Pecco Bagnaia (Ducati): «Alles kann sich verändern»
Francesco Bagnaia (25)
Francesco «Pecco» Bagnaia verringerte seinen Rückstand auf WM-Leader Fabio Quartararo mit den Siegen in Assen und Silverstone in zwei Rennen von 91 auf 49 Punkten. Dennoch wird der Italiener nicht müde zu betonen, dass er jetzt nicht an den WM-Kampf denken wolle. «Um ehrlich zu sein, wir hatten in den vergangenen zwei Rennen Glück, weil meine Hauptrivalen Probleme hatten», weiß der Moto2-Weltmeister von 2018 mit Blick auf Quartararo und Aleix Espargaró.
Mit dem schnellen Red Bull Ring, seiner Heimstrecke in Misano und dazu Aragón, dem Ort seines ersten Sieges in der Königsklasse, stehen nun aber drei Grand Prix bevor, die dem Ducati-Hoffnungsträger in die Karten spielen sollten. Entscheiden diese drei Rennen über seine Titelchancen? «Es ist schwierig zu sagen, denn die Dinge können sich von einem Jahr zum anderen ändern. Es stimmt, dass es gute Strecken sind. Man muss aber auch bedenken, dass ich zum Beispiel im Vorjahr in Le Mans große Probleme hatte und dort in diesem Jahr um den Sieg kämpfte. Alles kann sich also verändern. Unser Motorrad ist im Vergleich zum Vorjahr auch ein bisschen anders. Ich will aber nicht an die nächsten Rennen denken, ich will zuerst einmal hier anfangen, konkurrenzfähig sein und versuchen Punkte gut zu machen», betonte Pecco bei der traditionellen Pre-Event-Pressekonferenz in Spielberg. «Es ist jetzt schwierig vorherzusagen, ob ich in den nächsten Rennen konkurrenzfähig sein werde.»
Fakt ist: Bei bisher acht Rennen in Spielberg ging der Sieg sechs Mal nach Borgo Panigale. «Es ist mit Sicherheit eine gute Strecke für uns, das haben wir jedes Jahr gezeigt», unterstrich Bagnaia. «Wenn man sich aber die jüngsten Rennen anschaut, dann war mehr als ein Hersteller vorne dabei. Im Vorjahr kämpfte ich hier mit Marc und Fabio um den Sieg, bevor der Regen kam.»
«In diesem Jahr haben wir schon in vielen Rennen gesehen, dass jeder Hersteller gewinnen kann. Wir haben mit der neuen Verkleidung auch einen geringeren Top-Speed. Dennoch glaube ich, dass wir an diesem Wochenende in guter Form sind und wieder an der Spitze kämpfen können», ergänzte Pecco.
Nach seinem Silverstone-Sieg hatte der Ducati-Werksfahrer verraten, dass er nicht nur Tipps von seinem VR46-Mentor Valentino Rossi, sondern auch von Casey Stoner, dem noch immer einzigen Ducati-Weltmeister in der MotoGP-WM, erhalten hatte.
Worum ging es in der Nachricht des Australiers genau? «Ich kann euch den Ratschlag nicht sagen, aber ich versuchte einfach, es im Rennen umzusetzen. Es ist aber kein Geheimnis, weil jeder seinen Fahrstil sehen konnte. Es war ein Ratschlag, um mehr Traktion zu finden. Ich versuchte es, aber der Punkt ist, dass die Reifen jetzt komplett anders sind im Vergleich zu der Zeit, in der er gewann. Es ist eine andere Fahrweise, weil man heutzutage im Rennen den eigenen Fahrstil zwei oder drei Mal anpassen muss, um sich an den Reifenverschleiß anzupassen. Ich versuchte es also ein wenig, im ersten Abschnitt des Rennens war es gut, aber dann ließ der Hinterreifen stark nach und ich versuchte es mit meinem Fahrstil, um auf der Bremse konkurrenzfähiger zu sein. Es war aber etwas, was vielleicht auf Strecken wie hier in Spielberg helfen kann.»
Alle Spielberg-Sieger seit 2016:
2016: Andrea Iannone (Ducati)
2017: Andrea Dovizioso (Ducati)
2018: Jorge Lorenzo (Ducati)
2019: Andrea Dovizioso (Ducati)
2020: Andrea Dovizioso (Ducati)
2020: Miguel Oliveira (KTM)
2021: Jorge Martin (Ducati)
2021: Brad Binder (KTM)