Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Remy Gardner: «Ich möchte nicht mehr Letzter sein»

Von Simon Patterson
Remy Gardner

Remy Gardner

Für Remy Gardner war bereits nach einem Jahr in der MotoGP-Klasse wieder Schluss. Der Australier hat kein Blatt vor den Mund genommen und KTM bis zuletzt kritisiert, sein Weg führte ihn zu Yamaha und in der Superbike-WM.

Doch eigentlich wäre Gardner, der 2021 noch mit dem Red Bull-KTM-Ajo-Team auf Kalex den Moto2-WM-Titel feierte, gerne in der Königsklasse verblieben. Der Sohn des ehemaligen 500er-Weltmeisters Wayne Gardner hatte vor der Saison noch von einer lange Karriere in der MotoGP geträumt.

Doch am Ende gab es mit KTM ständig Meinungsverschiedenheiten und Remy musste sich nach Alternativen umschauen. 2023 fand er einen Platz beim Giansanti Racing Team in der Superbike-WM. «Es war etwas, was ich weiterführen wollte, denn es war ein großer Traum, für den ich mein Leben lang gearbeitet habe», sagte er zu seinem GP-Aus. «Ich habe so viele Opfer dafür gebracht. Ich werde es vermissen, hier zu sein.»

«Es ist immer noch komisch. Es fühlte sich nicht so an, dass meine Zeit hier vorbei ist. Aber vermutlich ist sie es doch. Ich weiß natürlich nicht, ob es eine Chance geben wird, zurückzukommen», war seine Ansicht im September.

Gardner: «Ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht bereit war, zu gehen. Ich glaube, ich hätte hier noch etwas bewirken können. Ich bin mir nicht sicher. Aber vielleicht mag ich die Superbikes so sehr, dass ich gar nicht zurückkommen möchte. Ich weiß es nicht. Es gibt einen Teil in mir, der mir sagt, dass ich zurückkommen möchte, um es ihnen zu beweisen, es ist klar, wen ich dabei meine…»

«Das Paket, welches wir im nächsten Jahr zur Verfügung haben, dürfte nicht allzu schlecht sein. Es wird interessant. Ich hoffe, dass wir um Podestplätze fahren können, denn das möchte ich unbedingt. Ich möchte nicht mehr Letzter sein», lautete die Zielsetzung des zukünftigen Yamaha-Fahrers.

Als die MotoGP in dieser Saison das neue Format mit Sprintrennen am Samstag vorstellte, antwortete Gardner auf die Frage der Sinnigkeit mit seinen eigenen klaren Worten: «Es interessiert mich nicht, das ist nicht mehr mein Problem. Ich werde nicht zum Zuschauen vorbei kommen, ihr könnt mich lange suchen.»

Was die KTM betrifft, sagte er, die RC16 habe sich beim Beschleunigen im Vergleich zu den Ducatis wie ein Roller angefühlt. Die Maschine hat der Australier wiederholt als «das Ding» bezeichnet. Nach dem letzten Samstag der Saison sagte er: «Ich bin rausgefahren, nur um mich fast umzubringen, um ehrlich zu sein. Es ist schön, dass ich das nicht noch einmal tun muss.»

Die Art und Weise, wie Gardner bei seinem KTM-Abschied vorging, wird seine Chancen, sich bei den Managern anderer MotoGP-Werke beliebt zu machen, sicherlich nicht maximiert haben. Aber vielleicht ist das sowieso das Beste – vielleicht hat sich die direkte ausgedrückte Frustration als wertvoller und lohnender erwiesen, als ein langes Spiel zu spielen, an das er sowieso nicht zu glauben scheint.

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