Morbidelli zu Unrecht bestraft? «Normales Manöver!»
Franco Morbidelli vor Cal Crutchlow
Franco Morbidelli startete von Position 7 in den GP von Malaysia. Der Yamaha-Werksfahrer ließ zunächst Teamkollege Fabio Quartararo passieren, dann erledigte er beide «Long-Lap»-Strafen, die er am Freitag für das Blockieren von Pecco Bagnaia (Ducati) und Marc Márquez erhalten hatte.
Am Ende kämpfte er trotzdem gegen Aleix Espargaró (Aprilia) um Position 10. «Franky» überquerte die Ziellinie auf Platz 10, doch die Stewards brummten ihm für eine «nicht zu verantwortende Fahrweise» gegen den Spanier drei Sekunden auf – Platz 11. Wenn man die drei Sekunden mit dem Zeitverlust der beiden «Long-Laps» addiert, verlor der WM-19. mindestens neun Sekunden nur durch Strafen.
«Ein interessantes, ereignisreiches Rennen. Aber ein gutes Rennen, denn ich bin happy mit der Pace, die wir hatten – schon das ganze Wochenende», freute sich der 28-Jährige im Interview. «Ich bin mit dem Start sehr zufrieden. Nach den beiden ‚Long-Laps‘ hat sich am Bike etwas verändert. Ich weiß nicht, ob ich durch den Schmutz gefahren bin.»
Morbidelli weiter: «Natürlich hast du mit mehr Motorrädern vor dir mehr Probleme, deine Linien zu halten und schnell zu fahren. Aber ich hatte auch weniger Grip nach den zwei Strafen. Dennoch war ich schnell genug, um die Kampfgruppe für Platz 10 zu erreichen.»
«Leider habe ich eine weitere Strafe bekommen für ein normales Überholmanöver in der letzten Runde in der vorletzten Kurve. Ich hoffe, dass dieses Überholmanöver oft gezeigt wird – auf den sozialen Medien zum Beispiel oder im TV. Dann kann jeder sehen, was für einen Fehler die Rennleitung machte», machte der Yamaha-Werksfahrer deutlich. «Es sind Menschen, sie können Fehler machen. Aber es wird wichtig sein, auf welche Art die Entscheidungen in Zukunft getroffen werden. Wir müssen uns zusammensetzen und darüber diskutieren. Hier funktioniert etwas nicht.»
Was wäre ohne die Strafen im Rennen möglich gewesen? «Das ist schwer zu sagen, aber ich denke, ein Platz unter den ersten 5 wäre machbar gewesen», antwortete der Italiener, der bereits in Mandalika, auf dem Sachsenring und in Assen für verschiedene Vorgehen bestraft wurde.
Woher kommt auf einmal der Speed beim Yamaha-Fahrer? «Es sieht aus, als hätte es klick gemacht. Aber wir arbeiten schon die ganze Zeit daran, wir haben so große Probleme in diesem ‚fucking Qualifying‘ gehabt. Ich hatte mit frischen Reifen so starke Probleme. Ich habe mit der nötigen Aggressivität und mit einigen Veränderungen geschafft, zurück auf Speed zu kommen. Darüber bin ich glücklich und ich freue mich sehr auf Valencia. Ich hoffe, wir können das nun an jedem Wochenende, auf jeder Strecke, bei allen Bedingungen fortsetzen.»
MotoGP-Ergebnis, Sepang (23.10.):
1. Bagnaia, Ducati, 20 Rdn in 40:14,332 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,270 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 2,773
4. Bezzecchi, Ducati, + 5,446
5. Rins, Suzuki, + 11,923
6. Miller, Ducati, + 13,472
7. Marc Márquez, Honda, + 14,304
8. Brad Binder, KTM, + 16,805
9. Zarco, Ducati, + 18,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 21,591
11. Morbidelli*, Yamaha, + 23,235
12. Crutchlow, Yamaha, + 24,641
13. Oliveira, KTM, + 24,918
14. Pol Espargaró, Honda, + 25,586
15. Fernández, KTM, + 27,039
16. Viñales, Aprilia, + 30,427
17. Alex Márquez, Honda, + 33,322
18. Gardner, KTM, + 33,691
19. Mir, Suzuki, + 41,838
– Darryn Binder, Yamaha, 10 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
– Martin, Ducati, 14 Runden zurück
– Nagashima, Honda, 16 Runden zurück
– Marini, Ducati, 19 Runden zurück
*= 3-Sekunden-Strafe («unverantwortliche Fahrweise»)
MotoGP-WM-Stand (nach 19 von 20 Rennen):
1. Bagnaia 258 Punkte. 2. Quartararo 235. 3. Aleix Espargaró 212. 4. Bastianini 211. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 168. 7. Zarco 166. 8. Rins 148. 9. Oliveira 138. 10. Martin 136. 11. Viñales 122. 12. Marc Márquez 113. 13. Marini 111. 14. Bezzecchi 106. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 36. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Crutchlow 10. 25. Raúl Fernández 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 432 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 248. 3. Yamaha 243. 4. KTM 220. 5. Suzuki 174. 6. Honda 153.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 447 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia Racing 334. 3. Red Bull KTM Factory 306. 4. Prima Pramac Racing 302. 5. Monster Energy Yamaha 271. 6. Gresini Racing 234. 7. Suzuki Ecstar 225. 8. Mooney VR46 Racing 217. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 20.