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Fabio Quartararo (Yamaha/6.): «Viele böse Worte»

Von Nora Lantschner
Voller Einsatz von Fabio Quartararo

Voller Einsatz von Fabio Quartararo

Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo ging im Qualifying von Aragón ans Limit, Startplatz 6 war aber das «Maximum vom Maximum». Für das MotoGP-Rennen sieht der Weltmeister nur eine Lösung.

Fabio Quartararo hatte bereits im Vorfeld befürchtet, dass er auf der Yamaha M1 im MotorLand Aragón gegen Ducati und Co. Mühe haben werde. Wie sehr der WM-Leader ans Limit gehen muss, zeigte im Q2 ein heftiger Schreckmoment in Kurve 2. In seinem letzten Versuch schaffte «El Diablo» dann zumindest noch den Sprung in die zweite Startreihe, seine Körpersprache aber sprach Bände.

«Ich bin natürlich nicht glücklich, aber ich habe mein Maximum gegeben», fasste der 23-jährige Franzose seinen Qualifying-Tag zusammen. «Ich habe diesen einzigen Fehler gemacht, aber ich glaube nicht, dass ich meinen Startplatz hätte verbessern können, höchstens die Rundenzeit. Ich habe in Kurve 2 die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Das Motorrad war in dem Moment ziemlich gerade, ich weiß nicht, warum es passiert ist. Meine Rundenzeit bin ich dann in der zweiten Runde gefahren. Das ändert aber nicht viel, ich wäre nicht eine halbe Sekunde schneller gefahren.»

Damit bleibt dem Titelverteidiger nur die Hoffnung auf einen perfekten Start und perfekte erste Runden – und dann? «Danach werden wir sehen», meinte Quartararo. «Es ist schade, weil ich mit meiner Pace super happy bin. Ich fühle mich so gut, ich habe das Gefühl, dass wir die Pace haben, um um den Sieg kämpfen zu können. Es ist aber seit Saisonbeginn immer dasselbe: Ich kann in Sachen Pace auch drei Zehntel schneller sein als die anderen, im Rennen werde ich aber dennoch hinten liegen. Das ist das Problem. Das Qualifying ist super wichtig und P6 war das Maximum vom Maximum. Ich glaube aber, wir können morgen noch etwas Großartiges schaffen.»

Ist der zehnfache MotoGP-Sieger stolz auf seine Leistung, wenn er trotz schwierigen Voraussetzungen immer wieder das Maximum herausholt? «Tja, wenn du es das erste Mal machst, dann fühlt es sich gut an. Dann kommt aber der Moment, wenn du die Teilzeiten des ersten Runs anschaust, einen roten dritten Sektor fährst – und dann am Ende den Zielstrich auf P6 kreutzt, weil dir vier Zehntel fehlen. Du kannst stolz sein, aber in meinem Kopf habe ich viele Dinge – und viele böse Worte», ergänzte Fabio mit einem kurzen Grinsen. Dann wurde er gleich wieder ernst: «Ich fange an, mich daran zu gewöhnen. Wir wissen aber, wo die vier Zehntel liegen – mindestens vier Zehntel.»

Im Hinblick auf das 23-Runden-Rennen weiß Quartararo auch: «Mein größter Rivale wird der Luftdruck im Vorderreifen sein, weil wir hinter einigen Motorrädern fahren werden. Das ist das Problem, weil wir auf der Bremse so stark pushen müssen. Wir müssen sehen, dass der Reifendruck nicht zu sehr ansteigt.»

Der Weltmeister ergänzte: «Ich werde aggressiv überholen müssen. Wenn ich einen Kontakt in Kauf nehmen muss, muss ich es tun. Das wird die einzige Lösung für dieses Rennen sein. Ich glaube, Pecco und Enea haben auch eine sehr starke Pace. Hoffentlich kann ich an ihnen dranbleiben.»

Der Yamaha-Werksfahrer blieb übrigens beim neuen Chassis vom Misano-Test. «Ob es tatsächlich besser ist, werden wir sehen. Zumindest für dieses Rennen werden wir es aber verwenden», bestätigte Quartararo am Samstag in Aragón. Große Unterschiede spüre er aber nicht. «Es ist schwierig zu sagen, vielleicht ist das Turning in den langsamen Kurven ein bisschen besser, davon haben wir hier aber nicht viele, nur Kurve 7. In Misano fühlte sich das Chassis aber ein bisschen besser an.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Aragón (17. September):

1. Bagnaia, Ducati, 1:46,069 min
2. Miller, Ducati, 1:46,159 min, + 0,090 sec
3. Bastianini, Ducati, 1:46,313, + 0,244
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:46,590, + 0,521
5. Zarco, Ducati, 1:46,646, + 0,577
6. Quartararo, Yamaha, 1:46,802, + 0,733
7. Bezzecchi, Ducati, 1:46,852, + 0,783
8. Martin, Ducati, 1:46,911, + 0,842
9. Rins, Suzuki, 1:46,912, + 0,843
10. Brad Binder, KTM, 1:46,924, + 0,855
11. Oliveira, KTM, 1:47,183, + 1,114
12. Nakagami, Honda, 1:47,274, + 1,205

Die weitere Startaufstellung:
13. Marc Márquez, Honda, 1:46,909 min
14. Marini, Ducati, 1:47,056
15. Di Giannantonio, Ducati, 1:47,119
16. Viñales, Aprilia, 1:47,337
17. Alex Márquez, Honda, 1:47,489
18. Pol Espargaró, Honda, 1:47,511
19. Crutchlow, Yamaha, 1:47,541
20. Morbidelli, Yamaha, 1:47,651
21. Fernández, KTM, 1:47,671
22. Gardner, KTM, 1:47,847
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:49,309

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