Jerez: Strafen wirbeln MotoGP-Ergebnis durcheinander

Bezzecchi: «Stewards müssen einen guten Job machen»

Von Nora Lantschner
Zum Auftakt der Saison 2023 feierte Marco Bezzecchi in Portimão den zweiten Podestplatz seiner MotoGP-Karriere und erklärte danach auf den Márquez-Crash angesprochen: «In diesem Sport musst du aggressiv sein.»

Nach dem Sturz im Sprint betrieb Marco Bezzecchi am Sonntag mit Platz 3 Wiedergutmachung. «Ich bin natürlich sehr glücklich, es ist immer schön, ein gutes Ergebnis einzufahren. Um ehrlich zu sein, ich hätte es hier nicht erwartet. Denn es ist eine Strecke, auf der ich nie sehr schnell war, schon in der Moto2 nicht. Im Vorjahr war ich sogar sehr langsam. In diesem Jahr habe ich einen Schritt gemacht, darüber bin ich sehr glücklich.»

Der letztjährige Rookie des Jahres steuert im Mooney VR46 Racing Team bekanntlich seit dieser Saison eine GP22, mit der Pecco Bagnaia den Titel sicherstellte. «Das 2022er-Bike war vom ersten Tag an fantastisch», kam «Bez» ins Schwärmen. «Der Unterschied ist nicht so groß, aber die kleinen Unterschiede geben mir viel Vertrauen, vor allem in der Bremsphase, wo ich mich noch verbessern muss. Ich muss das Bike auch noch ein bisschen besser kennenlernen und das Limit verstehen, aber im Moment läuft es gut. Pecco hat einen guten Job gemacht mit dem Bike – und er macht immer noch einen guten Job», verwies der 24-jährige Italiener auf seinen siegreichen VR46-Kumpel.

Den viel diskutierten Vorfall in der dritten Kurve der dritten Runde, als Marc Márquez voll in Miguel Oliveira krachte, erlebte Bezzecchi live mit. «Ich habe aber nicht wirklich verstanden, wo sie gebremst haben, dafür war ich nicht nahe genug dran. Ich habe Marc gesehen, weil er in den orangen und roten Farben leichter zu erkennen ist», schickte der VR46-Ducati-Pilot voraus. «Ich habe gesehen, dass er ein bisschen gewackelt hat und mir gedacht: ‚Diese Kurve wird schwierig werden.‘ Die Kurve ist aber auch wirklich ein Bastard. Wenn du auch nur fünf Meter später bremst, fängt das Motorrad an zu wackeln und du kannst nicht abbremsen. Solche Stürze in der Gruppe sind schade, aber sie können in einigen Rennen passieren.»

Der achtfache Weltmeister, der sich beim Sturz am Daumen verletzte, bekam für die Aktion einen doppelten Long-Lap-Penalty aufgebrummt. Damit zeigte sich Bezzecchi einverstanden. «Er hat es nicht absichtlich gemacht, aber er hat einen Fehler gemacht. Das nächste Mal wird er es besser wissen.»

Die lange Verletzungsliste nach nur einem Grand Prix lässt die Frage aufkommen, ob die MotoGP-Piloten auch aufgrund des neuen Formats zu aggressiv zu Werk gehen. Bez gab zu bedenken: «Es kann auch zur Aggressivität oder dieser Art von Problemen beitragen, dass wir hier vor zwei Wochen getestet haben. Alle waren also sehr schnell. Die Gruppe war groß und das erhöht das Risiko. Natürlich, die Herangehensweise mancher Fahrer muss sich vielleicht ändern, aber dazu will ich eigentlich nichts sagen, weil jeder aggressiv ist – ich auch. Das ist normal, du musst in diesem Sport aggressiv sein. Natürlich ist es schwierig, das Gleichgewicht zwischen Aggressivität und Fehler zu finden. An einem normalen Wochenende werden wir bei der Renn-Pace aber fünf oder sechs Fahrer sehen, die stärker sind. Nach einem Test können alle nahe dran bleiben.»

«Wenn du die Möglichkeit auf ein Überholmanöver siehst, dann versuchst du es. Denn wir wollen alle vorne sein», bekräftigte Bezzecchi. «Meiner Meinung nach muss es in den Händen der Stewards liegen, die einen guten Job machen müssen, wenn es darum geht, ob man übertrieben hat oder nicht. Sie machen die Regeln, wir müssen uns daran halten. Wenn wir uns nicht gut verhalten, müssen sie uns auch bestrafen.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Portimão (26.3.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:25,401 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,687 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +2,726
4. Johann Zarco (F), Ducati, +8,060
5. Alex Márquez (E), Ducati, +8,125
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,247
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,381
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,543
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,294
10. Alex Rins (E), Honda, +11,591
11. Joan Mir (E), Honda, +16,992
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,448
13. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,723
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,050
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 15 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 2 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 37 Punkte. 2. Viñales 25. 3. Bezzecchi 16. 4. Zarco 15. 5. Miller 15. 6. Alex Márquez 12. 7. Aleix Espargaró 11. 8. Brad Binder 10. 9. Martin 9. 10. Quartararo 8. 11. Marc Márquez 7. 12. Rins 6. 13. Mir 5. 14. Nakagami 4. 15. Augusto Fernández 3. 16. Oliveira 3. 17. Morbidelli 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. KTM 16. 4. Honda 13. 5. Yamaha 8.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 37 Punkte. 2. Aprilia Racing 36. 3. Red Bull KTM 25. 4. Prima Pramac 24. 5. Mooney VR46 Racing 16. 6. Gresini Racing 12. 7. Repsol Honda 12. 8. Monster Energy Yamaha 10. 9. LCR Honda 10. 10. GASGAS Tech3 3. 11. CryptoDATA RNF 3.

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