Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Jorge Martin: «Ich will 2024 in ein Werksteam»

Jorge Martin

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Jorge Martin hat bei Lenovo-Ducati gegenüber Bastianini den kürzeren gezogen. Deshalb stellt er jetzt für 2024 einen Markenwechsel in Aussicht. Aber das wird schwierig, denn Ducati hat für 2024 eine Option auf ihn.

Der WM-Neunte Jorge Martin hat bereits im vergangenen Winter den Wechsel ins Ducati-Lenovo-Werksteam als Ziel ausgegeben. Er hatte in seiner ersten MotoGP-Saison 2021 bei Pramac mit einigen Pole-Positions, total vier Podestplätzen und dem Sieg beim Steiermark-GP für Furore gesorgt. Vor wenigen Tagen schnappte ihm aber der aktuelle WM-Sechste Enea Bastianini mit drei Saisonsiegen den Platz an der Seite von Francesco «Pecco» Bagnaia bei Lenovo weg.

«Mit Sicherheit bin ich nach der Entscheidung ein bisschen enttäuscht. Aber nicht, weil die Wahl auf Enea gefallen, er hat es mit Sicherheit verdient», fügte der 24-jährige Spanier eilig an. «Denn er gewann ja drei Rennen, sein Level war unglaublich. Aber ich glaube, wir hätten es beide verdient. Die Entscheidung war mit Sicherheit schwierig.»

Der Hersteller aus Borgo Panigale stellte aber schon vor der Sommerpause klar: Bastianini (jetzt WM-Sechster) und Martin bekommen 2023 dasselbe Material und dieselbe Gage. «Ich unterzeichnete einen großartigen Vertrag, ich bin super happy. Ich glaube, auch Ducati wird versuchen, dieses Investment in Form von guten Ergebnissen zu rechtfertigen. Ich werde mich bemühen, mit Pramac Geschichte zu schreiben und die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr zu gewinnen. Das ist klar. Ich hoffe, dass ich in dem Fall, falls ich mit Pecco und Enea kämpfen sollte, denselben Support erhalten werde.»

Ducati ließ sich mit der Entscheidung zwischen Bastianini und Martin im Kampf um den zweiten Platz im Ducati-Werksteam lange Zeit. «Ich glaube, dieser ‚Krieg‘, den die Medien und viele Leute geschaffen haben, war nicht gut für mich und auch nicht gut für Enea. Ich versuchte einfach, gute Ergebnisse zu holen. Ich litt zu Beginn der Saison ein bisschen, von Barcelona an war ich recht konstant, dort stand ich auch auf dem Podest. Ich glaube nicht, dass so eine Phase der Ungewissheit für die Fahrer gut ist. Denn es ist nicht einfach und du performst nicht zu 100 Prozent. Es ist aber, wie es ist. Wir kennen diesen Sport und geben einfach unser Bestes.»

«Zu Beginn der Saison spürte ich, dass Ducati großes Vertrauen in mich setzte», erzählte der Spielberg-1-Sieger des Vorjahres. «Wir sprachen über die Zukunft und das Werksteam für nächstes Jahr, aber dann hatte ich ein paar Stürze und Schwierigkeiten. Zu diesem Zeitpunkt verloren sie ein bisschen das Vertrauen. Ich hatte das Gefühl, dass sie einen Schritt zurück machten. Also hörte ich mich bei anderen Herstellern um und dachte über einen Wechsel nach. Ich glaube aber, dass ich hier bei Ducati und mit Pramac noch viel zu beweisen habe. Ich bleibe also noch eine weitere Saison hier;  danach werden wir weitersehen.»

«Natürlich hörte ich mir alle Angebote an, ich werde niemandem die Tür zuschlagen. Zu dem Zeitpunkt war es nicht zu 100 Prozent sicher, ob ich ins Werksteam kommen würde. Dann wurde es zu einem Kampf zwischen mir und Enea. Wir hörten andere Hersteller an und dann entschied ich, für ein weiteres Jahr bei Ducati zu bleiben. Für die Zukunft gilt dasselbe. Ich würde gerne bei Ducati bleiben, ich würde auch gerne ins Werksteam kommen – das ist mein Traum. Aber ich werde mit Sicherheit andere Hersteller anhören.»

Jorge Martin gilt als außergewöhnlicher Rennfahrer. Er hat die Moto3-WM 2018 auf der Gresini-Honda gewonnen und lag nur acht Punkte hinter dem WM-Leader, als er 2020 in seiner Moto2-Saison bei Red Bull KTM-Ajo-Team im September wegen einer Corona-Infektion zwei Rennen lang pausieren musste, wodurch er auf den vierten WM-Rang zurückfiel.

Er wechselte dann zu Pramac Ducati in die MotoGP-WM, nachdem er sich aus seinem KTM-Vertrag für 80.000 Euro freigekauft hatte – und gewann den Steiermark-GP für Pramac, es war der erste MotoGP-Sieg für Pramac-Ducati-Teambesitzer Paolo Campinoti, der seit 2005 in der «premier class» mit Ducati zusammenarbeitet. Jorge Martin beendete seine erste MotoGP-WM im Vorjahr als starker Neunter.

Am Donnerstag verkündete Jorge Martin in Misano, er strebe für 2024 den Sprung ins Lenovo-Werksteam an. Aber dort sind Bagnaia und Bastianini für die nächsten zwei Jahre fix unter Vertrag.

Auf die Frage, ob er bei Ducati einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option zugunsten von Ducati für 2024 Jahre habe, wollte Martin am Donnerstag keine Vertragsdetails kundtun. «Das könnt ihr meinen Manager fragen», ließ er die neugierigen Journalisten wissen.

Aber Tatsache ist: Jorge Martin konnte schon für 2023 die Marke nicht wechseln, weil Ducati die Option auf ihn rechtzeitig eingelöst hat. Und das Werk aus Borgo Panigale hat auch für 2024 eine Option auf ihn im neuen Werksvertrag festgeschrieben. 


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