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Pol Espargaró: Erleichterung nach Rückkehr zu KTM

Von Günther Wiesinger
Wie jeder ehrgeizige spanische Rennfahrer wolte Pol Espargaró unbedingt einmal im Repsol-Honda-Team fahren. Nach zwei Jahren kehrt er ernüchtert zu KTM zurück.

In den letzten zehn Tagen wurden bei Aprilia Aleix Espargaró und Maverick Viñales für die nächsten zwei Jahre bestätigt. Yamaha hat am Donnerstag die Vertragsverlängerung mit Fabio Quartararo kundgetan, auch der Franzose ist bis Ende 2024 unter Vertrag. Repsol-Honda wird in den nächsten zwei Jahren mit Marc Márquez und Joan Mir auftreten; deshalb wird Pol Espargaró nach zwei Jahren zum MotoGP-Projekt von KTM zurückkehren.

Der bald 31-jährige Spanier hat bei HRC in eineinhalb Jahren viele Enttäuschungen erlebt. Er wünscht sich mehr Grip am Hinterrad, doch Marc Márquez sehnt sich nach mehr Gefühl für den Vorderreifen. Durch diese entgegengesetzten Wünsche der Stars fanden die Honda-Ingenieure bis heute nicht die richtige Balance für die Honda RC213V.

Der Moto2-Weltmeister von 2013 vermisst außerdem das familiäre Klima bei KTM, den direkten Support durch den Vorstandsvorsitzenden Stefan Pierer sowie Vorstand Hubert Trunkenpolz und die ungebrochene Freundschaft zu Pit Beirer, der sich in Katar 2022 über Platz 3 von Pol genauso freute wie über den zweiten Platz seines KTM-Werkspiloten Brad Binder. Bei Honda fühlt sich Pol Espargaró offenbar von der Kommunikation abgeschnitten. 

Damit sind bei KTM drei der vier MotoGP-Plätze für die Saison 2023 besetzt: Mit Brad Binder und Jack Miller bei Red Bull-KTM und Pol Espargaró bei Tech3, wo der kampffreudige Spanier von 2014 bis 2016 drei Jahre lang die M1-Yamaha gesteuert hat.

Dann wechselte Pol Espargaró ins KTM-Werksteam, weil bei Yamaha mit Rossi und Lorenzo das Werksteam dauerhaft besetzt war und keine Aufstiegschancen bestanden.

Pol Espargaró hat 2020 in seiner vierten und letzten Saison für die Österreicher in 14 Grand Prix auf der KTM RC16 fünf dritte Plätze errungen und zwei Pole-Positions, auch beim Finale in Valencia noch, denn KTM unterstützte ihn trotz des HRC-Vertrags bis zur letzten Runde des letzten Rennens zu 100 Prozent – auch mit neuen Entwicklungsteilen. Pol bedankte sich mit dem fünften WM-Rang. 

Bei Repsol-Honda fühlt sich Pol jetzt schon am ersten Juni-Wochenende von der Weiterentwicklung abgeschnitten. Material wie die neue Schwinge und das neue Chassis, das Marc Márquez zuletzt verwendet hat, wurde ausgerechnet bei seinem Heim-GP Stefan Bradl und Taka Nakagami anvertraut.

Er hoffe, KTM werde ihn für 2023 wieder unter Vertrag nehmen, ließ der Wahl-Andorraner schon vor einer Woche beim Mugello-GP durchblicken.

Wer den vierten MotoGP-Platz von KTM nach Binder, Miller und Pol Espargaró (bei Tech3) bekommen wird, ist offen.

Raúl Fernández steht in Kontakt mit WithU-RNF-Aprilia, Remy Gardner wäre bei KTM weiter willkommen, aber bisher ist das Zerwürfnis zwischen den Österreichern und seinem Manager Paco Sanchez nicht beseitigt worden.

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