Marc Márquez: Was er zu den Stewards und Kalex sagt

Von Günther Wiesinger
Nach Platz 5 im Sprint von Le Mans äusserte sich Marc Márquez deutlich zum Wirbel um die FIM-Stewards. Und er erklärte, warum er am Samstag beide Bikes mit den Kalex-Chassis einsetzte.

Nach dem fünften Platz im zweiten MotoGP-Sprintrennen seiner Laufbahn war Marc Márquez in Le Mans natürlich nicht restlos zufrieden, denn in Portimão hatte er sich noch Platz 3 gesichert.

Natürlich musste der Repsol-Honda-Star auch zu den Vorkommnissen mit den umstrittenen Überholmanövern im Sprint Stellung nehmen. Es ging um die Manöver zwischen Aleix Espargaró und Alex Márquez und um den Vorfall mit Brad Binder, der Luca Marini verärgerte. «Brad hat mich meiner Podestchancen beraubt», klagte der Italiener. Und Alex Espargaró wurde noch deutlicher. «Ich werde bis zum Saisonende keine Silbe mehr über die Stewards sagen, das ist Zeitverschwendung. Denn es ändert sich nichts», stellte der Aprilia-Werksfahrer fest. Und Jack Miller ergänzte: «Bei dieser Sitzung mit den Stewards am Freitag ist gar nichts rausgekommen. Nichts!»

«Für mich ist die Situation klar, wir müssen aufhören, über diese ‘racing incidents’ zu reden. Das ist blödsinnig. Bereits gestern war es gut, dass die Stewards zur Sitzung der Safety Commission gekommen sind. Es waren 15 Fahrer dort, wir haben viel besprochen. Jeder hat seine eigene Meinung. Ich habe den Stewards klar gesagt: Alle Zwischenfälle in diesem Jahr sind bisher normale Rennunfälle gewesen, nur meine Kollision mit Oliveira in Portugal nicht. Dieser Vorfall musste bestraft werden.»

«Dann wurde diskutiert, dass man noch unterschiedliche andere Strafen verhängen könnte und verschiedene Warnungen, also gelbe Karten», ergänzte Marc. «Ich habe gesagt: Wenn wir weiter so viele Strafen erleben, werden wir über nichts anderes mehr reden als über diese Penaltys. Aber in der MotoGP lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass es zu gewissen Kontakten kommt. Manchmal geht das nicht anders. Manchmal will ein Fahrer seinen Platz unter keinen Umständen preisgeben, dann ist eine Berührung unvermeidlich, weil einfach nicht genug Platz ist.»

Márquez weiter: «Bei einem Fehler wie bei mir in Portimão gebührt eine Strafe. Bei dem ganzen Rest der Zwischenfälle in der MotoGP waren sie in diesem Jahr überflüssig. Die Zuschauer wollen eine Show erleben. Wenn wir jedes Überholmanöver bestrafen, werden die Diskussionen über die Stewards noch weiter überhandnehmen. Als Folge davon wird man kaum noch Überholmanöver sehen. Das ist klar. Ich bestreite meine elfte Saison in der MotoGP. Als ich begonnen habe, gab es das andere Extrem. Aber eine Zwischenlösung zwischen 2013 und 2023 wäre schön und sinnvoll.»

«Körperkontakte haben in der Vergangenheit stattgefunden; es gibt sie in der Gegenwart – und es wird sie auch in Zukunft geben», ist Marc überzeugt.

«Es war nett, heute das Kalex-Chassis unter Rennbedingungen kennenzulernen», ergänzte Marc. «Ich bin in der letzten Runde 1:31,9 min gefahren. Diese zwei schnellen Runde am Ende waren die größte Überraschung für mich. Nach den zwei Stürzen von gestern war ich am Anfang im Sprint etwas steif, sonst wäre das Podest vielleicht möglich gewesen. Aber das ist momentan kein realistisches Ziel, denn wir müssen uns immer noch stark verbessern.»

«Ich habe das Rennen nicht aus der Zuschauerperspektive betrachtet und habe gesehen, es ist sehr schwierig, sich gegen die Rivalen durchzusetzen, besonders wenn sie auf einer Ducati sitzen. Denn sie schnappen dich auf den Geraden, du musst in den Kurven viel riskieren, wenn du dich wehren willst. Dadurch ruinierst du die Reifen, als Konsequenz gehen immer wieder Positionen verloren. Das ist schwer zu ertragen. Aber ich habe mich heute mit dem Chassis gut gefühlt. Ich habe für heute das Kalex-Chassis gewählt, weil ich erfahren wollte, wie es sich über eine Renndistanz verhält.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 9 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 94 Punkte. 2. Binder 71. 3. Bezzecchi 68. 4 Martin 5. Marini 54. 6. Zarco 50. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Rins 47. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 149 Punkte. 2. KTM 90. 3. Aprilia 69. 4. Honda 66. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 122 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 120. 3. Prima Pramac 110. 4. Ducati Lenovo Team 99. 5. Aprilia Racing 80. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3, 21. 11. Repsol Honda 17.


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