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Jack Miller verfolgt sein Ziel: «Beträchtliche Summe»

Von Simon Patterson
Vor dem ersten Matchball seines Ducati-Teamkollegen Pecco Bagnaia sprach Jack Miller am Donnerstag über die Nachwirkungen des Abflugs von Phillip Island und die Herangehensweise an den Sepang-GP.

Ausgerechnet im seit Samstag nach ihm benannten «Miller Corner» wurde Jack Miller bei seinem Heim-GP auf Phillip Island von Alex Márquez unsanft aus dem Rennen genommen. «Es sind jetzt ein paar Tage seit meinem Heim-GP vergangen und ich fühle mich gut. Es wird von Tag zu Tag besser», versicherte der Aussie am Donnerstag in Sepang. «Am Montagmorgen habe ich mich definitiv gefühlt, als wäre ich von einem Bus überfahren worden. Das Bein ist angeschwollen – und zwar das andere Bein, nicht auf der Seite, wo ich getroffen wurde. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass es eingeklemmt wurde. Abgesehen davon wird es Tag für Tag besser, das Hämatom wird kleiner.»

Der Motegi-Sieger ist trotz des unglücklichen Ausgangs in Australien vor dem anstehenden Malaysia-GP guter Dinge: «Ich glaube, wir können an diesem Wochenende vorne dabei sein und ein gutes Ergebnis holen. Das Motorrad funktioniert wirklich gut. Auf Phillip Island sind wir dem Set-up ein bisschen hinterher gerannt, hier sind wir jetzt auf das zurückkehrt, was wir vor Phillip Island hatten. Phillip Island ist einfach so einzigartig, wenn es um die Abstimmung geht, Sepang dagegen ist mehr Standard. Wir sind also auf unser Basis-Set-up zurückgegangen und werden sehen, wie wir damit durchkommen.»

Mit dem unverschuldeten Ausfall am vergangenen Wochenende ist Miller auch rechnerisch nicht mehr im Titelkampf. Dafür hat sein Teamkollege Pecco Bagnaia in Sepang im vorletzten Rennen mit 14 Punkten Vorsprung auf Fabio Quartararo einen ersten Matchball. Werden wir am Sonntag die WM-Entscheidung sehen? «Ich bin da genauso schlau wie ihr», schickte «JackAss» voraus. «Der Ball liegt jetzt bei Pecco, er muss es nur zu Ende bringen. Ich glaube, dass er es schaffen kann. Das Momentum spielt eine große Rolle, wenn du es auf deine Seite bringen kannst, hilft es sehr. Und er hat das Momentum jetzt definitiv auf seiner Seite. Ich glaube, dass er einen guten Job machen kann, das ist sicher. Wenn es aber nicht hier passiert, dann werden wir sehen, wie es in Valencia ausgeht. Ich bevorzuge es immer, wenn die WM erst in Valencia entschieden wird.»

Bei der obligatorischen Frage, ob Miller seinem Ducati-Lenovo-Teamkollegen auf der Strecke helfen würde, machte der künftige Red Bull-KTM-Werksfahrer klar: «Mein Hauptziel – für mich persönlich – ist noch immer, den dritten Platz in der WM zu holen. Das ist noch immer im Bereich des Möglichen, auch wenn es ein weiter Weg ist. Die anderen Jungs hatten zuletzt aber nicht gerade den besten Lauf. Wenn es so weitergeht, habe ich eine gute Chance, ein paar Punkte gutzumachen. Mein Hauptziel ist einfach, die maximalen Punkte mitzunehmen, die ich holen kann.»

«Versteht mich nicht falsch: Wenn Pecco Hilfe braucht oder was auch immer, bin ich da», räumte der 27-jährige Australier zwar ein. «Am Ende des Tages ist das hier aber ein Einzelsport und ich werde versuchen, mein Bestes zu tun. Der Unterschied zwischen Platz 3 und Platz 4 ist eine ziemlich beträchtliche Summe – von null auf tatsächlich etwas. Im Vorjahr war ich WM-Vierter und du bekommst ein ‚gut gemacht, Kumpel‘. Wir pushen also auf diesen dritten Platz hin.»

«Pecco hat jetzt ein paar Punkte Vorsprung. Auf Phillip Island sind sie dagegen fast punktegleich ins Rennen gegangen. Von dem her glaube ich, dass es an diesem Wochenende ein bisschen anders sein wird. Ich kann einfach mehr für mein eigenes Rennen kämpfen. Versteht mich nicht falsch: Ob es jetzt um die WM oder einen 15. oder 16. Platz geht, die letzte Person, mit der du kollidieren willst, ist dein Teamkollege. Deshalb fährt man sehr wohl vorsichtig, wenn er in der Nähe ist. Zumindest ich mache das. Aber wir warten einfach ab, wie sich das Rennen am Sonntag entwickelt. Malaysia kann immer ein bisschen speziell sein – nass, trocken oder was auch immer, wir müssen für alles bereit sein.»

Auf den WM-Dritten Aleix Espargaró fehlen Miller zwei Rennen vor Schluss 27 Punkte. Dazwischen liegt aber auch noch der vierfache Saisonsieger Enea Bastianini, der aktuell zwölf Punkte mehr als sein Vorgänger im Ducati-Werksteam auf dem Konto hat.

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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