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Johann Zarco (9.): «Vielleicht werde ich weiser»

Von Nora Lantschner
Johann Zarco im Regen von Assen

Johann Zarco im Regen von Assen

Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco, nach Platz 2 auf dem Sachsenring Dritter der MotoGP-WM-Tabelle, war in Assen am Freitag auch im Regen fleißig und gibt sich locker.

Johann Zarco war im verregneten FP1 neben seinem Teamkollegen Jorge Martin mit 21 Runden der fleißigste Fahrer. «Ich wollte ein besseres Gefühl bekommen und die Strecke besser verstehen. Denn es gibt Stellen, wo mehr Wasser auf der Fahrbahn liegen bleiben und man Aquaplaning haben kann. Man muss also vorsichtig sein. Und je besser du die Strecke verstehen kannst, umso besser ist es», unterstrich der 31-jährige Franzose. «Die Strecke bietet hier im Nassen sehr guten Grip. Ich war überrascht, aber das ist eine gute Sache, weil du pushen kannst.»

«Die Rundenzeiten waren schon ziemlich schnell. Jack ist unglaublich, wie schnell er sich im Nassen anpassen kann. Ich brauche ein bisschen Zeit, aber wenn ich es dann verstehe, bin ich recht konkurrenzfähig. Das ist auch sehr positiv, sollte es am Sonntag regnen», betonte Zarco, der im FP1 mit einer guten halben Sekunde Rückstand auf Regenspezialist Jack Miller Achter war.

Am Nachmittag fiel der zweifache Moto2-Weltmeister auf abtrocknender Strecke einen Platz zurück, auf die Freitagsbestzeit seines Markenkollegen Pecco Bagnaia fehlte dem Pramac-Routinier rund eine Sekunde. «Am Nachmittag verstanden wir auf Anhieb, dass wir am Ende der Session die Slick-Reifen aufziehen konnten. Ich hatte aber nicht erwartet, dass die Slicks so früh funktionieren würden. Gegen Ende war ich dann aber auch recht konkurrenzfähig. Nur in meiner letzten Runde brach mir in Kurve 12 das Hinterrad aus, weil ich eine nasse Stelle erwischt hatte. Ich hatte einen heftigen Slide, das war ein bisschen angsteinflößend. Ich konnte meine Rundenzeit nicht verbessern, aber es ist dennoch gut, in den Top-10 zu sein.»

Am Samstag soll es in Assen trocken sein, womöglich auch am Sonntag. War der erste Trainingstag dennoch nützlich? «Vielleicht ist es morgen trocken, aber am Sonntag kann es wieder nass sein. Bei mir steht das in den Wetterprognosen, aber ich weiß nicht, ob ihr eine bessere Antenne habt», scherzte der WM-Dritte in seiner Presserunde. «Es ist eine komplett andere Strecke als der Sachsenring, deshalb war es auf jeden Fall nützlich, ein paar Runden zu drehen, am Ende ja auch im Trockenen.»

«Wir sind schon ziemlich schnell», analysierte der Zarco. «Die 1:33,2 min von Pecco ist schon ein Zeichen, dass die Strecke trocken war – vielleicht nicht überall perfekt, aber man passt sich an. Die Richtungswechsel in den Kurven 6 und 7 sowie 13 und 14, diese Art von Layout gibt es nirgends auf der Welt. Es ist also nützlich, am Freitag ein bisschen eine Referenz zu bekommen.»

Zarco wirkt lockerer als früher, hat er seine Einstellung verändert? «Tja, wenn ich jetzt auf jemandem wütend bin, warte ich abseits der Strecke auf ihn. Deswegen seht ihr das nicht mehr», antwortete er schlagfertig. «Nein, vielleicht werde ich einfach etwas weiser», grinste er.

Ob ihm diese Lockerheit auch den lang ersehnten ersten MotoGP-Sieg einbringt, wird sich zeigen. Seine Leistungskurve zeigt mit den Plätzen 5, 4, 3 und 2 aus den jüngsten Rennen auf jeden Fall nach oben.

MotoGP, Assen, kombinierte Zeiten nach FP2 (24. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:33,274 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,305 sec
3. Rins, Suzuki, + 0,337
4. Miller, Ducati, + 0,559
5. Mir, Suzuki, + 0,625
6. Viñales, Aprilia, + 0,664
7. Brad Binder, KTM, + 0,853
8. Zarco, Ducati, + 1,012
9. Bezzecchi, Ducati, + 1,038
10. Bastianini, Ducati, + 1,042
11. Nakagami, Honda, + 1,230
12. Marini, Ducati, + 1,262
13. Alex Márquez, Honda, + 1,325
14. Dovizioso, Yamaha, + 1,376
15. Oliveira, KTM, + 1,402
16. Martin, Ducati, + 1,549
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,554
18. Pol Espargaró, Honda, + 1,560
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,628
20. Savadori, Aprilia, + 1,807
21. Gardner, KTM, + 1,948
22. Darryn Binder, Yamaha, + 2,297
23. Bradl, Honda, + 2,677
24. Fernández, KTM, + 2,952
– Aleix Espargaró*, Aprilia, + 8,086

*= letzter Run gestrichen (technisches Vergehen) und damit nicht innerhalb der 105-Prozent-Regel

MotoGP-Ergebnis, Assen, FP1:

1. Miller, Ducati, 1:42,589 min
2. Mir, Suzuki, + 0,109 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 0,302
4. Alex Márquez, Honda, + 0,370
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,441
6. Oliveira, KTM, + 0,502
7. Rins, Suzuki, + 0,527
8. Zarco, Ducati, + 0,561
9. Martin, Ducati, + 0,600
10. Viñales, Aprilia, + 0,828
11. Bagnaia, Ducati, +0,835
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,892
13. Binder, KTM, + 0,925
14. Bezzecchi, Ducati, + 0,953
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,135
16. Nakagami, Honda, + 1,229
17. Quartararo, Yamaha, + 1,659
18. Bradl, Honda, + 1,676
19. Fernández, KTM, + 1,696
20. Darryn Binder, Yamaha, + 2,013
21. Dovizioso, Yamaha, 2,236
22. Savadori, Aprilia, + 2,379
23. Gardner, KTM, + 2,693
24. Marini, Ducati, + 2,803
25. Bastianini, Ducati, + 3,857

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