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Augusto Fernández (GASGAS): «Ich war geschockt»

Von Tim Althof
Für Moto2-Weltmeister Augusto Fernández wurde am Dienstag in Valencia ein Traum Wirklichkeit. Der Spanier testete erstmals seine GASGAS-MotoGP-Maschine und war anschließend begeistert.

Augusto Fernández gewann am Sonntag den Moto2-WM-Titel im Rennen von Valencia mit der Kalex des Red Bull-KTM-Ajo-Teams. Nachdem er dann am Abend die Medaille für seinen Erfolg erhalten hatte, ging es in die Vorbereitungen für sein MotoGP-Debüt mit dem Tech3-Team. Der 25-Jährige legte gleich mehr als 80 Runden auf dem 4,005 km langen Kurs zurück und verlor auf Platz 22 am Ende 1,6 Sekunden auf Luca Marini (Ducati) an der Spitze.

Was war besser? Die letzte Runde im Moto2-Rennen am Sonntag oder die erste mit der GASGAS-MotoGP-Maschine? «Beides war gut, aber nicht wirklich vergleichbar. Ich habe es sehr genossen, weil ich mein ganzes Leben von dieser ersten MotoGP-Ausfahrt geträumt habe. Alleine die Leistung war unglaublich», schwärmte der Spanier. «Ich bin super glücklich. Auch die Reifen waren der Wahnsinn, du kannst ihnen viel mehr vertrauen als in der Moto2.»

«Ich war überrascht», fuhr der GASGAS-Fahrer fort. «Auf der Bremse hatte ich beinahe die gleichen Referenzpunkte wie beim Moto2-Bike. Ich komme viel schneller an die Kurve ran, kann aber fast am selben Punkt bremsen.»

Was hat Fernández an diesem Testtag in Spanien gelernt? «Ich habe viele Punkte beim Fahrstil mitgenommen. Wenn es um das Anfahren der Kurven geht, der Kurvenspeed ist viel höher, auch die Beschleunigung und das Aufrichten des Bikes ist noch gewöhnungsbedürftig. Auch die Körperhaltung macht auf diesem Motorrad viel aus, denn damit kannst du das Sliden und das Fahrverhalten extrem beeinflussen», betonte er. «Ich kann mich jetzt auf mein Training zu Hause konzentrieren.»

«Am Montag, in unserem ersten Meeting, war ich geschockt, wie viele Dinge ich zu beachten habe und was ich auf dem Bike alles zu tun habe», erklärte der einzige MotoGP-Aufsteiger der Saison am Dienstagabend. «Ich musste also alles auf der Strecke ausprobieren und ich bin wirklich nicht gut beim Bedienen der Devices. Ich konnte die Devices nicht in jeder Runde aktivieren, denn manchmal habe ich es einfach vergessen oder es fühlte sich sehr komisch an. Es gibt nun erst viele andere Dinge zu lernen, dann kann ich mich auf diese Sachen konzentrieren.»

Worauf konzentrierte sich Fernández und sein französisches Team an diesem Tag? «Ich wollte das Bike schnellstmöglich verstehen und ein klares Gefühl haben, also haben wir längere Stints absolviert. In der Moto2 geht es um die Einstellung der Federn oder der Gabel. An diesem Tag habe ich nicht einmal über solche Sachen gesprochen, wir haben uns nur auf die Elektronik konzentriert. Es ging hauptsächlich darum, was ich für meinen Fahrstil und für mein Gefühl am Bike bevorzuge und benötige.»

«Nach 83 Runden fühle ich mich körperlich gut. Klar, Sepang wird sicherlich sehr viel anstrengender, aber insgesamt war es gut und ich bin fit», stellte Fernández klar.

Wie hilfreich war sein neuer Teamkollege? Pol Espargaró kam jetzt vom Honda-Werksteam zu Tech3 und in die Pierer-Gruppe zurück. Zur Erinnerung: Pol fuhr schon 2014 bis 2016 drei Jahre lang bei Tech3 (auf Yamaha), ehe er für vier Jahre zu Red Bull-KTM wechselte. 

«Es ist gut, dass wir Pol in der Box haben. Ich habe sehr viele Daten mit seinen verglichen, um zu sehen, wo wir langsamer waren. Wir haben am Mittag auch kurz miteinander gesprochen. Es überraschte mich, dass ich bereits einiges gut mache, aber natürlich muss ich mich verbessern, um zu einem Punkt zu kommen, wo man mehr Details spürt», stellte Augusto fest. 

Valencia-Test, MotoGP (8.11.):

1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,225 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,230
4. Oliveira, Aprilia, + 0,335
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,451
7. Brad Binder, KTM, + 0,464
8. Martin, Ducati, + 0,544
9. Quartararo, Yamaha, + 0,546
10. Bastianini, Ducati, + 0,560
11. Zarco, Ducati, + 0,594
12. Bagnaia, Ducati, + 0,623
13. Marc Márquez, Honda, + 0,644
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,659
15. Álex Márquez, Ducati, + 0,680
16. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,725
17. Miller, KTM, + 0,755
18. Mir, Honda, +0,882
19. Nakagami, Honda, + 1,049
20. Rins, Honda, +1,196
21. Raúl Fernández, Aprilia, +1,308
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,698
23. Pirro, Ducati, + 2,773


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