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Miguel Oliveira (KTM/11.): Die Piste verzeiht nichts

Von Günther Wiesinger
Platz 11 am Freitag: Miguel Oliveira

Platz 11 am Freitag: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira verlor am Freitag beim Australien-GP zwar nur 0,4 Sekunden, aber zufrieden war der Thailand-Sieger nicht. «Ich muss zu viel riskieren und verliere in den überhöhten Kurven zu viel Zeit», sagte er.

Mit 0,448 Sekunden Rückstand auf Johann Zarco (Pramac-Ducati) schaffte der Portugiese Miguel Oliveira in der Tages-Gesamtwertung am Freitag auf dem Phillip Island-GP die elftbeste Zeit. «Die Zeiten liegen eng beisammen», hielt der Red Bull-KTM-Werkspilot fest, der im Regen von Buriram vor zwei Wochen souverän gewonnen hat. «Es war eine schwierige zweite Session, denn wir dachten, wir würden am Nachmittag etwas bessere Verhältnisse haben als in der Früh, wir wollten uns steigern. Obwohl ich nur 0,4 sec verloren habe, fühle ich mich nicht okay auf dem Motorrad. Ich kämpfe mit dem Ding, ich pushe, damit es macht, was ich mir von ihm erwarte. Aber die Verhältnisse sind für alle gleich.»

«Im Moment fühlt sich die Situation ziemlich seltsam an. Ich möchte dieses Gefühl für morgen verbessern», erklärte der vierfache MotoGP-Sieger. «ich habe das Gefühl, ich muss sehr viel Risiko eingehen, um in einer Runde einen guten Speed raus zu kitzeln. Aber es geht unmöglich, vier oder fünf Runden mit so viel Risiko zu fahren.»

«Die Piste hat sich seit unserem letzten Auftritt vor drei Jahren hier nicht verändert, der Belag hat guten Grip», berichtete Miguel. «Aber wir kommen meiner Meinung nach einfach zur falschen Jahreszeit in diese Gegend. Rennmaschinen sollten im Sommer bewegt werden, nicht im Winter. Es ist nicht so, dass wir Wetterpech haben. Das Wetter ist hier einfach um diese Jahreszeit immer so wechselhaft. Fünf Grad mehr Lufttemperatur wären eine große Hilfe beim Warmhalten der Reifen und so weiter. Aber bei diesem Wetter funktioniert das einfach nicht.»

Ist Phillip Island der schwierigste Circuit im Kalender? Oliveira: «Naja, wenn du in den Flow hier nicht gleich am Anfang an richtig reinkommst, dann wird es schwierig. Es ist ein bisschen ähnlich wie Portimão. In Portugal ist die Piste breit, du kannst dich also besser zurechtfinden. Hier ist die Rennstrecke sehr schmal, und sie verzeiht gar nichts. Wenn du einen kleinen Fehler machst, wirst du rausgetragen oder du kommst ins nasse, sumpfige Gras. Sobald dich eine Windböe leicht rausschiebt, wird es knifflig. Ja, ich würde sagen, das ist eine der schwierigsten Pisten im Kalender.»

Wi verliert Oliveira die meiste Zeit? «Das schlimmste Gefühl habe ich in den überhöhten Kurven. Sie helfen mir leider nicht beim Turning. Ich muss mit dem Motorrad kämpfen, um es dort in Schräglage zu drücken. Das sind die schlimmsten Stellen; deshalb habe ich dort keinen guten Speed, und ich kann die Bremse nicht früh genug loslassen. Dadurch verlieren wir dort beim Kurvenspeed ein bisschen Zeit.» 

Übrigens: Alle Fahrer schafften im FP2 bessere Zeiten als im FP1.

Zum Vergleich: Der All Time Lap Record auf Phillip Island stammt aus dem Jahr 2013, er gehört Jorge Lorenzo (Yamaha) mit 1:27,899 min (= 182,1 km/h).

MotoGP-Ergebnis FP2, Phillip Island (14.10.):

1. Zarco, Ducati, 1:29,475 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,038 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 0,052
4. Quartararo, Yamaha, + 0,139
5. Viñales, Aprilia, + 0,270
6. Marc Márquez, Honda, + 0,300
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,357
8. Bagnaia, Ducati, + 0,363
9. Bastianini, Ducati, + 0,374
10. Martin, Ducati, + 0,406
11. Oliveira, KTM, + 0,448
12. Mir, Suzuki, + 0,469
13. Miller, Ducati, + 0,546
14. Alex Márquez, Honda, + 0,613
15. Brad Binder, KTM, + 0,624
16. Rins, Suzuki, + 0,663
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,683
18. Crutchlow, Yamaha, + 0,731
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,144
20. Marini, Ducati, + 1,250
21. Raúl Fernández, KTM, + 1,366
22. Gardner, KTM, + 1,465
23. Darryn Binder, Yamaha, + 1,603
24. Nagashima, Honda, + 2,102

MotoGP-Ergebnis FP1, Phillip Island:

1. Zarco, Ducati, 1:30,368 min
2. Miller, Ducati,+ 0,091 sec
3. Alex Márquez, Honda, + 0,125
4. Rins, Suzuki, + 0,143
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,319
6. Bastianini, Ducati, + 0,422
7. Marc Márquez, Honda, + 0,529
8. Bagnaia, Ducati, + 0,709
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,719
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,798
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,826
12. Quartararo, Yamaha, + 0,827
13. Martin, Ducati, + 1,051
14. Viñales, Aprilia, + 1,068
15. Mir, Suzuki, + 1,163
16. Darryn Binder, Yamaha, + 1,332
17. Crutchlow, Yamaha, + 1,500
18. Oliveira, KTM, + 1,582
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,810
20. Gardner, KTM + 1,839
21. Brad Binder, KTM, + 2,198
22. Marini, Ducati, + 2,463
23. Raúl Fernández, KTM, + 2,579
24. Nagashima, Honda, + 4,069


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