Aleix Espargaró (2.): «Ein Rennen ist kein Training»

Von Nora Lantschner
Am Freitag war Aleix Espargaró auf dem Circuit Bugatti auf einer schnellen Runde vorne dabei, übrigens wieder mit zwei Winglets mehr. Nach den Problemen in Jerez gibt sich die Aprilia-Speerspitze aber sehr zurückhaltend.

«Es war ein guter Tag, ja – wie die anderen Freitage in Jerez oder auf anderen Strecken auch», unterstrich Aleix Espargaró nach Platz 2 am ersten Tag des «Shark Grand Prix de France» in Le Mans. «Ich fühle mich sehr gut mit dem Motorrad. Es war nicht einfach, weil die Verhältnisse ziemlich knifflig waren. Ich hatte einen kleinen Sturz, wie viele andere Fahrer in den zehn Minuten mit dem Medium-Vorderreifen», ergänzte der 33-jährige Routinier und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Tatsächlich eröffnete der Aprilia-Kapitän am Nachmittag ein wahres Crash-Festival mit sechs Stürzen allein in den ersten 13 Minuten des zweiten Trainings. «Ich fühle mich aber schnell, das war ein guter Start», bekräftigte er.

Die Szene mit Marc Márquez, als beide weit gingen und die Zeitlupe den Eindruck erweckte, dass es fast zu einer Berührung gekommen wäre, hatte Espargaró am Abend schon fast wieder vergessen. «Was? Ich habe meine schnelle Runde beendet und bin dann von der Linie gefahren. Er war auch weit, nicht? Er hat mich nicht gepusht, ich bin einfach auf der rechten Seite geblieben und habe die Schikane nicht genommen. Ich wusste nicht, dass er mir folgte – ich hätte es mir denken können, dass er es probieren würde, aber ich wusste nicht, dass er so nah dran war», schob Aleix mit einem Grinsen nach.

Was erwartet Espargaró nun für den Samstag? Zuletzt erklärte er bekanntlich, dass die Aprilia kein Sprint-Bike sei. «Ich weiß nicht, was ich erwarten soll. Es ist schwierig zu verstehen», seufzte er. «In Jerez war ich super schnell und dann konnte ich im Sprint mit den Kollegen wie Pecco oder den KTM nicht mithalten. Hoffentlich kann ich das hier. Unser Speed ist gut, aber es geht ums Rennfahren. Hoffentlich kann ich morgen ein gutes Qualifying und ein gutes Rennen zeigen. Ich fühle mich gut – mal sehen.»

Weiß Aleix mittlerweile, wo das Problem in Jerez nach der Pole-Position lag? «Wir haben Probleme mit dem Vorderreifen. Wenn du jemandem folgst, ist es schwierig – ein Rennen ist eben kein Training.»

«Wenn ich im Rennen anderen Motorrädern folge, habe ich ein Problem», ging der Aprilia-Werksfahrer näher ins Detail. «Ich kann das Motorrad nicht abbremsen, der Luftdruck und die Temperatur des Reifens schnellen zu sehr nach oben. Michelin hat uns gesagt, dass wir beim Vorderreifen elf Grad über dem nächsten Motorrad liegen. Wir waren [in Jerez] eine Fünfergruppe, ich war nicht der Einzige dort, wir müssen also verstehen, wie wir die Reifentemperatur verringern können. Denn das Motorrad hat nicht mehr funktioniert. Mein Speed in Jerez war sehr gut. Ein Speed, mit dem man Rennen gewinnen könnte. Mit der Reifentemperatur kannst du aber leider nichts mehr machen.»

Mühe hatten die RS-GP zuletzt auch beim Start, gibt es in der Hinsicht Updates für den Frankreich-GP? «Nein, wir haben in Jerez ziemlich viele neue Dinge probiert, werden die hier aber noch nicht haben. Wir müssen warten.»

Sehr wohl zu sehen waren an den Werks-Aprilia am Freitag in Le Mans aber die kleinen «Fork-Wings», die an einem Aufsatz am Gabelaußenrohr befestigt sind. «Ja, wir haben die vier Winglets verwendet», bestätigte Espargaró. «Es ist ein kleines bisschen besser, um der Wheelie-Neigung entgegenzuwirken, und das Bike lässt sich ein bisschen besser in die Kurve lehnen. Kurve 1 zum Beispiel ist in Le Mans immer ein bisschen knifflig. Es ist positiv. Wir haben wieder mehr Flügel am Motorrad, was ich eigentlich nicht mag, aber so ist es. Es funktioniert und deshalb werden wir sie weiter verwenden.»

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:30,950 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,119 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,200
4. Martin, Ducati, + 0,285
5. Zarco, Ducati, + 0,326
6. Viñales, Aprilia, + 0,392
7. Brad Binder, KTM, + 0,402
8. Marc Márquez, Honda, + 0,482
9. Bagnaia, Ducati, + 0,517
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,558
11. Marini, Ducati, + 0,561
12. Quartararo, Yamaha, + 0,700
13. Mir, Honda, + 0,850
14. Rins, Honda, + 0,992
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,040
16. Nakagami, Honda, + 1,048
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,139
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,361
19. Petrucci, Ducati, + 2,072
20. Savadori, Aprilia, + 2,539
21. Folger, KTM, + 2,722

MotoGP-Ergebnis FP2, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:30,950 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,119 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,200
4. Martin, Ducati, + 0,285
5. Zarco, Ducati, + 0,326
6. Viñales, Aprilia, + 0,392
7. Brad Binder, KTM, + 0,402
8. Marc Márquez, Honda, + 0,482
9. Bagnaia, Ducati, + 0,517
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,558
11. Marini, Ducati, + 0,561
12. Quartararo, Yamaha, + 0,700
13. Rins, Honda, + 0,992
14. Augusto Fernández, KTM, + 1,040
15. Nakagami, Honda, + 1,048
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,139
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,361
18. Mir, Honda, + 1,419
19. Petrucci, Ducati, + 2,072
20. Savadori, Aprilia, + 2,539
21. Folger, KTM, + 2,722

MotoGP-Ergebnis FP1, Le Mans (12.05):

1. Miller, KTM, 1:31,449 min
2. Marini, Ducati, + 0,095 sec
3. Brad Binder, KTM, + 0,218
4. Zarco, Ducati, + 0,315
5. Alex Márquez, Ducati, + 0,338
6. Mir, Honda, + 0,351
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,353
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,423
9. Viñales, Aprilia, + 0,441
10. Bagnaia, Ducati, + 0,466
11. Quartararo, Yamaha, + 0,497
12. Marc Márquez, Honda, + 0,524
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,704
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,725
15. Nakagami, Honda, + 0,816
16. Martin, Ducati, + 0,847
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,261
18. Rins, Honda, + 1,460
19. Petrucci, Ducati, + 1,719
20. Savadori, Aprilia, + 2,524
21. Folger, KTM, + 3,317
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,623

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