Max Biaggi jetzt auch offiziell eine MotoGP-Legende

Von Ivo Schützbach
Max Biaggi (li.) mit Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta

Max Biaggi (li.) mit Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta

Sechs WM-Titel in zwei Klassen hat Max Biaggi gewonnen, in 111 Grands Prix stand er auf dem Podium, 13 Mal als Sieger in der Premier-Class. Promoter Dorna lässt dem charismatischen Römer eine besondere Ehre zuteilwerden.

Wenige Wochen vor seinem 51. Geburtstag am 26. Juni wurde Max Biaggi von WM-Vermarkter Dorna in den Stand einer MotoGP-Legende erhoben und im Rahmen des Mugello-GP an diesem Wochenende in die «MotoGP Hall of Fame» aufgenommen.

Der Römer gehört zu den charismatischen Figuren des Motorrad-Rennsports und wurde von Fans ebenso geliebt wie abgelehnt. Biaggi startete seine Karriere aus heutiger Sicht sehr spät und erst mit 18 Jahren. Dafür war sein Aufstieg kometenhaft: 1991 debütierte er in der 250er-WM und eroberte erste Punkte. 1992 gewann er seinen ersten Grand Prix und ließ 1994 den WM-Titel folgen – den ersten für Aprilia in der Viertelliterklasse.

Biaggi gewann von 1994 bis 1997 vier 250er-Titel in Folge, debütierte 1998 in der 500er-Klasse – und gewann auf Anhieb! Das hat seither kein anderer Fahrer geschafft. Max wurde Vizeweltmeister und beendete die WM von 1998 bis 2005 in der Gesamtwertung immer in den Top-5. Nur zehn Fahrer haben bis heute über 100 Podestplätze erreicht, aus Italien sind lediglich Valentino Rossi und Giacomo Agostini erfolgreicher als Biaggi.

Nach 42 Siegen im GP-Sport, davon 13 in der Königsklasse, 111 Podestplätzen insgesamt und 56 Pole-Positions verließ er das Paddock und wechselte in die Superbike-WM. Dort wurde Biaggi 2010 und 2012 auf Aprilia weitere zweimal Weltmeister, womit er seine Titelsammlung auf sechs erhöhte. Der «Korsar» gewann 21 Rennen in der seriennahen Meisterschaft und stand 71 Mal auf dem Podium. Er ist die erste MotoGP-Legende, die auch Superbike-Champion wurde. In beiden Rennserien einen Titel zu holen hat sonst nur noch John Kocinski geschafft, der 250er- und Superbike-Weltmeister wurde.

Ende 2012 trat Biaggi als Nummer 1 zurück, drei Jahre später ließ er sich in Sepang und Misano zu Gaststarts hinreißen und schaffte es in Malaysia im ersten Rennen als Dritter sensationell aufs Podium. Inzwischen hat er in der Moto3-WM zusammen mit Peter Öttl ein Team und engagiert sich so für den Rennsport.

«Ich danke allen Herstellern, die meine Erfolge ermöglicht haben, von Aprilia über Honda bis Yamaha», sagte Biaggi. «Jetzt können meine Tochter und mein Sohn sagen, dass ihr Vater eine Legende ist, das ist ziemlich cool. Vor 20 Jahren hätte ich nie an so etwas gedacht, das ist also auch für mich als Mann wichtig. Jetzt bin ich in meiner dritten Karriere als Teameigentümer. Diesen Traum haben mir Husqvarna und Sterilgarda ermöglicht, denen ich dafür danken möchte. Ich kann mit meiner Erfahrung hoffentlich dazu beitragen, neue Fahrer für die Zukunft hervorzubringen.»

«Wir haben bereits vor zwei Jahren entschieden, dass wir Max zur MotoGP-Legende machen», verriet Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta. «Wegen der Pandemie konnten wir das aber nicht in einem würdigen Rahmen tun. Jetzt feiern wir ohne Masken und Restriktionen und alle sind glücklich, das Warten hat sich gelohnt.»


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