Luca Marini: Es braucht Charaktere, nicht mehr Rennen
 
            Luca Marini
Luca Marini belegte am Freitag in Spielberg als fünftbester Ducati-Pilot Rang 6. Ganz zufrieden war der 25-Jährige damit nicht. «Es war ein normaler Tag», fasste er zusammen. «Ich bin nicht sehr glücklich, vor allem wegen meines Feelings beim Fahren. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich bei 100 Prozent bin.»
Immerhin: «Bei der ‚time attack‘ ist mir am Ende eine ausgezeichnete Runde gelungen, der Rückstand auf die Spitze ist minimal – das sind wir hier in Österreich gewohnt. Unser Motorrad ist auf Zeitenjagd sehr konkurrenzfähig und das ist wichtig, vor allem auf so einer Strecke: Mit der neuen Schikane könnte es sehr wichtig sein, vorne loszufahren. Deshalb ist es wichtig, diese Stärke bei der ‚time attack‘ beizubehalten, zugleich aber mit Blick auf die Pace und die Reifen für das Rennen besser zu arbeiten», gab der Mooney-VR46-Fahrer den Plan vor. «Ich hoffe, am Samstag einen Schritt nach vorne zu machen, weil sich alle verbessern werden.»
Für Samstag kündigte WM-Promoter Dorna um 11.45 Uhr eine Pressekonferenz an, bei der das neue Format offiziell vorgestellt wird. Was hält Marini von den Sprintrennen? «Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass das Qualifying dann noch wichtiger wird. Und es wird noch wichtiger, sich nicht zu verletzten. Denn wenn du ein Rennwochenende verpasst, verpasst du dann gleich eineinhalb Rennen», gab der Moto2-Vizeweltmeister von 2020 zu bedenken. «Es gibt Vor- und Nachteile», ergänzte er. «Für die Show sollte es mit Sicherheit besser sein.»
Allerdings sagte der Bruder von Valentino Rossi auf die Frage nach dem Beispiel der Superbike-WM auch: «Ich glaube, damit jemand Rennen schaut, braucht es Hauptdarsteller und eine Geschichte, die begeistert. Das Schöne an der Superbike-WM sind in diesem Jahr die drei Fahrer, die sich in jedem Rennen bis aufs Äußerte bekämpfen. Ich glaube nicht, dass die Superbike-WM wegen der Sprintrennen interessant ist, sondern weil es drei starke Hauptdarsteller gibt und drei Hersteller vorne sind. Das macht die Kategorie viel interessanter, auch ich schaue in dieser Saison mit mehr Freude zu. Als Motorradsport-Begeisterter schaue ich immer gerne Rennen, aber ich muss sagen, dass die Superbike-WM in dieser Saison großen Spaß macht. Ich glaube, dass die MotoGP mehr darauf setzen muss als auf ein zusätzliches Rennen. Es braucht starke und interessante Hauptdarsteller mit Charakter und viele unterschiedliche Werke, die in jedem Rennen um den Sieg kämpfen.»
Sein Teamkollege Marco Bezzecchi, am Freitag Siebter, sieht die Notwendigkeit eines zweiten Rennens ebenfalls nicht. «Ich bin nicht wirklich begeistert. Denn man hat dann weniger Zeit, um das Motorrad abzustimmen. Das Hauptrennen wird also langsamer und schwieriger. Aus meiner Sicht verliert damit das echte Rennen an Faszination. Das Schöne der MotoGP-Klasse ist ja, dass sie ihr Rennen am Sonntag um 14 Uhr hat. Zwei Rennen ist mehr eine Sache für die Superbike-WM, ohne der Superbike-WM etwas absprechen zu wollen. Es ist keine Kritik, aber die Superbike-WM war immer schon so. Die MotoGP dagegen hatte immer das Rennen am Sonntag, das dann ein bisschen den Reiz verliert.»
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Spielberg:
1. Zarco, Ducati, 1:29,837 min
  2. Miller, Ducati, + 0,024 sec
  3. Martin, Ducati, + 0,029
  4. Quartararo, Yamaha, + 0,040
  5. Bagnaia, Ducati, + 0,160
  6. Marini, Ducati, + 0,193
  7. Bezzecchi, Ducati, + 0,229
  8. Bastianini, Ducati, + 0,229
  9. Viñales, Aprilia, + 0,276
  10. Brad Binder, KTM, + 0,291
  11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,310
  12. Nakagami, Honda, + 0,474
  13. Rins, Suzuki, + 0,484
  14. Pol Espargaró, Honda, + 0,527
  15. Mir, Suzuki, + 0,618
  16. Alex Márquez, Honda, + 0,672
  17. Morbidelli, Yamaha, + 0,780
  18. Dovizioso, Yamaha, + 0,802
  19. Di Giannantonio, Ducati, + 0,863
  20. Savadori, Aprilia, + 1,037
  21. Bradl, Honda, + 1,345
  22. Oliveira, KTM, + 1,478
  23. Gardner, KTM, + 1,487
  24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,738
  25. Raúl Fernández, KTM, + 2,141
MotoGP-Ergebnis FP1, Spielberg:
1. Miller, Ducati, 1:30,756 min
  2. Zarco, Ducati, + 0,618 sec
  3. Mir, Suzuki, + 0,820
  4. Martin, Ducati, + 0,860
  5. Quartararo, Yamaha, + 1,017
  6. Rins, Suzuki, + 1,119
  7. Brad Binder, KTM, + 1,157
  8. Nakagami, Honda, + 1,185
  9. Bastianini, Ducati, + 1,220
  10. Dovizioso, Yamaha, + 1,251
  11. Viñales, Aprilia, + 1,318
  12. Bezzecchi, Ducati, + 1,565
  13. Oliveira, KTM, + 1,666
  14. Alex Márquez, Honda, + 1,681
  15. Morbidelli, Yamaha, + 1,732
  16. Bagnaia, Ducati, + 1,757
  17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,801
  18. Bradl, Honda, + 1,992
  19. Di Giannantonio, Ducati, + 2,019
  20. Pol Espoargaró, Honda, + 2,149
  21. Savadori, Aprilia, + 2,207
  22. Marini, Ducati, + 2,242
  23. Fernández, KTM, + 3,040
  24. Darryn Binder, Yamaha, + 4,316
  25. Gardner, KTM, + 4,336
 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                









