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Jorge Martin: «Leute können sagen, was sie wollen»

Von Nora Lantschner
Jorge Martin (24)

Jorge Martin (24)

Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin sprach in Misano vom «schwierigsten Wochenende seiner MotoGP-Karriere». Dass es damit zu tun haben könnte, dass er gegen Bastianini den Kürzeren gezogen hatte, wies er zurück.

Jorge Martin hat mühsame Tage in Misano hinter sich. Der 24-Jährige aus Madrid begann den San Marino-GP schon am Freitag mit Anlaufschwierigkeiten und beendete ihn am Sonntag auf einem mageren neunten Platz, während seine Markenkollegen Francesco «Pecco» Bagnaia und Enea Bastianini das Rennen dominierten.

«Ich glaube, das war das schwierigste Wochenende meiner MotoGP-Karriere», fasste Martin zusammen. «Es war insgesamt ein hartes Wochenende, ich hatte in allen Sessions Mühe. Den besten Run hatte ich noch im Rennen, die Pace war aber noch weit weg vom Sieg.»

Das gute Gefühl nach dem zweitätigen Misano-Test am Dienstag und Mittwoch war danach umso wichtiger. «Es war wirklich gut», betonte Martin. «Der Dienstag war super, wir haben das Set-up und das Gefühl zum Motorrad insgesamt sehr stark verbessert. Wir haben ein anderes Basis-Set-up ausprobiert, das besser funktioniert hat. Ich habe meine Pace verbessert und ich bin meine beste Rundenzeit in Misano gefahren. Darüber bin ich recht glücklich.»

Vor allem an der Bremsphase wollte der Pramac-Jungstar arbeiten. Nach dem Test sprach er dann tatsächlich von einem «größeren Schritt» für die Zukunft. «Ich bin auf der Bremse viel näher dran an Pecco, das war meine Schwäche. Wenn wir das auf den restlichen Strecken verbessern, können wir konkurrenzfähig sein – und bereit für den Sieg», versicherte der Spielberg-1-Sieger des Vorjahres.

Am Mittwoch testete Martin noch den neuen Michelin-Vorderreifen und absolvierte Vergleichstests. «Es waren aber keine neuen Teile, nur Aerodynamik-Teile aus dem Vorjahr, um zu verstehen, wo wir uns für die Zukunft verbessern können», stellte er klar. «Insgesamt bin ich aber glücklich, weil ich konkurrenzfähig war. Wir sind keine ‚time attack‘ gefahren, die Pace war aber gut. Deshalb freue ich mich auf Aragón.»

Im Vorfeld des Ducati-Heimrennens fiel die Entscheidung über die Besetzung des Ducati-Lenovo-Werksteams für 2023: Bastianini und nicht Martin bekam den Platz neben Bagnaia. Manche Beobachter vermuteten deshalb, dass die Probleme des Spaniers in Misano auch mit seiner Enttäuschung über die ausgebliebene Beförderung zu tun hatten.

«Nein, nein», winkte Jorge auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com ab. «Ich bin einfach derselbe Fahrer, der versucht, schnell zu sein. Misano war nie die beste Strecke für mich. Ich versuche aber mein Bestes. Das ist alles. Die Leute können sagen, was sie wollen.»

«Wenn etwas nicht einfach läuft, sucht immer jeder nach einer Erklärung. Ich glaube aber nicht, dass es daran lag», beteuerte Martin. «Ich habe einen großartigen Test absolviert – das Team ist happy, Ducati ist happy. Ich versuche einfach, mich auf mich zu konzentrieren und mit demselben Bike, wie es die anderen haben, konkurrenzfähig zu sein.»

Misano-Test, kombinierte Zeiten (6. und 7. September):

1. Quartararo, Yamaha, 1:31,054 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,118 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,135
4. Bastianini, Ducati, + 0,206
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,279
6. Martin, Ducati, + 0,385
7. Marini, Ducati, + 0,419
8. Oliveira, KTM, + 0,531
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,537
10. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
11. Zarco, Ducati, + 0,552
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,560
13. Marc Márquez, Honda, + 0,588
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,653
15. Nakagami, Honda, + 0,732
16. Brad Binder, KTM, + 0,749
17. Alex Márquez, Honda, + 0,810
18. Miller, Ducati, + 0,873
19. Rins, Suzuki, + 0,882
20. Pirro, Ducati, + 1,016
21. Pedrosa, KTM, + 1,254
22. Raúl Fernández, KTM, + 1,292
23. Gardner, KTM, + 1,379
24. Bradl, Honda, + 1,580
25. Darryn Binder, Yamaha, + 1,766
26. Savadori, Aprilia, + 2,325
27. Aegerter, Suzuki, + 2,835
28. Dovizioso, Yamaha, + 3,843

Ergebnisse MotoGP Misano/I (4. September):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 41:43,199 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,034 sec
3. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,212
4. Luca Marini (I), Ducati, +5,283
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,771
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +10,230
7. Alex Rins (E), Suzuki, +12,496
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,661
9. Jorge Martin (E), Ducati, +17,732
10. Alex Márquez (E), Honda, +21,986
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +23,685
12. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +29,276
13. Raúl Fernández (E), KTM, +30,433
14. Stefan Bradl (D), Honda, +31,768
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +32,547
16. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +41,857
17. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +50,559
18. Jack Miller (AUS), Ducati, +53,371
19. Remy Gardner (AUS), KTM, +56,613
20. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +57,304
21. Kazuki Watanabe (J), Suzuki, 1 Runde zurück
– Franco Morbidelli (I), Yamaha, 25 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Michele Pirro (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Pol Espargaró (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand MotoGP-Fahrer-WM nach 14 von 20 Grands Prix:
1. Quartararo, 211 Punkte. 2. Bagnaia 181. 3. Aleix Espargaró 178. 4. Bastianini 138. 5. Zarco 125. 6. Miller 123. 7. Brad Binder 115. 8. Viñales 101. 9. Rins 101. 10. Martin 94. 11. Oliveira 90. 12. Marini 82. 13. Mir 77. 14. Bezzecchi 68. 15. Marc Márquez 60. 16. Nakagami 46. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 35. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 8. 25. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 321 Punkte. 2. Yamaha 211. 3. Aprilia 201. 4. KTM 148. 5. Suzuki 127. 6. Honda 96.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 304 Punkte. 2. Aprilia Racing 279. 3. Monster Energy Yamaha 237. 4. Prima Pramac Racing 219. 5. Red Bull KTM Factory 205. 6. Suzuki Ecstar 178. 7. Gresini Racing 161. 8. Mooney VR46 Racing 150. 9. Repsol Honda 104. 10. LCR Honda 81. 11. WithU Yamaha RNF 25. 12. Tech3 KTM Factory 17.

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