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Aprilia hat es geschafft: Das Ende der Zugeständnisse

Von Tim Althof
Yamaha, Ducati und Aprilia auf dem Podium – noch nicht lange selbstverständlich

Yamaha, Ducati und Aprilia auf dem Podium – noch nicht lange selbstverständlich

Mit dem Jerez-Podium von Aleix Espargaró (Aprilia) endet in der MotoGP-Klasse die Ära der «consession points». Alle Hersteller haben nun die gleichen Voraussetzungen in Sachen Entwicklung und Motor-Kontingent.

Aprilia war der letzte verbliebene Hersteller in der MotoGP-Weltmeisterschaft, der 2022 noch bevorzugt behandelt wurde. Die Mannschaft aus Noale galt als einzige als «concession team» und sie durfte mit den Werksfahrern frei an Tests mit dem Testteam teilnehmen, die Motorenentwicklung war nicht eingefroren und man durfte über eine Saison neun Motoren pro Fahrer einsetzen, bei den anderen Teams sind es 7.

Die Regel der Zugeständnisse in der MotoGP-Klasse wurde von der Dorna eingeführt, damit die Dominanz von Honda und Yamaha ein Ende fand. Damals war der Grundgedanke, die anderen Hersteller auf ein Level mit den beiden Motorradgiganten zu führen. Sobald ein Hersteller sechs Punkte gesammelt hatte, waren die «concessions» für die folgende Saison weg. Ein Sieg bringt drei Konzessionspunkte ein, ein zweiter Platz zwei Punkte, ein dritter Rang einen Punkt.

Zunächst profitierten Ducati von der «open class», dem Vorgänger der «concession rule». Der Hersteller schaffte den Anschluss an Yamaha und Honda. Ducati wurde 2017 bis 2019 dreimal Vizeweltmeister mit Andrea Dovizioso, auch 2021 fuhr Pecco Bagnaia auf Platz 2 in der Meisterschaft. Beim Wiedereinstieg von Suzuki in die MotoGP-Klasse 2015 entstand dann die Idee der Zugeständnisse für Einsteiger und Hinterbänkler. Suzuki holte mit Maverick Viñales in Silverstone erstmals wieder einen GP-Sieg, 2020 gelang es den Japanern sogar den Titel mit Joan Mir zu gewinnen.

KTM gewann 2020 erstmals mit Brad Binder einen Grand Prix, auch Miguel Oliveira siegte zweimal, somit waren beim österreichischen Werk die Zugeständnisse für das Jahr 2021 ebenfalls Geschichte. Als Letztes gelang es nun Aprilia zur Spitze aufzuschließen. Aleix Espargaró holte 2021 in Silverstone das erste Podium, in Argentinien 2022 folgte der langersehnte Sieg. Nach den beiden dritten Plätzen in Portimão und Jerez steht fest: Auch Aprilia ist nun kein »concession»-Team mehr.

«Wir sind sehr glücklich, dass Aprilia nun an der Spitze angekommen ist», erklärte Carlos Ezpeleta, Managing Director der MotoGP im Interview auf motogp.com. «Es war ein langer Weg, bis alle Hersteller auf diesem Level angekommen sind. Wir müssen uns besonders bei Yamaha und Honda bedanken, dass sie damals zu dieser Regel zugestimmt haben. Ducati, Suzuki, KTM und letztendlich Aprilia haben von diesem System profitiert. Es war ein großer Erfolg.»

Der Spanier betonte anschließend: «In den sechs Rennen der aktuellen Saison hatten wir bereits fünf verschiedene Sieger und sehr viele verschiedene Fahrer auf dem Podium. Alle Hersteller haben 2022 auf dem Podium gestanden und somit werden im nächsten Jahr alle nach den gleichen Regeln am Start stehen.»

Übrigens: Sollte ein Hersteller nicht mehr konkurrenzfähig sein und keine «concession points» sammeln, wird er in der anschließenden Saison die genannten Zugeständnisse erhalten.

Ergebnisse MotoGP Jerez (1. Mai):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:00,554 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,285 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +10,977
4. Marc Márquez (E), Honda, +12,676
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +12,957
6. Joan Mir (E), Suzuki, +13,934
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, +14,929
8. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,436
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +18,830
10. Brad Binder (ZA), KTM, +20,056
11. Pol Espargaró (E), Honda, +20,856
12. Miguel Oliveira (P), KTM, +23,131
13. Alex Márquez (E), Honda, +25,306
14. Maverick Vinales (E), Aprilia, +27,358
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,519
16. Luca Marini (I), Ducati, +29,278
17. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +35,204
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +35,361
19. Alex Rins (E), Suzuki, +38,922
20. Remy Gardner (AUS), KTM, +43,378
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,299
22. Jorge Martin (E), Ducati, +1:07,681 min
– Stefan Bradl (D), Honda, 15 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 16 Runden zurück
– Darryn Binder (ZA), Yamaha, 20 Runden zurück

WM-Stand nach 6 von 21 Grand Prix:

1. Quartararo 89 Punkte. 2. Aleix Espargaró 82. 3. Bastianini 69. 4. Rins 69. 5. Bagnaia 56. 6. Mir 56. 7. Zarco 51. 8. Brad Binder 48. 9. Marc Márquez 44. 10. Oliveira 43. 11. Miller 42. 12. Pol Espargaró 35. 13. Martin 28. 14. Viñales 27. 15. Nakagami 21. 16. Morbidelli 18. 17. Alex Márquez 16. 18. Bezzecchi 15. 19. Marini 14. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 131 Punkte. 2. Yamaha 89. 3. Aprilia 83. 4. Suzuki 80. 5. KTM 76. 6. Honda 57.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar, 125 Punkte. 2. Aprilia Racing 109. 3. Monster Energy Yamaha 107. 4. Ducati Lenovo 98. 5. Red Bull KTM Factory 91. 6. Pramac Racing 79. 7. Repsol Honda 79. 8. Gresini Racing MotoGP 69. 9. LCR Honda 37. 10. Mooney VR46 Racing 29. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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