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Warum sich Marc Márquez nach Rang 2 doppelt freute

Von Friedemann Kirn
Marc Márquez jubelte in Australien nicht nur über seinen ersten Podestplatz 2022. Am meisten freute er sich über die gesundheitlichen Fortschritte. Sogar der Stiefel-Wurf klappte zur Zufriedenheit.

Mehr noch als von seinem zweiten Platz in Australien war Marc Márquez von den Fortschritten mit seinem verletzten rechten Oberarm begeistert. «Nach dem Rennen habe ich meine Stiefel ins Publikum geschleudert, was vor dieser vierten Operation unmöglich gewesen wäre. Schon in Jerez warf ich einen Handschuh in Richtung der Fans, aber er flog nicht sehr weit, weil mein Arm am Humerus-Knochen um 34 Grad verdreht war», grinste der Repsol-Honda-Star. «Damals hatte ich sowohl eine physische Grenze als auch eine mentale Blockade. Zwei Jahre lang fühlte es sich so an, als ob in dem Arm eine Pumpe wäre, die nicht nur Blut, sondern auch Schmerzen fördert. Wenn das Motorrad zu rutschen begann oder wenn ich im Fitnessstudio bestimmte Übungen versucht habe, habe ich den rechten Arm instinktiv geschont, mein Körper hat ihn sozusagen deaktiviert. Jetzt fehlt mir zwar immer noch Kraft und Stabilität, doch ich habe ich keine Schmerzen mehr. Ich habe einen Arm, der geradesteht und so reagiert, wie er reagieren muss», erklärte der Spanier mit Genugtuung. 

Erst in den letzten Rennrunden auf Phillip Island stieß Márquez auch physisch an seine Grenzen. «Noch fehlt mir die Kraft, die ideale Körperposition beizubehalten, beim Bremsen ebenso wie auf den letzten Runden, wo sich das Motorrad immer stärker bewegt. Wenn das Motorrad schlingert, ist die Kontrolle immer noch eine Gratwanderung, auch weil ich dann noch nicht optimal bremsen kann. Dessen war ich mir bewusst, und deshalb bin ich im Finale mit kalkuliertem Risiko gefahren», so Márquez weiter.

Obwohl dieser Kraftmangel dazu beitrug, dass der Repsol-Honda-Star um ein, zwei Motorradlängen hinter Alex Rins ins Ziel kam, lobte Marc den Sieger und künftigen Honda-Markengefährten (Rins kommt zu LCR-Honda) uneingeschränkt.

«Rins hat ein Riesenpotenzial. Er ist ein starker Fahrer, der auf der Suzuki gezeigt hat, dass er gewinnen kann. Joan Mir ist ein Weltmeister und ebenfalls sehr schnell», ist Marc Márquez überzeugt. «Jetzt muss man sehen, wie sich die beiden auf die Honda umstellen können. Doch warum sollte das nicht klappen? Ich hatte immer starke Markengefährten, von Pedrosa, Lorenzo und Álex bis hin zu Pol, der schon mit der KTM Podestplätze erzielt hatte, als er zu uns gestoßen ist. Auch Rins und Mir werden stark sein. Ich werde ihnen keine Ratschläge erteilen, weil sie meine Rivalen sind! Doch ich arbeite mit Honda und dem Team auf bestmögliche Weise und setze alles daran, dass sämtliche Honda-Piloten 2023 ein konkurrenzfähiges Motorrad zur Verfügung haben!»


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