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Fabio Quartararo: «Größere Probleme als Top-Speed»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo steuerte als Achter das einzige Bike in den Top-10 des ersten Testtages in Portimão, das nicht aus Italien stammt. Sein Rückstand auf Pecco Bagnaia betrug 0,843 sec, zufrieden war der Yamaha-Star nicht.

Großes Gesprächsthema am Samstagabend war die Aerodynamik-Entwicklung, so brachte Aprilia beim Portimão-Test erstmals neue Wings am Gabelaußenrohr und sogar der Schwinge an, neben dem bereits bekannten Heck-Spoiler. Auch Yamaha schien viele unterschiedliche Aero-Teile zu testen, darunter ein zweites Flügel-Set an Morbidellis M1.

«Zu viele Teile», winkte Quartararo in seiner Presserunde lachend ab. «Wir haben noch viel Arbeit zu erledigen. Wir haben aber eigentlich gar keine so großen Veränderungen an der Aerodynamik vorgenommen, wir haben nur größere Wings ausprobiert und sind dabei geblieben. Am Sonntag werde ich dann ein anderes Set ausprobieren, das ihr schon gesehen habt. Das ist alles.»

Das Set, das Morbidelli bereits am Samstag getestet hat? «Nein, ein anderes», entgegnete Quartararo.

«Wir haben am Samstag nicht viele Dinge ausprobiert», bekräftigte der 23-jährige Franzose. «Wir haben nur versucht zu verstehen, ob wir eine gute Basis für unser Motorrad finden können. Wir haben sie noch nicht gefunden, wir müssen aber auch noch arbeiten – mehr am Set-up als an neuen Dingen», unterstrich er.

Nach dem ersten Test des Kalenderjahres in Sepang bereitete Quartararo besonders die mangelnde Performance im Qualifying-Modus Kopfzerbrechen. Auch in Portimão blieb die gewünschte Steigerung aus.

«Ich habe im letzten Moment einen weichen Reifen verwendet. Es war ein bisschen besser, aber ich bin eine 1:39,6 min gefahren. Im Vorjahr bin ich nach einem verregneten Wochenende in der dritten Rennrunde mit Medium-Reifen 1:39,4 min gefahren», gab der Portugal-GP-Sieger von 2022 zu bedenken. «Die gesamte Rennpace lag im Vorjahr im Bereich der 1:39 min und ich sage nicht, dass es mir leicht gefallen wäre, weil ich am Maximum gepusht habe… Heute aber bin ich nur einmal 1:39 min gefahren und das hinter Marc, voll am Limit.»

Wo liegt das Problem? «Überall, bis auf der Bremsphase – also Kurvenspeed, Stabilität, Kurvenausgang», zählte der elffache MotoGP-Sieger auf. «Es ist auch schwierig, den Reifen zu nutzen. Normalerweise, zumindest in der Vergangenheit, war ich mit frischem Reifen überall schnell. Es ist schwierig zu verstehen.»

Liegt das Hauptaugenmerk also darauf, dieses Problem für das Qualifying in den Griff zu bekommen? «Das ist nicht nur für das Qualifying ein Problem, es geht auch darum, den frischen Reifen für die Pace zu nutzen», warf «El Diablo» ein. «Ich mache mir Sorgen wegen der Sprints. Wenn wir es mit den Top-Jungs auf frischen Reifen vergleichen, sind wir eine halbe Sekunde langsamer. Nach 15 Runden sind wir ein bis zwei Zehntel langsamer. Am größten ist der Unterschied also auf frischen Reifen, noch mehr auf Zeitenjagd.»

Nun ist der Sonntag aber bereits der letzte Testtag vor dem Saisonauftakt. Ist der Weltmeister von 2021 besorgt? «Mit Sicherheit werde ich für das erste Rennen nicht bereit sein. Ich sage nicht, dass das zu 100 Prozent so sein wird, weil ich natürlich hoffe, dass wir am Sonntag die Lösung finden. Im Moment fühle ich mich aber nicht bereit und ich fühle mich auch nicht gut auf dem Motorrad. Das ist auch der Grund dafür, dass ich zum ersten Mal nicht auf die Top-Speed-Tabelle geschaut habe», gestand Fabio schmunzelnd. «Wir haben im Moment größere Probleme als den Top-Speed. Darum werden wir uns kümmern, sobald wir die Basis gefunden haben.»

«In Sepang war ich ein bisschen frustriert, weil ich am letzten Tag mit zwei frischen Reifen nicht auf die Rundenzeit gekommen bin. Ich bin den ganzen Tag schlecht gefahren. Heute habe ich versucht, ruhig zu bleiben und zu verstehen, wie ich das Motorrad fahren muss. Dennoch war es schwierig. Morgen haben wir noch einen Tag, um es zu schaffen», so Quartararo am Samstag in Portimão.

Übrigens: Mit 333,3 km/h landete die Yamaha-Speerspitze auf Platz 15 der Top-Speed-Tabelle. Am schnellten war VR46-Ducati-Pilot Luca Marini mit 340,6 km/h.

Ergebnisse Portimão-Test, Samstag (11.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,771 min
2. Marini, Ducati, + 0,234 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,254
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,565
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,689
6. Oliveira, Aprilia, + 0,695
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,837
8. Quartararo, Yamaha, + 0,843
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,870
10. Martin, Ducati, + 0,872
11. Rins, Honda, + 0,875
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,877
13. Zarco, Ducati, + 0,945
14. Mir, Honda, + 1,005
15. Brad Binder, KTM, + 1,152
16. Miller, KTM, + 1,216
17. Bastianini, Ducati, + 1,238
18. Bradl, Honda, + 1,391
19. Marc Márquez, Honda, + 1,399
20. Pirro, Ducati, + 1,565
21. Morbidelli, Yamaha, + 1,643
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,736
23. Nakagami, Honda, + 1,871
24. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,000

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