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Aleix Espargaro: «Schmerzen keine Entschuldigung»

Von Ivo Schützbach
Aleix Espargaro

Aleix Espargaro

«Wenn ich mir die Ergebnisliste anschaue, dann verstehe ich gar nichts», sagte Aleix Espargaro (9./Aprilia) nach dem MotoGP-Rennen in Silverstone. Dass er nicht schnell war, will er nicht seinem Samstag-Sturz anlasten.

Der Highsider von Aleix Espargaro im FP4 am Samstagmorgen war heftig, der Spanier wurde bei 220 km/h von seiner Aprilia RS-GP katapultiert und schlug hart auf dem Asphalt auf.

Bis zum Warm-up am Sonntagmorgen war unklar, ob Aleix das Rennen würde bestreiten können. Der 33-Jährige biss kräftig auf die Zähne und schwang sich um 9.40 Uhr Ortszeit auf seine Maschine, denn er wollte den 21-Punkte-Rückstand auf WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) unbedingt verkürzen.

Beinahe wäre das im Rennen sogar gelungen. Quartararo lag auf Platz 2, als er in der fünften Runde seine Long-Lap-Strafe absolvierte und auf Position 5 zurückfiel. Nach der finalen 20. Runde war der Franzose sogar nur Achter – und kam winzige 0,139 sec und direkt vor Aleix ins Ziel. Das lädierte Aprilia-Ass verlor also nur einen Punkt auf seinen WM-Kontrahenten.

«Mir ging es nicht um den Punkt, sondern darum, vor ihm ins Ziel zu kommen», rechtfertigte Aleix seine misslungene Attacke in der letzten Runde. «Silverstone wäre eine gute Möglichkeit gewesen, um Punkte gutzumachen. Ich fühlte mich gut, die Schmerzen sind keine Entschuldigung; ich konnte mich aber nicht ohne Einschränkungen auf dem Motorrad bewegen. Zwar fühlt sich mein ganzer Körper geschunden an, ich hatte aber keine großen Schmerzen. Ich konnte aber nicht überholen, weil ich nicht aggressiv fahren konnte. Ich hatte das ganze Wochenende eine starke Pace, es ist schade, dass ich nicht um den Sieg kämpfen konnte. Ich hatte während des Rennens null Traktion auf der rechten Seite des Reifens und war einfach nicht schnell.»

Der WM-Zweite weiter: «Wenn ich mir die Ergebnisliste anschaue, dann verstehe ich gar nichts. Die zwei Ducati hatten das ganze Wochenende null Pace und gewannen. Sie erledigten herausragende Arbeit, ich weiß nicht, wo sie die Pace gefunden haben. Bezzecchi war stark und wurde nur Zehnter, Fabio beendete das Rennen knapp vor mir, KTM war auf einmal in der Führungsgruppe. Ich verstehe nicht, was im Rennen geschehen ist. Im Rennsport ist es immer so, dass man seine Leistung im Rennen bringen muss.»

Bis zum nächsten Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg sind es zwei Wochen, Espargaro will sich am Montag komplett röntgen lassen, um sicherzustellen, dass er nichts gebrochen hat. «Wenn ich eine Woche zur Erholung habe, werde ich in Österreich wieder 100-prozentig fit sein», ist der Katalane überzeugt. «Die Aprilia funktioniert dieses Jahr so gut wie überall. Die Strecke in Österreich ist gut für Ducati, sie haben den kraftvollsten Motor. Sie dort zu schlagen, wird schwierig. Aber in dieser Meisterschaft ist alles offen. Wenn die Ducati besser werden und Maverick vorne mitfährt, nimmt der Druck auf den Führenden Fabio zu.»

MotoGP-Ergebnisse Silverstone/GB (7. August):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargaró (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex Márquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Raúl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki, 6 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 12 Runden zurück

MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grands Prix:

1. Quartararo, 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.

Team-WM:
1. Aprilia Racing, 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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