Massimo Rivola (Aprilia): Abrüstung schon vor 2027?

Von Günther Wiesinger
Aprilia-Rennchef Massimo Rivola kennt die Ideen für das MotoGP-Technik-Reglement 2027. Er betont: «Wir sind uns einig, dass wir die Performance der Bikes verringern sollen. Und wir sollten damit nicht vier Jahre warten.»

Wie alle anderen MotoGP-Hersteller hat Aprilia Racing im vergangenen Oktober beim Malaysia-GP von der Dorna die Vorschläge und die Gesprächsbasis und die Vorstellungen des WM-Promoters für das technische MotoGP-Reglement nach 2026 erhalten.

Die Dorna wird für 2027 (wie vereinbart) 100 Prozent synthetischen Treibstoff (für alle die Klassen) einführen. Außerdem sollen keine Hybrid-Abtrieb erlaubt werden, Top-Speed und Kosten sollen sinken, es soll Einschränkungen bei der Aero-Entwicklung geben, um die Entwicklungskosten zu senken. Das Front Ride Height Device bleibt verboten, hinten soll es nach 2026 ebenfalls abgeschafft werden. Auch das Holeshot-Device (Startvorrichtung) steht vor der Verbannung, auch weil es für die Serie nichts bringt. Es könnte auch über eine Reduzierung des Hubraums (seit 2012 bei 1000 ccm) gesprochen werden. Oder über eine Verringerung des Tankinhalts. 

Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola muss jedenfalls mit seinen Kollegen von Honda, Yamaha, Ducati, GASGAS und KTM in diesem Jahr in der MSMA die Vorschläge für das Technik-Reglement für die fünf Jahre von 2027 bis 2031 ausarbeiten.

«Generell halten wir die Vorschläge der Dorna für eine gute Gesprächsbasis», erklärte Massimo Rivola im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Momentan gibt es die Idee, alle Devices zu verbannen, auch das Start Device. Wir stimmen auch zu, dass über Limits bei der Aero-Entwicklung gesprochen wird. Der wichtigste Punkt wird sein, den Fahrern wieder mehr Spielraum zu geben und die Eingriffe der elektronischen Systeme zu reduzieren. Ich denke, der Spritverbrauch wird geringer werden, weil wir erwarten, dass die Motorleistung weniger wird. Deshalb rechne ich nicht damit, dass es zu einer Hubraumreduzierung kommen wird. Vielleicht wird die Bohrung nicht bei maximal 81 Millimeter bleiben; vielleicht wird sie kleiner werden. Aber im Großen und Ganzen sind wir uns einig, dass wir die Performance der Bikes verringern sollen.»

Massimo Rivola hat seine Tätigkeit bei Aprilia vor vier Jahren begonnen und beobachtet die sinkenden Rundenzeiten und immer neuen Top-Speed-Rekorde Kopfzerbrechen machen. Denn Jorge Martin (Pramac Ducati) donnerte 2022 in Mugello mit beängstigenden 363,6 km/h über die Start/Ziel-Gerade.

Er befürwortet deshalb Gespräche über eine technische Abrüstung für die MotoGP-Phase von heute bis Ende 2026. Mit diesem Vorhaben stösst er bei den meisten Mitbewerbern auf Verständnis, bei Ducati wohl nicht. Die siegreichen Kollegen in Borgo Panigale wollen den ‚status quo» so lange wie möglich beibehalten und haben an vorzeitigen Abrüstungsgesprächen wenig Interesse. 

«Aber wenn es bei der MotoGP-Entwicklung in den nächsten vier Jahren bis Ende 2026 im momentanen Tempo weitergeht, werden die Rennstrecken für unsere Bikes nicht groß genug sein», fürchtet Rivola.


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