MotoGP-WM 2023: Jetzt ist kein Platz mehr frei
Red-Bull-Ring 2022: Hier wurde das neue GASGAS-Projekt vorgestellt
Augusto Fernández: Der Weg führt in die MotoGP und zu GASGAS
In den Tagen vor dem San Marino-GP haben auch die letzten MotoGP-Teams ihre teilweise schlecht gehüteten Geheimnisse gelüftet. Repsol-Honda hat Joan Mir als zweiten Fahrer neben Marc Márquez für zwei Jahre bestätigt. Das WithU-Aprilia-RNF-Team präsentierte Miguel Oliveira und Raúl Fernández als Neuzugänge.
Und da sich Suzuki Ecstar zurückzieht, sinkt das Teilnehmerfeld von 24 auf 22 Fahrer. Das bedeutet: Zwei Rookies müssen in den sauren Apfel beissen. Remy Gardner und Darryn Binder, der bei WithU-Yamaha für 2022 direkt von der Moto3 in die MotoGP aufgestiegen ist, müssen sich neue Jobs und neue Klassen suchen. Sie werden voraussichtlich in der Moto2-Klasse landen.
Miguel Oliveira, zuletzt viermal Neunter in Mugello, in Catalunya, auf dem Sachsenring und in Assen, dann Sechster in Silverstone und Zwölfter in Spielberg, hat bereits in der zweiten Juni-Hälfte einen Vorvertrag bei Aprilia Racing unterschrieben. Der Portugiese entschied sich damals, die MotoGP-WM 2023 im neuen WithU-RNF-Aprilia-Kundenteam von Razlan Razali zu bestreiten. Er hat seinen Crew-Chief Paul Trevathan und sein Techniker-Team bei Red Bull-KTM bereits am Abend des Mugello-GP am 29. Mai über den geplanten Markenwechsel informiert und beim Sachsenring-GP drei Wochen später öffentlich klargestellt, dass er KTM verlassen wird.
Auch das Angebot von Stefan Pierer, Hubert Trunkenpolz und Pit Beirer, einen Drei-Jahres-Werksvertrag für das GASGAS-Tech3-Team zu bekommen, konnten Vater und Manager Paulo Oliveira und Sohn Miguel beim Österreich-GP nicht mehr umstimmen.
Auch bei Gresini-Ducati-Teambesitzerin Nadia Padovani war keine Einigung mit dem vierfachen MotoGP-Sieger aus Portugal zustande gekommen.
Der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bereits beim Österreich-GP, wer Remy Gardner im GASGAS Tech3-Factory Team 2023 ersetzen wird. «Augusto Fernández macht das in der Moto2 in dieser Saison sehr gut. Er kommt aus einer sehr sauberen, anständigen Familie. Er hat ein ausgezeichnetes Umfeld», lobt Stefan Pierer.
Das GASGAS-Tech3-Team wird neben Pol Espargaró also 2023 mit Moto2-Titelanwärter Augusto Fernández besetzt. Als Nummer 1 steht Pol Espargaró, der 2020 auf der Red Bull-KTM fünf dritte Plätze einheimste und den dritten WM-Rang nur um vier Punkte verpasste, längst fest.
«Vielleicht kommt Miguel in ein oder zwei Jahren zu uns zurück. Die Türen stehen für ihn offen», versicherte Stefan Pierer.
Übrigens: Nach dem Suzuki-Rückzug werden auch 2023 sechs Marken in der Konstrukteurs-WM wetteifern. Die GASGAS wird zwar baugleich mit der KTM RC16 sein, aber sie gilt trotzdem als eigenes Fabrikat – wie in der Moto3-WM, wo die Pierer-Gruppe mit Husqvarna und CFMoto sogar vier Fabrikate mit identischen Bikes einsetzt.
Die MotoGP-Werksteams 2023
Red Bull KTM (Brad Binder, Jack Miller)
Ducati Lenovo (Pecco Bagnaia, Enea Bastianini)
Monster Yamaha (Fabio Quartararo, Franco Morbidelli)
Aprilia Racing (Aleix Espargaró, Maverick Viñales)
Repsol Honda (Marc Márquez, Joan Mir)
Die Kundenteams 2023
Tech3-GASGAS (Pol Espargaró, Augusto Fernández)
Prima Pramac Ducati (Johann Zarco, Jorge Martin)
WithU-Aprilia (Miguel Oliveira, Raúl Fernández)
Mooney VR46 Ducati (Luca Marini, Marco Bezzecchi)
Gresini Racing Ducati (Alex Márquez, Fabio Di Giannantonio)
LCR Honda (Alex Rins, Takaaki Nakagami)
