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Marc Márquez (1.): «Für die Renndistanz nicht bereit»

Von Nora Lantschner
Ein gut gelaunter Pole-Setter: Marc Márquez

Ein gut gelaunter Pole-Setter: Marc Márquez

MotoGP-Superstar Marc Márquez ist beim Honda-Heimrennen in Motegi bemüht, die Erwartungen nach seiner ersten Pole-Position seit drei Jahren zu dämpfen. Er weiß aber auch: «Es ist ein sehr wichtiger Boost.»

«Haben wir 2019?» Diese Frage stellte Marc Márquez den Fans über seine Social-Media-Kanäle, nachdem er erstmals seit dem Japan-GP 2019 ausgerechnet an selber Stelle wieder eine Pole-Position erobert hatte, übrigens die 91. des achtfachen Weltmeisters und seine 63. allein in der Königsklasse. Dazwischen lagen 1071 Tage und insgesamt vier Operationen am lädierten rechten Oberarm.

«Ich freue mich natürlich sehr, auf die Pole-Position zurückzukehren. Es ist nur eine Pole, eine Pole im Nassen, aber mit der Vorgeschichte und in der Situation, in der wir uns mit dem Team und Honda befinden – mit großen Schwierigkeiten in dieser Saison 2022 – ist es eine sehr gute Nachricht für uns, besonders für uns im Team», betonte der Repsol-Honda-Star. «Wir brauchen diese kleinen Errungenschaften, diese kleinen Motivationsschübe und diese frische Luft in der Box. Das hatten wir nötig.»

«Es ist ein sehr wichtiger Boost, vor allem für 2023, nicht für jetzt», bekräftigte Marc. «Wenn du eine schwierige Situation erlebst, eine Woche oder ein Monat sind okay, aber wenn sich das über viele Monate zieht, ist es einfach, in allen Dingen nachzulassen. Daher ist es sehr wichtig für mich, aber auch für das Team und alle Mitarbeiter in Japan. Wir wissen, dass wir in einer schwierigen Situation stecken. Klar ist das jetzt eine Pole im Nassen, aber wir brauchen diese Ergebnisse. Ich hoffe und ich werde versuchen, sie auch im Trockenen zu erzielen. Im Moment sind wir dafür aber noch nicht bereit. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir dabei helfen, zurück an die Spitze zu kommen. Ich bin noch nicht dort, wo ich sein möchte. Besonders bedanke ich mich bei Honda, weil sie hart arbeiten. Ich hoffe, dass wir es schaffen werden.»

Am Samstag nutzte der Honda-Hoffnungsträger die Chance, die sich angesichts der Bedingungen bot. «Es war der richtige Moment, um es zu tun», erzählte der 29-jährige Spanier, der schon im nassen FP2 am Samstagmorgen Bestzeit gefahren war. «Im FP2 habe ich gefühlt, dass ich easy unterwegs war und die Rundenzeit kam. Also habe ich mir gesagt: ‚Okay, wenn es am Nachmittag nass ist, habe ich eine große Chance.‘ Das habe ich dann gemacht. Ich habe versucht zu attackieren und ich bin eine gute Runde gefahren. Ich habe es nicht übertrieben, aber es hat gereicht, um auf der Pole zu stehen. Denn manchmal bist du langsamer, wenn du es übertreibst.»

«Morgen wird eine andere Geschichte sein, heute ist aber so gelaufen – und darüber müssen wir glücklich sein», fasste Marc Márquez am Samstag zusammen.

2019 ließ der sechsfache MotoGP-Champion beim Honda-Heimrennen auf die Pole noch einen Start-Ziel-Sieg folgen, in diesem Jahr sind die Voraussetzungen aber andere. Am morgigen Renntag soll es zudem trocken bleiben, sieht Márquez dennoch eine Chance auf die Podestplätze? «Nein», winkte er ab. «Am Sonntag werden wir auf unseren natürlichen Platz zurückkehren, wo wir im Moment stehen. Natürlich würde ich gerne an der Spitze stehen, natürlich würde ich gerne um das Podium kämpfen, natürlich würde ich gerne um die Top-5-Plätze kämpfen. Dafür ist die Zeit aber noch nicht gekommen.»

Marc ergänzte aber sehr wohl: «Wenn ich eine kleine Chance habe, werde ich es immer probieren. Denn so bin ich und mein Charakter ist unverändert, seit ich in die MotoGP gekommen bin. Das Rennen wird aber sehr lang werden. Ich habe schon am Freitag gespürt, dass ich Mühe haben werde, hier in Motegi konstant zu sein und in jeder Runde zu attackieren.»

«Wir müssen zunächst einmal das Wetter abwarten, dann die Reifen, denn da gibt es einige Fragezeichen, und dann werden wir versuchen gut zu beginnen. Natürlich werden uns schnelle Fahrer überholen. Es geht darum, unseren Platz zu finden, und zu versuchen, ein konstantes Rennen zu fahren.»

Die Konkurrenz zählt Márquez aber sehr wohl zum Favoritenkreis, weil er im trockenen FP1 auf Medium-Reifen sehr konkurrenzfähig war. «Dann haben meine Gegner nicht verstanden, wie ich am Freitag gefahren bin», entgegnete Marc und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Wenn das Rennen zehn Runden lang wäre, dann würde ich sagen: ‚Ja, der Level und der Speed sind vorhanden.‘ Für 24 Runden bin ich aber nicht bereit. Ich habe schon am Freitag verstanden, dass ich nicht bereit bin, um in all den Runden zu attackieren. Ich muss ruhig bleiben. In Aragón konnte ich fahren, wie ich es wollte, und konstant bleiben. Hier kann ich aber nicht all meine Energie in den ersten Runden aufwenden, wenn dann der Drop kommt.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Motegi (24. September):

1. Marc Márquez, Honda, 1:55,214 min
2. Zarco, Ducati, 1:55,422 min, + 0,208 sec
3. Brad Binder, KTM, 1:55,537, + 0,323
4. Viñales, Aprilia, 1:55,620, + 0,406
5. Martin, Ducati, 1:55,686, + 0,472
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,771, + 0,557
7. Miller, Ducati, 1:55,784, + 0,570
8. Oliveira, KTM, 1:55,895, + 0,681
9. Quartararo, Yamaha, 1:56,326, + 1,112
10. Marini, Ducati, 1:56,354, + 1,140
11. Pol Espargaró, Honda, 1:57,354, + 2,140
12. Bagnaia, Ducati, 1:57,373, + 2,159

Die weitere Startaufstellung:
13. Bezzecchi, Ducati, 1:55,934 min
14. Morbidelli, Yamaha, 1:56,006
15. Bastianini, Ducati, 1:56,130
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:56,432
17. Alex Márquez, Honda, 1:56,578
18. Rins, Suzuki, 1:56,656
19. Nagashima, Honda, 1:57,229
20. Gardner, KTM, 1:57,288
21. Tsuda, Suzuki, 1:57,787
22. Fernández, KTM, 1:57,827
23. Crutchlow, Yamaha, 1:58,115
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:58,292
25. Nakagami, Honda, 1:58,717

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