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Fabio Quartararo: «Sehe in Bastianini Ducati-Leader»

Von Simon Patterson
Respektvolles Verhältnis: Fabio Quartararo und Enea Bastianini

Respektvolles Verhältnis: Fabio Quartararo und Enea Bastianini

Der letztjährige MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) äußert sich anerkennend zum aktuellen WM-Leader Enea Bastianini, der seinen Markenkollegen auf der GP21 des privaten Gresini-Teams die Show stiehlt.

Fabio Quartararo erlebte einen mühsamen Start in die neue Saison. Trotzdem liegt der Titelverteidiger in der WM-Tabelle als Fünfter nach vier Grand Prix nur 17 Punkte auf WM-Leader Enea Bastianini zurück. «Ja, das ist schon beeindruckend – ein Podium, P9, P7 und P8 und ich bin Fünfter in der WM und nach vier Rennen gar nicht so weit weg. Argentinien und Austin waren aber wirklich sehr, sehr hart», seufzte er.

«Wenn man sich die Pace anschaut, sind wir immer schnell, wenn wir allein fahren und mit niemanden kämpfen. Aber sobald sie dich auf den Geraden überholen, bist du verloren, du kannst deinen Fahrstil nicht mehr ausspielen», beklagt der Yamaha-Werksfahrer. «Das ging nur mit Marc, weil er super, super spät bremst. Dadurch konnte ich meine normale Pace fahren. Sobald du aber jemanden vor dir hast, wie es mir in Argentinien passiert ist, fahren sie alle eine spitze Linie in den Kurven, eine Art ‚V‘. Wenn wir nicht unsere runden Linien fahren können, sind wir langsam. Wir werden sehen, wie es auf diesen Strecken geht.»

Sieht «El Diablo» in Bastianini einen ernsthaften Titelanwärter? «Ja, man muss ihn sehr ernst nehmen», unterstrich der 23-jährige Franzose. «Er war im Vorjahr schon super schnell, aber seine Qualifyings waren schlecht. In diesem Jahr ist er in den Qualifyings gut dabei und seine Pace ist super schnell. Er ist auch der einzige Ducati-Pilot, der auf diese Weise fahren kann – er verwendet sogar oft den weichen Vorderreifen, sein Motorrad bewegt sich schon sehr, aber er mag es. Sein Fahrstil unterscheidet sich von den anderen, aber wir müssen in mit Sicherheit ernst nehmen, weil er großartig fährt.»

Bisher war die Saison sehr abwechslungsreich, mit Bastianini und Rins standen erst zwei MotoGP-Piloten zweimal auf dem Podest. Rechnet der Weltmeister damit, dass es in Europa so weitergeht oder dass ein Fahrer das Zepter in die Hand nehmen kann? «Ich hoffe, es ist die zweite Option, und ich kann den Unterschied machen», lachte Quartararo. Gleichzeitig mahnte er: «Man muss ehrlich sagen, Bastianini war in allen Rennen stark. In Argentinien hatte er Mühe, aber in Indonesien war er auch sehr schnell. Er hat zwei Siege und er hätte auch ein drittes Mal auf dem Podium stehen können. Im Moment sehe ich in Bastianini den Ducati-Leader.»

Kam das überraschend? «Für mich nicht unbedingt. Denn im Vorjahr hat Bastianini die Konstanz gefehlt, aber das ist bei einem Rookie normal. Wenn man sich aber anschaut, wie er in Misano – auf seiner Strecke – gefahren ist, war das schon super gut. Er hat den Ruf, dass er sehr gut mit den Reifen umgehen kann und am Ende immer super schnell ist. Ganz ehrlich, dass er der beste Ducati-Pilot sein würde, hätte ich nicht erwartet. Er hat aber einen großen Schritt gemacht. In Austin wusste ich vor dem Rennen, dass er gewinnen würde, weil man dieses Vertrauen in ihn selbst und in sein Bike von außen sehen konnte. Also ja, ich überrascht, aber nur zur Hälfte», kam der neunfache MotoGP-Sieger auf die Frage zurück.

Macht die «Bestia» den Unterschied oder ist es doch auch seine ausgereifte GP21 im Vergleich zu den neuen GP22? «Ich bin diese Motorräder nie gefahren», winkte der Yamaha-Star ab. «Auf den Geraden sind auf jeden Fall beide super schnell. Vor Fahrstil her ist es sehr schwierig, einen Unterschied auszumachen. Manchmal ist es aber normal, dass ein neues Motorrad etwas mehr Zeit beansprucht. In der ersten Saisonhälfte ist die GP21 vielleicht besser und die GP22 wird vielleicht später aufholen. Ich weiß es aber nicht, im Moment ist es meiner Meinung nach mehr Bastianini, der den Unterschied macht», hielt Quartararo fest.

MotoGP-Ergebnis FP1 Portimão, 22. April

1. Marc Márquez, Honda, 1:50,666 min
2. Joan Mir, Suzuki, + 0,365 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 0,470
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,504
5. Miguel Oliveira, KTM, + 0,557
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 0,643
7. Jorge Martin, Ducati, + 0,688
8. Pecco Bagnaia, Ducati, + 0,721
9. Jack Miller, Ducati, + 0,771
10. Alex Márquez, Honda, + 0,982
11. Brad Binder, KTM, + 0,993
12. Luca Marini, Ducati, + 1,043
13. Remy Gardner, KTM, + 1,154
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,181
15. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,215
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,292
17. Pol Espargaró, Honda, + 1,335
18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,395
19. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,406
20. Alex Rins, Suzuki, + 1,413
21. Raúl Fernández, KTM, + 1,592
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 1,620
23. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 2,215
24. Darryn Binder, Yamaha, + 3,363
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 3,594

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