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Franco Uncini verkündet Rücktritt als Safety Officer

Von Günther Wiesinger
Am heutigen Freitag wird Franco Uncini, 500-ccm-Weltmeister 1982 auf Suzuki, seinen Rückzug vom Posten des «FIM Safety Officers» verlautbaren. Tomé Alfonso steht als Nachfolger bereit.

Franco Uncini feiert am 9. März 2023 seinen 68. Geburtstag, deshalb wird der italienische FIM Safety Officer beim Valencia-GP seinen Rückzug bekanntgeben. Der leichtgewichtige Funktionär hat diese Aufgabe 2013 vom belgischen FIM-Funktionär Claude Danis übernommen und sich seither als Mitglied der Race Direction große Verdienste um die Sicherheit auf den Rennstrecken in aller Welt erworben.

Franco Uncini war also zehn Jahre lang maßgeblich für die Homologation der GP-Strecke nach den Grade-A-Vorschriften des Motorradweltverbands FIM zuständig. Er hat in diesem Zeitraum unzählige neue Rennstrecken wie Termas de Rió Hondo, Chang International Circuit, Circuit of the Americas, Red Bull Ring, MotorLand Aragón, Losail Circuit und Mandalika Street Circuit inspiziert und GP-tauglich gemacht oder modernisiert. Viele andere Pisten wurden schrittweise entschärft und den neuesten Sicherheitsstandards angepasst. Zuletzt hat sich Franco noch um die Homologation der neuen GP-Pisten Sokol Circuit (Kasachstan) und Buddh Circuit (Indien) verdient gemacht.

Franco Uncini hat sich auch als Rennfahrer einen Namen gemacht und von 1976 bis 1985 nicht weniger als 80 Motorrad-WM-Läufe bestritten. Er begann in den Klassen 250 und 350 ccm, war in diesen Kategorien 1977 sogar Werksfahrer bei Harley Davidson und gewann 1982 als Außenseiter auf der Gallina-Suzuki die 500-ccm-Weltmeisterschaft.

Uncini war auch in einige schwere Unfälle verwickelt, zum Beispiel 1977 im 350-ccm-WM-Rennen auf dem Salzburgring, bei dem der Schweizer Hans Stadelmann verstarb und auch Dieter Braun, Johnny Cecotto und Patrick Fernandez schwer verletzt wurden.
Dazu lag der Italiener nach einem Crash beim 500-ccm-GP in Assen 1984 tagelang im Koma, als er sich nach dem Sturz aufrappelte und vom nachfolgenden Rothmans-Honda-Werksfahrer Wayne Gardner überfahren wurde.

Uncini stammt aus einer wohlhabenden Unternehmerfamilie; seinem Vater gehörte die Firma namens «Jen’s Organs», die Musikinstrumente herstellte.

Franco debütierte im professionellen Rennsport auf einer Laverda 750. Nachher gewann er auf Ducati und einige italienische Meistertitel, ehe er 1976 mit Yamaha in den Klassen bis 250 und bis 350 ccm erstmals in der WM antrat.

Bei seinem Grand-Prix-Debüt in Mugello gelang Neuling Uncini 1976 in der 350-ccm-Klasse auf Anhieb der zweite Platz hinter Superstar und Weltmeister Johnny Cecotto aus Venezuela. Obwohl er in dieser Saison nur an drei Grand Prix teilnahm, errang Uncini den neunten WM-Gesamtrang in der 350-ccm-Klasse.

Uncini wog damals ca. 54 kg. Die FIM schrieb aber für die 350-ccm-Klasse ein höheres Mindest-Körpergewicht vor. Das führte zu heftigen Diskussionen mit den Funktionären. «Aber mein Gewicht wurde nur einmal beanstandet, das war 1976 in Montjuich», erinnerte sich Franco Uncini im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Und was tat er dann? «Ich habe mehr Kartoffeln und Pasta gegessen», lachte Franco. 

Angesichts von bald 68 Jahren und wohl auch wegen der vielen strapaziösen Übersee-Rennen hat sich Uncini jetzt zum Rückzug entschlossen.

Wer erwartet hat, der dreifache Weltmeister Loris Capirossi (49) werde künftig die Funktion des «FIM Safety Officers» übernehmen wird., hast sich geirrt.

Denn diese Funktion übernimmt künftig Tomé Alfonso, der im Motorsport die Beraterfirma «racingloop» betreut, als FIM-Funktionär tätig ist und im Zuge dieser Aufgabe immer wieder mit dem MotoGP-Sport in Kontakt gewesen ist.

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