gelang ihm der Sprung auf das Podest in der ersten Saisonhälfte aber nicht mehr. Auf den ersten MotoGP-Sieg musste er sogar bis zum Aragón-GP im September warten. Vergleichen will Pecco die Situation aber nicht: «Im Vorjahr fing ich mit einem guten Gefühl an, aber ich konnte es nicht konkretisieren. Die Situation war eine andere, ich hatte ein schwieriges Jahr 2020 hinter mir. In diesem Jahr sind unsere Ziele ganz andere. Wir waren Vizeweltmeister 2021 und wir gingen mit der Absicht in die Saison, um den Titel zu kämpfen, auf der Basis des Vorjahres. Leider sagen die bloßen Ergebnisse jetzt etwas anderes. Es ist ein ganz anderer WM-Start als im Vorjahr.»

«Der einzige positive Aspekt am Mandalika-Wochenende ist, dass mein Gefühl sehr gut war. Im Warm-up am Sonntagmorgen waren wir sehr schnell. Wir waren bereit zu kämpfen. Es stimmt aber, dass die Ergebnisse das Gegenteil aussagen. Daher will ich nicht zu viel sagen, weil ich weiß, dass sonst zu Hause auf der Couch schon einige bereit sind, mit ihren negativen Kommentaren zu nerven. Das ist nicht schön», verwies er auf die teils harte Kritik, die dem 25-jährigen Italiener aktuell vor allem von seinen Landsleuten auf den Social-Media-Kanälen entgegenschlägt.

Dass kein MotoGP-Ass in den ersten beiden Rennen der neuen Saison voll punkten konnte (Bastianini führt die WM mit 30 aus 50 möglichen Zählern an) und Titelverteidiger Fabio Quartararo auch nur mit einem neunten Rang in Doha begann, ist für Bagnaia ein schwacher Trost. «Fabio war Neunter im ersten Rennen und jetzt Zweiter. Ich dagegen habe einen schönen 15. Platz auf dem Konto als persönliche Bestleistung auf dem Konto… Das ist mit Sicherheit kein positiver Aspekt. Positiv ist, dass wir am vergangenen Wochenende viel an mir selbst gearbeitet haben und das Gefühl des Vorjahres zurückgekommen war. Konkret umsetzen konnten wir es dann aber nicht, daher sind es jetzt ein bisschen leere Worte… Aber das war der einzige etwas positive Aspekt», bekräftigte Pecco.

Ergebnisse MotoGP Mandalika/IND:

1. Miguel Oliveira, KTM, 20 Runden in 33:27,223 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +2,205 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +3,158
4. Jack Miller, Ducati, +5,663
5. Alex Rins, Suzuki, +7,044
6. Joan Mir, Suzuki, +7,832
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +21,115
8. Brad Binder, KTM, +32,413
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +32,586
10. Darryn Binder, Yamaha, +32,901
11. Enea Bastianini, Ducati, +33,116
12. Pol Espargaró, Honda, +33,599
13. Alex Márquez, Honda, +33,735
14. Luca Marini, Ducati, +34,991
15. Pecco Bagnaia, Ducati, +35,763
16. Maverick Viñales, Aprilia, +37,397
17. Raúl Fernández, KTM, +41,975
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +47,915
19. Takaaki Nakagami, Honda, +49,471
20. Marco Bezzecchi, Ducati, +49,473
21. Remy Gardner, KTM, +55,964
– Jorge Martin, Ducati
– Andrea Dovizioso, Yamaha

WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:

1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Factory 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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