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Remy Gardner: «Die wirkenden Kräfte sind unfassbar»

Von Ivo Schützbach
Remy Gardner wechselte zu Yamaha und in die Superbike-WM

Remy Gardner wechselte zu Yamaha und in die Superbike-WM

«Die Leistungsdichte unter den MotoGP-Fahrern ist heute so hoch, dass das Material den Unterschied ausmacht», sagt Remy Gardner, der nach nur einer Saison in die Superbike-WM wechseln musste.

Als Moto2-Weltmeister von 2021 wurde Remy Gardner für die folgende Saison in die MotoGP-Klasse befördert und im Tech3-Team untergebracht.

Der Australier konnte nur 13 Punkte erobern und wurde WM-23. – woraufhin ihn KTM abservierte. Auch teilweise ungeschickte Äußerungen seines Managers Paco Sanchez trugen dazu bei, dass Gardner keinen MotoGP-Platz mehr fand und daraufhin bei Yamaha Europa einen Vertrag für die Superbike-WM unterschrieb, wo er im Giansanti Racing Team (GRT) jetzt den zweifachen Supersport-Champion Domi Aegerter zum Teamkollegen hat.

«Ich hasse den ganzen Politik-Bullshit, aber der gehört leider zum Rennsport», erzählte Gardner SPEEDWEEK.com. «Ich will mein Motorrad fahren, Spaß mit meinem Team haben, ein paar Rennen gewinnen und wieder heimgehen. Unglücklicherweise ist das im GP-Fahrerlager nicht so einfach. Ich habe das ein paar Jahre lang mitgemacht, es ist Teil der Arbeit, inzwischen amüsiere ich mich darüber.»

«Heute sind alle Fahrer in MotoGP sehr schnell», betont der 24-Jährige. «Marquez hat vor einigen Jahren ein neues Level gesetzt, alle Kids seither wollen dieses erreichen. Die Top-5 in Moto2 sind extrem schnell, die Jungs aus Moto3 ebenfalls. Jedes Mal, wenn einer aufsteigt, lernt er dazu und wird besser. Die Leistungsdichte unter den MotoGP-Fahrern ist heute so hoch, dass das Material den Unterschied ausmacht.»

Während aktuelle MotoGP-Maschinen um die 300 PS leisten, haben Superbikes zirka 240 am Hinterrad. «Ich hatte mehr erwartet», meinte Gardner nach seinem ersten Test im Dezember. «Es fühlte sich langsam an, wirklich langsam. Ich fuhr erstmals mit einer Standard-R1 und dachte, die ist langsam. Ich dachte, das Superbike hätte deutlich mehr Power, aber dem ist nicht so. Für mich ist es aber besser, wenn sich das Bike langsamer als schneller anfühlt.»

Der zweifache Superbike-Weltmeister Troy Corser sagte im Rahmen des SBK-Finales in Australien vergangenen November, dass Superbikes «wahrscheinlich etwas schwieriger zu fahren sind» als eine MotoGP-Maschine.

Gardner widerspricht entschieden. «Niemals», lachte der 6-fache GP-Sieger. «Ich glaube, es ist schwierig für ihn einen solchen Kommentar abzugeben, wenn er nie ein heutiges MotoGP-Bike fuhr. Die Motorräder heute haben nichts mehr mit denen von früher zu tun, du musst sie entgegen deinem natürlichen Fahrstil bewegen. Sie rutschen weniger, du kannst sie weniger über das Hinterrad steuern. Du musst sie so fahren, dass die Elektronik glücklich ist. Und die Elektronik musst du zusammen mit deinen Technikern so hinbekommen, dass sie in jeder Kurve funktioniert, was extrem viel ausmacht. Ist sie nicht perfekt, verlierst du viel Zeit. Du musst das Motorrad bei der richtigen Schräglage aufrichten, damit die Kraft auf den Boden übertragen wird. Und du musst das Ride-Height-Device zur richtigen Zeit aktivieren. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen Motorrädern ist, aber die KTM war eine verdammte Nervensäge, du musstest alles perfekt machen. Die Reifen sind heute so gut, dass die Beschleunigung und die wirkenden Kräfte unfassbar sind – die Bikes sind so schnell. Insgesamt reden wir von sehr harter Arbeit – das Yamaha-Superbike zu fahren ist Welten einfacher. Ich rede nicht davon, wie schnell ich bin. Ich rede nur vom Fahren und dem Gefühl, welches das Motorrad vermittelt.»

Die Superbike-WM 2023 beginnt am letzten Februar-Wochenende in Australien.

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