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Fabio Quartararo (Yamaha): «Haben zu viel verändert»

Von Günther Wiesinger
Yamaha habe für 2023 einen zu großen Schritt gemacht, deshalb habe man wieder einiges zurückgebaut, erklärte Fabio Quartararo. Er hält die Flügel für gefährlich und hofft auf eine bessere zweite Saisonhälfte.

Fabio Quartararo sicherte sich beim Portimão-Test am Sonntag die drittbeste Gesamtzeit, doch er verlor 0,334 Sekunden auf die Bestzeit von Weltmeister Pecco Bagnaia (Ducati). Der Yamaha-Star und MotoGP-Weltmeister 2021 und Vizeweltmeister 2022, entschloss sich nach dem enttäuschenden Samstag gemeinsam mit Crew-Chief Diego Gubellini zu einem mutigen Griff in die Trickkiste. Und dann baute die Yamaha-Mannschaft über Nacht einen Hybrid-Version der M1 mit dem 2022-Chassis und der 2022-Aerodynamik auf, nur der Motor stammte aus der 2023-Spezifikation.

Und dann brauste «El Diablo» am Nachmittag zeitweise sogar auf Platz 2! «Der Fortschritt am Sonntag hatte nichts mit Neuigkeiten zu tun, sondern er ist auf alte Komponenten zurückzuführen», betonte Fabio. «Es hatte auch viel mit dem Set-up zu tun. Jedenfalls hat diese Kombination recht gut funktioniert. Denn am Samstag bin ich bei der Zeitenjagd nur 1:39,6 min gefahren. Am Sonntag bin ich sogar in der Rennpace niedrige 1:39er-Zeiten gefahren. Ich habe mich also im Rennspeed fast um eine Sekunde verbessert.»

«Wir haben die Reifen durch das veränderte Paket am Sonntag besser zum Arbeiten gebracht», räumte Quartararo ein. «Und am Samstag war das Fahren körperlich sehr anstrengend, denn das Bike war aggressiv und es wollte nicht einlenken. Es kamen also die schlimmsten Zustände zusammen, die man sich vorstellen kann. Am Sonntag sind wir zu bewährten und guten Sachen zurückgekehrt.»

Auf der Berg-und-Tal-Bahn kam es nicht zuletzt durch den starken Wind zu etlichen Stürzen. Können bei solchen Verhältnissen auch die immer größer werden Flügel zu einer Gefahr werden?

«Natürlich sind sie nicht sicher. Aber es ist für alle gleich, die Flügel sind für alle gefährlich», klagte der elffache MotoGP-Sieger.

Wie anstrengend war der Portugal-Test von der körperlichen Seite her? Denn Aleix Espargaró litt unter «arm pump»-Beschwerden, er muss sich eventuell heute operieren lassen. Und immerhin hat sich Fabio im Winter beim Training einen Handgelenksbruch zugezogen.

«Ich hatte nur am Samstag in der Früh ganz leichte Schmerzen, aber nicht in dem Bereich, wo ich den Bruch erlitten habe. Aber vielleicht lag es an den 90 Runden vom ersten Tag; am Sonntag habe ich 88 Runden gedreht, also insgesamt fast 180. Ich bin mit meinem körperlichen Zustand recht zufrieden.»

Yamaha geht in diesem Jahr mit etwas Rückstand in die Saison. Aber auch Bagnaia und Ducati haben sich 2022 erst in der zweiten Saisonhälfte richtig gesteigert und so den Titel gewonnen.

«Ja, genau. Bei Yamaha sind wir fast vier Jahre mit demselben Motorrad gefahren, drei auf jeden Fall. Aber für 2023 wurde viel verändert. Ich glaube, es war zu viel. Die Gegner haben nach 2022 kleinere Modifikationen vorgenommen. In den letzten drei Jahren haben wir auch bei Yamaha immer kleine Schritte gemacht. Wir hatten fast immer dasselbe Motorrad, jetzt ist es komplett anders. Wir waren am Samstag verloren und sind am letzten Tag in Portimão zu dem zurückgekehrt, was sich in den letzten Jahren so gut bewährt hat. Aber wir haben jetzt kleine Modifikationen und verwenden den neuen 2023-Motor. Dadurch wird die Saison zu Beginn etwas schwieriger sein. Aber wenn bei Yamaha weitergearbeitet wird und neue Teile kommen, können wir im zweiten Teil der Saison ganz vorne dabei sein.»

Portimão-Test, kombinierte Zeiten (11./12.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:37,968 min
2. Zarco, Ducati, + 0,296 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,334
4. Marini, Ducati, + 0,342
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,383
6. Bastianini, Ducati, + 0,405
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,434
8. Martin, Ducati, + 0,466
9. Brad Binder, KTM, + 0,512
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,601
11. Oliveira, Aprilia, + 0,616
12. Viñales, Aprilia, + 0,710
13. Mir, Honda, + 0,794
14. Marc Márquez, Honda, + 0,810
15. Rins, Honda, + 0,814
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,886
17. Miller, KTM, + 0,941
18. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,006
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,098
20. Nakagami, Honda, + 1,341
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,673
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,699
23. Pirro, Ducati, + 2,131
24. Bradl, Honda, + 2,194

Ergebnisse Portimão-Test, Sonntag (12.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:37,968 min
2. Zarco, Ducati, + 0,296 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,334
4. Marini, Ducati, + 0,342
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,383
6. Bastianini, Ducati, + 0,405
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,434
8. Martin, Ducati, + 0,466
9. Brad Binder, KTM, + 0,512
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,601
11. Oliveira, Aprilia, + 0,616
12. Viñales, Aprilia, + 0,710
13. Mir, Honda, + 0,794
14. Marc Márquez, Honda, + 0,810
15. Rins, Honda, + 0,814
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,886
17. Miller, KTM, + 0,941
18. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,006
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,098
20. Nakagami, Honda, + 1,341
21. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,699
22. Pirro, Ducati, + 2,131

Ergebnisse Portimão-Test, Samstag (11.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,771 min
2. Marini, Ducati, + 0,234 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,254
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,565
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,689
6. Oliveira, Aprilia, + 0,695
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,837
8. Quartararo, Yamaha, + 0,843
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,870
10. Martin, Ducati, + 0,872
11. Rins, Honda, + 0,875
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,877
13. Zarco, Ducati, + 0,945
14. Mir, Honda, + 1,005
15. Brad Binder, KTM, + 1,152
16. Miller, KTM, + 1,216
17. Bastianini, Ducati, + 1,238
18. Bradl, Honda, + 1,391
19. Marc Márquez, Honda, + 1,399
20. Pirro, Ducati, + 1,565
21. Morbidelli, Yamaha, + 1,643
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,736
23. Nakagami, Honda, + 1,871
24. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,000

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