Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Das beste MotoGP-Rennen des Jahres: Phillip Island

Von Nora Lantschner
Der Australien-GP 2022 wird den MotoGP-Fans noch lange als absoluter Klassiker in Erinnerung bleiben. Deshalb geht auch der Jahresrückblick von SPEEDWEEK.com mit den Highlights aus Phillip Island zu Ende.

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause trat der MotoGP-Tross in diesem Jahr erstmals wieder die lange Reise nach Australien an. Das hat sich mehr als gelohnt: Zu einem Zeitpunkt, an dem immer wieder darüber diskutiert wird, dass die Rennen der Zweirad-Königsklasse wegen Flügel und Devices an Spannung verlieren, erlebten alle Racing-Fans am 16. Oktober einen echten Leckerbissen.

Im 27-Runden-Rennen ging es von Anfang an Schlag auf Schlag: Fabio Quartararo fiel durch einen Fehler früh zurück, Lokalmatador Jack Miller wurde von Alex Márquez abgeräumt. Die meiste Führungsarbeit leisteten zunächst Jorge Martin und dann Pecco Bagnaia, aber auch besonders Alex Rins und Marc Márquez waren in Lauerstellung. Gekämpft wurde bis auf die letzten Meter.

Ein Blick auf die Top-3 ist ebenfalls ein kleiner Jahresrückblick für sich. Denn auf dem Podium jubelten am Ende:

  1. Alex Rins, der dem gebeutelten Suzuki Ecstar Team im drittletzten Rennen vor dem MotoGP-Ausstieg einen viel umjubelten ersten Saisonsieg bescherte.
  2. Honda-Hoffnungsträger Marc Márquez, der erstmals nach seiner insgesamt vierten Oberarm-OP und das einzige Mal in diesem Jahr den Sprung auf das Podium schaffte. Es war noch dazu der 100. MotoGP-Podestplatz seiner Karriere.
  3. Der spätere Weltmeister Pecco Bagnaia, der mit dem dritten Rang seine unglaubliche Aufholjagd (91 Punkte Rückstand zur Halbzeit der Saison) vollendete und dem gestürzten Fabio Quartararo die WM-Führung entriss.

Bezeichnend für den Krimi: Die Top-3 trennten auf der Ziellinie nur 0,224 sec. Nur zweimal in der Geschichte der «premier class» ging es noch enger her – beim Australien-GP 1999 (nur 0,124 sec lagen damals zwischen Tadayuki Okada, Max Biaggi und Regis Laconi) und beim Portugal-GP 2006 in Estoril (0,176 sec zwischen Toni Elias, Valentino Rossi und Kenny Roberts junior).

Betrachtet man die Top-10, schob sich der diesjährige Australien-GP sogar auf Platz 2 der Bestenliste: Brad Binder lag als Zehnter nur 5,940 sec hinter dem Sieger Alex Rins. Nur beim Doha-GP 2021 waren die Abstände mit zehn Fahrern in 5,382 sec noch geringer.

Zum Genießen gibt es hier noch einmal die Highlights des Phillip Island-Klassikers, ehe in genau zwölf Wochen das erste Sprintrennen der MotoGP-Geschichte in Portimão die neue Saison eröffnen wird.

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

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