KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Andrea Dovizioso: «Wenn es nur die Gerade wäre»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso zeigt sich realistisch

Andrea Dovizioso zeigt sich realistisch

«Mugello ist der Event des Jahres», hielt Andrea Dovizioso am Donnerstag vor dem «Gran Premio d’Italia Oakley» fest. Seine Erwartungshaltung ist vor dem diesjährigen Heimspiel aber eine andere als in der Vergangenheit.

«Adrenalingeladen, anstrengend und spektakulär», beschreibt Andrea Dovizioso den 5,245 km langen Highspeed-Kurs von Mugello, wo er 2017 als erster Italiener auf einem italienischen Motorrad gewann und Jubelstürme bei den «Ducatisti» auslöste. Bei seinem bisher letzten Antreten in der Toskana im Jahr 2019 musste er sich erst im Finish Danilo Petrucci und Marc Márquez geschlagen geben.

Die Vorzeichen für seinen diesjährigen Heim-GP sind ganz anders: Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister sammelte auf der Yamaha M1 in den ersten sieben Saisonrennen nur acht Punkte und liegt auf dem 20. WM-Rang. Wunder erwartet er auch an diesem Wochenende nicht. «Es ist kein Wow-Moment, das Gefühl zum Motorrad ist nicht so gut, dass ich mir bedeutende Platzierungen zum Ziel setzen könnte. Aber – Mugello ist immer Mugello. Ich will es so gut wie möglich genießen, denn für einen Italiener ist es der Event des Jahres. Ich erwarte volles Haus und ein spektakuläres Wochenende.»

Abgesehen vom anstehenden Heimrennen räumte «Dovi» bei der Frage nach seinem Gemütszustand ein: «Ich bin enttäuscht, weil ich ein Motorrad mit etwas anderen Eigenschaften erwartet hatte, weil ich ja 2012 damit gefahren bin. So ist es aber nicht, in der Folge habe ich Mühe und kann nicht um die Platzierungen kämpfen, die ich erreichen wollte. Das interessierte mich und nichts anderes. In der Hinsicht bin ich natürlich nicht gerade euphorisch.»

Die 1141 m lange Start-Ziel-Gerade bereitet ihm dabei trotz des Top-Speed-Mangels der Yamaha keine besonderen Kopfschmerzen. «Wenn die Gerade das einzige Problem wäre, hätte ich wenige. So ist es aber nicht», winkte er ab. «Die Zeit, die man auf den Geraden verliert, ist viel weniger, als man meinen könnte. Visuell ist der Unterschied beeindruckender, als es in Sachen Geschwindigkeit tatsächlich ist. Es ist der Rest, den ich nicht so hinbekomme, wie ich es tun müsste. Deshalb wird alles komplizierter. Die Gerade gibt mir nicht groß zu denken. Ich bräuchte andere Dinge, um schnell zu sein. Reden wir vom Zweikampf, ist es eine andere Geschichte.»

WM-Stand nach 7 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 102 Punkte. 2. Aleix Espargaró 98. 3. Bastianini 94. 4. Rins 69. 5. Miller 62. 6. Zarco 62. 7. Bagnaia 56. 8. Brad Binder 56. 9. Mir 56. 10. Marc Márquez 54. 11. Oliveira 43. 12. Pol Espargaró 40. 13. Viñales 33. 14. Nakagami 30. 15. Martin 28. 16. Marini 21. 17. Morbidelli 19. 18. Bezzecchi 19. 19. Alex Márquez 18. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Di Giannantonio 3. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 156 Punkte. 2. Yamaha 102. 3. Aprilia 99. 4. KTM 84. 5. Suzuki 80. 6. Honda 67.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 131 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 125. 3. Monster Energy Yamaha 121. 4. Ducati Lenovo 118. 5. Red Bull KTM Factory 99. 6. Gresini Racing MotoGP 97. 7. Repsol Honda 94. 8. Pramac Racing 90. 9. LCR Honda 48. 10. Mooney VR46 Racing 40. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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