Aleix Espargaró: Inakzeptabel, Pol hatte großes Glück

Von Simon Patterson
Vor den ersten MotoGP-Sessions in Argentinien erklärt Vorjahressieger Aleix Espargaró (Aprilia) seine besondere Beziehung zu Las Termas und gibt ein Update zu seinem verletzten Bruder Pol Espargaró.

In seinem 200. Antreten erfüllte sich Aleix Espargaró am 3. April 2022 seinen Traum vom MotoGP-Sieg. Bei seiner Rückkehr nach Argentinien fühlt sich der Aprilia-Werksfahrer ein Jahr danach aber nicht anders als sonst vor einem GP-Wochenende. «Nicht wirklich», schilderte er am Donnerstag im Fahrerlager von Termas de Río Hondo. «Ich dachte auch, dass das Gefühl besonders sein würde, aber am Ende bin ich entspannt. Ich werde versuchen, es zu genießen – nicht wegen meines Vorjahressiegs, sondern weil ich das Fahren auf dieser Strecke immer genieße. Ich war hier auch mit der Suzuki nahe an der Pole.»

«Jedes Mal, wenn ich hier bin, habe ich Spaß. Das macht mich am glücklichsten. Denn mit dem Motorrad Spaß zu haben, ist das beste Gefühl auf der Welt. Danach kannst du gewinnen oder auf Platz 5 landen, aber wenn du Spaß hast, ist es immer großartig», kam der 33-Jährige ins Schwärmen.

Im Hinblick auf seine Performance gibt sich Espargaró trotz Platz 9 im Portugal-GP ohnehin zuversichtlich: «Ich war in Portimão sehr schnell. Ich bin am Sonntag die schnellste Rennrunde gefahren. Das bedeutet, dass ich den Speed habe. Das Motorrad ist ein bisschen besser als im Vorjahr, aber sehr ähnlich. Ich glaube, dass ich im Kampf um den Sieg dabei bin. Das ist natürlich das Ziel.»

Erstmals wird das neue Format ohne vorherige Testtage auf derselben Strecke angewandt, zudem ist Regen vorausgesagt. «Ich habe auf einen etwas entspannteren Freitag als in Portimão gehofft, aber verdammt, laut Wetterbericht wird es nicht einfach», seufzte Aleix Espargaró. «Man weiß aber nie, auch am Donnerstag hätte es regnen sollen, das war am Ende aber nicht der Fall. Wenn es regnet, wird es schwierig, ja.»

Mit seinem Rennrad machte sich der Spanier bereits ein Bild von den Streckenverhältnissen. «Die Strecke macht keinen schlechten Eindruck. Es ist kein Reifenabrieb auf der Piste, null, aber es ist auch nicht schmutzig. Es sieht also okay aus, aber man muss dann mit dem Motorrad auf die Strecke gehen und sehen, wie es ist.»

Vor dem Abflug in Richtung Südamerika besuchte Aleix Espargaró seinen Bruder Pol im Krankenhaus. Der GASGAS-Werksfahrer verletzte sich bekanntlich im zweiten Training zum Portugal-GP am vergangenen Freitag schwer (Lungenquetschung, Kieferbruch, Rückenwirbel angebrochen), am Dienstag wurde er in Barcelona am Kiefer operiert.

«Pol geht es besser», versicherte Aleix. «Er hatte natürlich einen großen Crash. Nachdem ich in diesen Tagen viel mit den Ärzten und mit ihm geredet habe, sehe ich es so, dass er sehr viel Glück hatte. Man kann sich nur vorstellen, welche Wucht auf seinen Kopf gewirkt hat, selbst wenn er einen der besten Helme im Paddock trägt… Er hatte sehr viel Glück, weil die Beschaffenheit des Kiesbetts gar nicht gut war. Nach vier Jahren, in denen wir deshalb Druck gemacht haben, ist am Ende ein böser Unfall passiert. Zudem waren dort keine Airfences angebracht. Am Ende des Tages hatten wir Glück. Pol wird hoffentlich bald wieder mit uns Rennen fahren, nach diesem heftigen Crash.»

Wird dieser Vorfall einige Dinge verändern? «Das liegt nicht in meiner Hand, aber hoffentlich schon», erwiderte der WM-Vierte des Vorjahrs. «Ich wiederhole mich, wir hatten sehr großes Glück. Der Sturz hätte viel schlimmer ausgehen können, mit dem Speed, den Pol im Kiesbett aufgebaut hat, und bei dem Aufprall, unglaublich… Sein ganzes Kiefer ist gebrochen, vom Mund bis zum Ohr. Er konnte nicht einmal hören, weil das Kiefer Druck auf das Ohr ausgeübt hat. Man kann sich nur annähernd vorstellen, welch eine Wucht das war. Das ist inakzeptabel. Ein Fahrer darf nicht so gegen eine Mauer prallen, das ist total inakzeptabel. Ich hoffe und ich glaube, dass wir daraus lernen werden», unterstrich Aleix Espargaró.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Portimão (26.3.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:25,401 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,687 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +2,726
4. Johann Zarco (F), Ducati, +8,060
5. Alex Márquez (E), Ducati, +8,125
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,247
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,381
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,543
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,294
10. Alex Rins (E), Honda, +11,591
11. Joan Mir (E), Honda, +16,992
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,448
13. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,723
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,050
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 15 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 2 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 37 Punkte. 2. Viñales 25. 3. Bezzecchi 16. 4. Zarco 15. 5. Miller 15. 6. Alex Márquez 12. 7. Aleix Espargaró 11. 8. Brad Binder 10. 9. Martin 9. 10. Quartararo 8. 11. Marc Márquez 7. 12. Rins 6. 13. Mir 5. 14. Nakagami 4. 15. Augusto Fernández 3. 16. Oliveira 3. 17. Morbidelli 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. KTM 16. 4. Honda 13. 5. Yamaha 8.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 37 Punkte. 2. Aprilia Racing 36. 3. Red Bull KTM 25. 4. Prima Pramac 24. 5. Mooney VR46 Racing 16. 6. Gresini Racing 12. 7. Repsol Honda 12. 8. Monster Energy Yamaha 10. 9. LCR Honda 10. 10. GASGAS Tech3 3. 11. CryptoDATA RNF 3.

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