Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Assen-GP: Europäische Hersteller sind im Vormarsch

Von Günther Wiesinger
Nach dem Sturz von Fabio Quartararo landete in Assen kein japanisches Motorrad in den Top-7. Das ist bei der Dutch-TT seit 1969 nicht mehr vorgekommen! 2023 stehen nur sechs japanische Bikes am Start, aber 16 aus Europa.

Fakt ist: Nach dem Suzuki-Rückzug und dem Wechsel des WithU-Teams von Yamaha zu Aprilia werden nächstes Jahr 16 europäischen MotoGP-Rennmaschinen auf dem Grid stehen und nur sechs japanische – vier Honda, zwei Yamaha.

Yamaha verfügt 2023 erstmals in der MotoGP-Ära über kein Kundenteam, auch in der 500-ccm-Klasse haben die Japaner bald nach dem werksseitigen Einstieg 1973 mit Jarno Saarinen und Hideo Kanaya private Teams ausgerüstet. Erstmals geschah das 1977, als Steve Baker für Yamaha Canada fuhr, Cecotto für Venemotos und Giacomo Agostini für sein eigenes Marlboro-Yamaha-Team, das er nach seinem Rückzug als Fahrer als Teamchef weiter betrieb.

1978 stiessen noch Kenny Roberts für Yamaha USA und Takazumi Katayama mit dem belgischen Saromé-Yamaha-Rennstall dazu, 1979 Christian Sarron mit Yamaha France, wo er 1980 von Patrick Pons verstärkt wurde.

Übrigens: Nach dem Crash von Fabio Quartararo in Assen klassierte sich kein japanisches Fabrikat in den Top-7. Denn «El Diablo» kehrte zwar auf Platz 24 ins Rennen zurück, purzelte aber später ein zweites Mal und musste aufgeben. 

Kein japanisches Motorrad in den Top-7. das kam bei der Dutch-TT seit 1969 nicht mehr vor, als die 500er-WM von Fabrikaten wie MV Agusta, Aermacchi, Matchless, Linto, Seel, Paton, Bultaco, Norton, Triumph und CZ beherrscht wurde und sogar Vostok einen Punkt in der Marken-WM ergatterte.

Auch für den zuverlässigen und skandalfreien Superstar Fabio Quartararo war der Sturz und der Nuller von Assen kein alltägliches Vorkommnis. Der Franzose, der später ein zweites Mal stürzte und dann aufgab, hat in den letzten 30 Rennen (inklusive WM-Finale 2020 in Portimão) nicht weniger als 29mal gepunktet. Nur in Portimão 2021 ist er durch den Sturz punktelos geblieben.

Deshalb ist schwer verständlich, warum der Yamaha-Star für seinen seltenen Fehler in der fünften Runde in Turn 5 für den British Grand Prix mit einem Long-Lap-Penalty bestraft wurde. 

Für die meisten Kollegen war das ein «racing incident». Jack Miller meinte, in dieser Kurve habe der Grip arg zu wünschen übrig gelassen, er schrieb das dem Dunlop-Gummiabrieb der Moto2-Maschinen zu. 

Assen entpuppte sich als schwarzer Tag für Yamaha: Die Marke des Weltmeisters und WM-Leaders reiste punktelos heim, denn Dovizioso kam über Platz 16 nicht hinaus.

Eine Woche zuvor war Erzrivale Honda auf dem Sachsenring punktelos abgereist. 

Das Fazit: Die europäischen Hersteller erobern die Vorherrschaft in der MotoGP-Weltmeisterschaft Schritt für Schritt zurück.


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